Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker. Das gilt bei den Olympischen Spielen nicht nur als Motto der Sportler. Die Entwicklung der Olympischen Sommerspiele in Zahlen.
Mit 245 Teilnehmern aus 14 Nationen nahm 1896 die Geschichte der Olympischen Spiele der Moderne ihren Anfang. Was seither aus den Sommerspielen geworden ist, überrollt uns derzeit jede Stunde im Netz, auf dem TV-Schirm und in den Zeitungen. Um das Wachstum der Spiele nachzuvollziehen, sind Kurven wohl das einfachste Mittel. Praktisch alle zeigen nach oben. Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker – das Motto der Spiele der Moderne gilt für die Sportler, vor allem aber auch für alles, was den Sportanlass begleitet.
Eine der wenigen Zahlen, die auf die Spiele von London hin gesunken ist, ist jene der olympischen Sportarten. 26 sind es 2012 und damit zwei weniger als noch 2008 in Peking. Mit der Aufnahme von Golf und 7er-Rugby werden es 2016 in Rio de Janeiro aber bereits wieder 28 sein.
Viel stärker angestiegen als die Zahl der Sportarten, von denen einige (wie Seilziehen oder Soft- und Baseball) früher oder später wieder aus dem Programm gestrichen wurden, ist jene der sogenannten Events: also der ausgetragenen Disziplinen innerhalb der einzelnen Sportarten. 302 sind es 2012 – und dabei soll es (zumindest vorläufig) auch bleiben.
Seit dem Beginn der Spiele 1896 war die Schweiz an jedem Anlass mit mindestens einem Vertreter dabei. Die Zahl der Schweizer Teilnehmer entwickelt sich dabei ziemlich unabhängig von der Anzahl Events. Zu Beginn hing die Zahl auch vom Reiseweg ab. Die meisten Teilnehmer schickte die Schweiz 1948 an die Spiele von London (175). In diesem Jahr sind in der britischen Metropole 102 Schweizer dabei. Die Steigerung zu Peking ist vor allem den Fussballern zu verdanken, die mit ihrer Teilnahme die Zahl steigen lassen.
Bei den Teilnehmern dürfte das Ende der Fahnenstange mit etwas knapp über 10’000 erreicht sein (aber wer weiss?). Die Begrenzung der Teilnehmerzahlen ist jedenfalls der Grund, warum 2016 in Brasilien Rugby nur in seiner 7er-Variante aufgenommen wird. Was in etwa so wäre, wie wenn im Fussball nur über die Hälfte des Feldes auf Juniorentore gespielt würde.
Schon 1936 in Berlin gab es TV-Bilder, die zwar nicht live und auch nur in und rund um Berlin ausgestrahlt wurden – aber immerhin. Bis heute ist die Zahl der vom IOC ausgewiesenen Territorien, in denen die Olympischen Spiele im TV gezeigt werden auf 220 gestiegen. Dabei unterteilt das Internationale Olympische Komitee gewisse Nationen in mehrere Territorien, was die hohe Zahl erklärt. Zum Vergleich: Von der Uno sind derzeit 194 Staaten anerkannt. Die Zahlen für Mexiko 1968 fehlen.
Während es bei der Länderabdeckung kaum mehr eine Steigerung geben dürfte, wachsen die generierten TV-Gelder ungebremst – auf derzeit über 1,7 Milliarden Dollar.
Von 1988 bis 2008 ist die Anzahl der Entscheidungen (Events) von 237 auf 302 gestiegen. Das ist beachtlich. Weitaus beachtlicher: Die Verdoppelung der produzierten TV-Stunden von 2572 auf 5000 bis Peking 2008.
Alle Daten bis hierhin stammen vom IOC.
Ah ja, Geld kostet das Vergnügen natürlich auch. 14,8 Milliarden Dollar sollen die Spiele in London kosten. Fast doppelt soviel als ursprünglich geplant. Damit übertrifft London locker die bisher teuersten Spiele der Geschichte, jene von Barcelona 1992. In diesen von der University of Oxford stammenden Zahlen sind übrigens nur die Kosten einberechnet, die mit den Sportveranstaltungen selbst zu tun haben. Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel Strassen-, Eisenbahn- und Flughafenausbau sind nicht eingeflossen.
Die Daten zu den Teilnehmern sind hier abgelegt.
Die Daten zu TV-Einkünften und TV-Verbreitung gibt es hier.
Und auch der Guardian weiss mit seiner Datenseite zu London 2012 zu überzeugen.