Seydou Doumbia prägt ein Spiel der Nebenschauplätze

Der ivorische Stürmer des FC Basel ist in der Torschützenliste gleich auf mit Guillaume Hoarau. Seine entscheidenden zwei Tore beim 3:1-Auswärtssieg des FC Basel gegen die Grasshoppers sind Seydou Doumbias Treffer 17 und 18. Es ist nur einer der Nebenschauplätze dieses Spiels vor offiziell 7000 Zuschauern im Letzigrund.

Basler Seydou Doumbia, rechts, trifft den Ball gegen GCs Torhueter Joel Mall, zum 1:3 Tor im Super League Fussballspiel zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Basel im Letzigrund, am Sonntag, 28. Mai 2017 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Der ivorische Stürmer des FC Basel ist in der Torschützenliste gleich auf mit Guillaume Hoarau. Seine entscheidenden zwei Tore beim 3:1-Auswärtssieg des FC Basel gegen die Grasshoppers sind Seydou Doumbias Treffer 17 und 18. Es ist nur einer der Nebenschauplätze dieses Spiels vor offiziell 7000 Zuschauern im Letzigrund.

So wird es vielleicht doch noch etwas mit dieser Auszeichnung. Guillaume Hoarau war seiner Konkurrenz eigentlich enteilt, mit 18 Toren nach 27 Runden. Dann verletzte sich der Franzose in Berner Diensten, doch der Vorsprung auf die restlichen Offensivleute schien bereits gross genug. Bis Seydou Doumbia nochmals richtig aufdrehte. Der Ivorer erzielte in den letzten sieben Spielen sechs Tore und ist ein Spiel vor Saisonende gleichauf mit Hoarau.

Zwei dieser sechs Tore kamen an diesem Sonntag auf dem Letzigrund zustande. Doumbia hätte gerne von Anfang an gespielt, kam aber erst nach gut einer Stunde auf den Platz. Trainer Urs Fischer hatte ihm vor dem Spiel gesagt: «Du hast den Cupfinal bekommen, jetzt beginnt Marc Janko. 30 Minuten müssen dir also reichen für zwei Tore.»



Basler Seydou Doumbia, links, und Basler Trainer Urs Fischer umarmen sich im Super League Fussballspiel zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Basel im Letzigrund, am Sonntag, 28. Mai 2017 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

«Danke Trainer.» – «Danke Stürmer.» Seydou Doumbia und Coach Urs Fischer liegen sich nach dem 3:1-Sieg in den Armen. (Bild: Keystone/ENNIO LEANZA)

Gefordert, getan. Mit seinen Erfolgen in der 86. und der 88. Minute entschied Doumbia das Spiel gegen die Grasshoppers, der FCB gewann es vor offiziell 7000 Zuschauern mit 3:1. Es war der erste Erfolg des Meisters seit dem Titelgewinn vor einem Monat. Damit steht er bei 83 Punkten, mit einem Sieg im letzten Spiel bricht der FCB den Rekord aus der Saison 2003/04 um einen Zähler.

Acht Wechsel in der Startelf

Aber darum ging es nicht an diesem warmen Sonntag, an dem Schiedsrichter Nikolaj Hänni mehrmals eine Trinkpause verordnete. Die kleinen Nebengeschichten interessierten mehr: neben Doumbias Jagd auf die Torschützenkrone beispielsweise die Zusammenstellung von Fischers Startelf.

Auf acht Positionen hatte der Trainer im Vergleich zum Cupfinal umgestellt, er spielte mit einer Abwehr, die in dieser Formation noch gar nie zusammengespielt hatte. Auf dem rechten Flügel agierte Dereck Kutesa erstmals von Anfang an und im zentralen defensiven Mittelfeld kam Dominik Schmid zu seinen ersten Einsatzminuten in der ersten Mannschaft.

«Der Auftritt hat mir sehr gut gefallen, man darf schliesslich nicht vergessen, dass die Mannschaft in dieser Zusammenstellung noch nie gespielt hatte», sagt Fischer. Mit den Jungen war er ausserordentlich zufrieden. Allen voran Schmid zeigte eine ausgezeichnete Leistung: 19 Jahre ist er alt, seit der U16 spielt er beim FC Basel, und er gehört zur U19-Nationalmannschaft. Gegen GC war er ballsicher, technisch auf der Höhe, er traute sich kurz vor der Pause einen ersten Abschluss bei den Profis zu – und er war gleich für die Eckbälle von der linken Seite verantwortlich.



28.05.2017; Zuerich; Fussball Super League - Grasshopper Club Zuerich - FC Basel; Dominik Schmid (Basel) (Daniela Frutiger/freshfocus)

Überzeugt bei seinem ersten Auftritt in der ersten Mannschaft: Dominik Schmid. (Bild: Daniela Frutiger/feshfocus)

«Schmid hat seine Sache gut gemacht und immer wieder den Ball gefordert», sagt Fischer, der den schmächtigen jungen Mann bisher einmal in sein Kader aufgenommen hatte: bei der 1:2-Niederlage auswärts gegen die Young Boys. Gegen GC nutzte Schmid die Chance, um auch hinsichtlich der kommenden Saison Werbung in eigener Sache zu machen.

Andraz Sporar fällt durch das Bewerbungsraster

Weniger Werbung betrieb Andraz Sporar. Der FC Basel sucht einen Ersatz für Marc Janko. Sporar ist in dieser Form ein Kandidat, weil er sich gegen GC fünf gute Torchancen erarbeitete. Er fällt allerdings deswegen durch das Bewerbungsraster, weil er alle vergab. Gleich mehrmals stand der Slowene alleine vor Joël Mall, vor allem in diesen Situationen hätte er mindestens zwei Tore machen müssen.

Neben Sporar scheiterte vor seinen zwei Toren auch Doumbia an Mall (75. Minute) und Luca Zuffi traf aus der Distanz die Latte (79. Minute). Und wenn die Offensivleute nicht treffen, dann erzielt eben ein Verteidiger den Führungstreffer: Manuel Akanji versuchte es in der 42. Minute ebenfalls aus der Distanz und traf via Innenpfosten.



28.05.2017; Zuerich; Fussball Super League - Grasshopper Club Zuerich - FC Basel; Torhüter Joel Mall (GC)gegen Andraz Sporar (Basel) (Daniela Frutiger/freshfocus)

Eine von Andraz Sporars vergebenen Chancen: Joël Mall hält den Versuch des Slowenen. (Bild: Daniela Frutiger/feshfocus)

Caio glich die Partie zwischenzeitlich aus, mit einem direkten Freistoss aus rund 20 Metern nach gut einer Stunde. Für einen Punkt reichte der Treffer nicht, die Grasshoppers haben damit alle vier Duelle mit dem Meister in dieser Saison verloren.

Es folgt das Spiel der Verabschiedungen

Diese Saison ist am Freitag nach 36 Runden zu Ende. Sportlich geht es auch dann um nichts mehr; weder für Basel, noch für den Gegner FC St. Gallen, der sich nach einem 1:1 gegen Sion nicht mehr für die Europacup-Plätze qualifizieren kann.

Im St.-Jakob-Park geht es dann in einem Spiel der Nebenschauplätze also vor allem um die Verabschiedung von Urs Fischer, um die Pokalübergabe. Und sollte Doumbia zum Einsatz kommen, geht es auch noch um die Torschützenkrone.

Die Szenen des Spiels: 

 

liveticker

fixtures

table

calendar

Vor dem Spiel empfehlen wir Ihnen folgende Geschichten:

Wie es beim FC Basel weitergeht: Trainer Urs Fischer sitzt am Morgen nach dem Cuptitel um 7 Uhr im Büro. Er übergibt in einer Woche eine Mannschaft, zu der künftig der holländische Stürmer Ricky van Wolfswinkel gehören könnte. Präsident Bernhard Heusler bedankt sich bei den Fans mit seiner zweiten flammenden Rede und Nachfolger Bernhard Burgener holt sich seinen Vertrauten Peter von Büren zur Seite. » Fünf Köpfe und das Spiel gegen die Grasshoppers 

Der Eiserne: Matias Delgado verletzt sich am Tag vor dem Cupfinal. Eine Spritze ermöglicht seinen Einsatz, nach einer Stunde spielt der Captain des FC Basel mit einem Kopfverband weiter. Und nach dem Sieg zeugt eine lange Umarmung von einer funktionierenden Beziehung zwischen dem Argentinier und seinem Trainer Urs Fischer.  » Rückblick auf den Cupfinal mit Fokus auf den Captain 

Alles zum zwölften Cuptitel: Der FC Basel war bereit für die letzte grosse Aufgabe der Saison: Matias Delgado, Adama Traoré und Michael Lang schiessen im Cupfinal nach der Pause die Tore zum klaren und verdienten 3:0-Sieg. Damit ist der vielbesungene Mythos des FC Sion nach 13 gewonnenen Finals gebrochen, und der FCB feiert nach dem 20. Meistertitel auch noch den zwölften Cupsieg seiner Clubgeschichte. » Archivierung eines Mythos 

 

Nächster Artikel