Die Enttäuschung über den verpassten Coup gegen die Nummer 3 der Welt war bei allen Beteiligten gross. «Es tut mir leid für die Mannschaft», sagte Gaëlle Thalmann. Die Keeperin verschuldete den letztlich verhängnisvollen Gegentreffer, als sie in der 76. Minute den haltbaren Freistoss von Camille Abily zum 1:1 passieren liess. «Es war ein Handfehler», so die 31-Jährige. «Ich wollte den Ball über die Latte lenken.»
Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg sprach von einem «Scheisstor», nahm ihre Frau im Tor allerdings in Schutz: Das passiere im Fussball.
Eine gute Stunde lang lief für die Schweizerinnen nach der frühen roten Karte gegen Frankreich und dem 1:0 durch Ana-Maria Crnogorcevic alles nach Plan. Der Favorit wankte, der grosse Coup war greifbar. Doch es gelang dem Team nicht, den Französinnen den K.o.-Schlag zu verpassen, Frankreich gewann trotz Unterzahl wieder die Überhand. Jetzt steht für die Schweizerinnen nur noch die Heimreise auf dem Programm.
«Les Bleues» sind unter Coach Olivier Echouafni seit mittlerweile 14 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage kassierte Frankreich an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in den Viertelfinals gegen Kanada, seither resultierten unter anderen auch Siege gegen Top-Teams wie die USA, England, Spanien und die Niederlande.