Serey Dié: «Habe beim FCB eine Aufgabe zu Ende zu bringen»

Der FC Basel erhält seinen Mittelfeldpuncher Geoffroy Serey Dié zurück. Wie sich im Verlauf der Woche abgezeichnet hat, kehrt der inzwischen 31-Jährige Ivorer nach eineinhalb Jahren beim VfB Stuttgart zum Schweizer Meister zurück.

Der Basler Geoffroy Serey Die jubelt nach dem 3:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Zuerich, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Mittwoch, 16. April 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der FC Basel erhält seinen Mittelfeldpuncher Geoffroy Serey Dié zurück. Wie sich im Verlauf der Woche abgezeichnet hat, kehrt der Ivorer nach eineinhalb Jahren beim VfB Stuttgart zum Schweizer Meister zurück. Und der inzwischen 31-Jährige ist unverändert voller Tatendrang.

Es ist ein Transfer der Kategorie «Da weiss man, was man hat». Geoffroy Serey Dié kehrt zum FC Basel zurück, nach einem anderthalbjährigen Intermezzo beim VfB Stuttgart, das für ihn persönlich mit einer schwerwiegenden Verletzung und für die Schwaben mit dem Absturz in die Zweitklassigkeit zu Ende ging.

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Ein Abstieg nach 39 Jahren erster Bundesliga, der sich abgezeichnet hatte. Schon im Jahr zuvor, als Serey Dié in der Winterpause als frischgebackener Afrikameister kam und half, die Klasse gerade noch so zu erhalten. Seinerzeit war auch der ebenfalls im Abstigeskampf steckende SC Freiburg interessiert gewesen, packte aber nicht rechtzeitig zu und bezahlte letztendlich mit dem Abstieg.



FC Basel's Geoffroy Serey Die during a press conference in the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Wednesday, March 6, 2013. Switzerland's FC Basel 1893 is scheduled to play against Russia's FK Zenit St. Petersburg in an UEFA Europa League round of 16 first leg soccer match on Thursday, March 7, 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Hat in Basel noch etwas vor: Geoffroy Serey Dié, hier am Vorabend des Europa-League-Spiels gegen Zenit St. Petersburg im März 2013. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

In diesem Frühjahr kam der zunächst als gesichert geltende VfB wieder ins Straucheln – und fiel. Ohne Serey Dié, der die letzten sechs Spiele wegen eines Muskelrisses im Adduktorenbereich nicht zur Verfügung stand. Insgesamt hat der Spieler für den VfB 36 Bundesligaspiele (1 Tor) sowie zwei DFB-Pokalpartien bestritten.

Für geschätzt eine halbe Million Euro hatte der FCB den Ivorer in der Winterpause 2014/15 ziehen lassen. Schweren Herzens, denn sportlich hatte Serey Dié seine Position im Verein, allerdings nicht mehr mit Trainer Paulo Sousa das Heu auf der selben Bühne. Ein Disput zwischen dem portugiesischen Fussballlehrer und Serey Die hatte für ein nicht mehr zu kittendes Zerwürfnis gesorgt. FCB-Sportdirektor Georg Heitz musste seinerzeit die Situation lösen, als Serey Dié sich entgegen Sousas Anweisung geweigert hatte, eine Mannschaftsitzung zu verlassen.

Tempi passati und Trainer passati

Tempi und Trainer passati. der FCB erhält seinen Mittelfeldpuncher zurück, der an seinen besten Tagen – gerade auch auf europäischer Ebene wie im Oktober 2014 beim 1:0 in der Champions League gegen den Liverpool FC – demonstriert hatte, welch ungeheueren Einfluss er mit seiner Präsenz, seiner Kampfkraft und seiner Aufssässigkeit auf ein Fussballspiel nehmen kann.

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Im zentralen defensiven Mittelfeld wird FCB-Trainer Urs Fischer nun eine schöne Qual der Wahl haben zwischen Taulant Xhaka, Luca Zuffi, Alexander Fransson und eben Serey Dié. Sobald dieser von seiner Verletzung restlos genesen und einen vernünftigen Fitnesszustand erreicht hat – also zum Beispiel rechtzeitig zum Auftakt der Champions League Anfang September.

Der Rücktransfer: Des Spielers Wunsch und für den FCB nicht teuer

Stuttgarts neuer Sportvorstand Jan Schindelmeiser betonte am Freitag nochmals: «Serey Dié hat uns gegenüber den klaren Wunsch geäussert, den VfB zu verlassen und zum FC Basel zurückzukehren. Diesem Wunsch haben wir entsprochen, weil ein Vereinswechsel unter diesen Voraussetzungen aus unserer Sicht die sinnvollste Lösung für alle Beteiligten ist.»

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Man darf davon ausgehen, dass der Rücktransfer keine teure Angelegenheut für den FCB ist. Wenn überhaupt, dann dürfte sich die Ablösesumme im symbolischen Bereich bewegen und die Schwaben froh sein, einen Spieler von der Gehaltsliste streichen zu können.

Im Schwabenland hat sich Serey Dié ähnlich wie in Basel zu einem Publikumsliebling gemausert. «Es war eine schöne Zeit in Stuttgart, die mit dem Abstieg und meiner Verletzung leider sehr traurig zu Ende gegangenen ist», lässt er sich zu seinem Abschied zitieren.

69 Spiele hat Serey Dié für den FCB gemacht – nun will er «die Aufgabe beenden»

Nun hat er wieder ein ganz anderes Ziel. «Ich habe in Basel 2013 eine Aufgabe angefangen, die ich nun zu Ende führen möchte», sagt Serey Dié, der mit dem FCB bisher 69 Spiele auf nationaler und internationaler Bühne absolviert hat und zwei Mal Schweizer Meister geworden ist.

Neben dem Gewinn der Afrikameisterschaft 2015 mit der Elfenbeinküste steht in Serey Diés Palmarès der Gewinn der arabischen Champions League 2008 mit der Entente Sportive de Sétif aus Algerien, die derzeit vom Schweizer Ex-Nationalspieler Alain Geiger trainiert wird. In der Schweiz war Serey Dié ausserdem zweimal Cupsieger mit dem FC Sion (2009/2011).

Am Montag wird Geoffrey Serey Dié das Training beim FC Basel aufnehmen und künftig die Rückennummer 6 tragen (früher: 8). An diesem Samstag trägt der FC Basel vor dem Saisonstart (Sonntag, 24. Juli, gegen den FC Sion) in Montreux sein vorletztes Testspiel gegen die AS Monaco aus (15 Uhr, Livestream bei fcb.ch). Dabei dürfte es Aufschluss auf die Startelf gegen Sion geben. Am Dienstag (19.30 Uhr) folgt dann noch das als Generalprobe apostrophierte Spiel im St.-Jakob-Park gegen den VfL Wolfsburg.

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FCB Team Night, im Europa-Park in Rust, am 24.01.2014

Wer kennt sie noch: FCB-Abend im Europapark im Januar 2014, kurz bevor Serey Dié (links) zum VfB Stuttgart wechselte. Neben ihm Marcelo Diaz und Gaston Sauro; rechts der ewige Germano Vailati, Teambetreuer Pascal Naef und im Vordergrund Giovanni Sio. (Bild: Sacha Grossenbacher)

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