Breel Embolo kommt nach dieser Leistung nicht um die Höchstnote herum. Will er aber nach zwei Toren, einem Assist und einem Pfostenschuss auch kaum. Andere spielten übrigens auch noch – unter anderem ein Torhüter, der bei einem Schuss aus elf Metern seinen lichten Moment hatte.
Tomas Vaclik | Torhüter
Man wollte ihm schon ein paar Unsicherheiten unterstellen, unterlaufene Flanken beispielsweise und einen Pass, der Suchy unnötig in Bedrängnis brachte. Dann aber hatte der Tscheche diesen lichten Moment, diesen Taucher gegen Freulers Penalty, den er in seiner linken unteren Ecke abwehrte – und gegen den schwachen Nachschuss gar nicht mehr erst einzugreifen brauchte. War beim Luzerner Tor, gegen den präzisen Schuss Dario Lezcanos chancenlos.
Philipp Degen | rechter Aussenverteidiger
Er hatte Tage vor der Partie noch eingewilligt, bei einem U21-Freundschaftsspiel mitzutun, um nach seiner Verletzung schneller den Rhythmus zu finden. Nach einem Kurzeinsatz gegen Sion stand er nun in der Startformation, was auch damit zu tun hat, dass Vielspieler Michael Lang einfach mal eine Pause brauchte. Verursachte den von Vaclik parierten Penalty, weil ihm der Ball an die Hand sprang – woran er sich nach dem Spiel partout nicht mehr erinnert wollte. Verliess in der 68. Minute humpelnd den Platz («Ich hatte Krämpfe») und wurde durch Mohamed Elneny ersetzt.
Daniel Hoegh | rechter Innenverteidiger
Vergab per Kopf zweimal die Möglichkeit, seinen ersten Treffer für den FCB zu erzielen. Wurde zudem einmal stehengelassen, wirkte aber ansonsten äusserst souverän an Marek Suchys Seite.
Marek Suchy | linker Innenverteidiger
Hätte, wie Lang auch, dann irgendwann mal eine Pause verdient gehabt. Kriegte diese aber nicht und ist mit Vaclik der einzige Basler, der noch keine einzige Wettbewerbsminute verpasst hat. Zeigte ein wie meist unauffälliges Spiel, was für einen Mann auf seiner Position nichts anderes als ein Zeichen für eine fehlerfreie Leistung ist.
Tomas Vaclik, der starke Basler Rückhalt. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Behrang Safari | linker Aussenverteidiger
Arbeitete weiter an seiner Verwandlung, die er unter Urs Fischer zu durchlaufen scheint. Das zeigte sich beispielsweise in dieser einen schönen Szene, in der er sich gar eine Flanke aus vollem Lauf zutraute. Starke Partie des Schweden.
Taulant Xhaka | defensives Mittelfeld, später rechter Aussenverteidiger
Wechselte auf die rechte Abwehrseite, nachdem Degen den Platz verlassen hatte. Klärte ansonsten eine Hereingabe, viel mehr Bemerkenswertes gab es danach nicht mehr vom polyvalenten Rechtsfuss, der einst mit Florenz in Verbindung gebracht wurde – ein Gerücht, das inzwischen an Brisanz verloren hat.
Zdravko Kuzmanovic | defensives Mittelfeld
Machte dort weiter, wo er am Mittwoch gegen Posen aufgehört hatte: mit unpräzisem Spiel, das der FCB-Offensive nicht gut bekam. Hatte dann aber diesen einen Moment, der am Ursprung der Basler Führung stand: Brach dabei seine ursprünglich geplante Aktion geschickt ab, spielte zu Luca Zuffi, dessen Pass dann Breel Embolo verwertete.
Breel Embolo kann’s auch sitzend: Der Basler trifft zum 1:1. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Birkir Bjarnason | rechter Flügel
War der einzige Basler, der beim Ausgleichstreffer nicht jubelte, sondern dem Schiedsrichter enerviert nicht eben freundliche Gesten zuwarf. Wollte im Strafraum gefoult worden sein, erhielt den Elfmeter aber nicht zugesprochen. War allerdings, weil für die Abwehr verwirrend am Boden liegend, trotzdem passiv am Ausgleich beteiligt. Drückte später, mutmasslich vom Gegner provoziert, Claudio Lustenberger den Ball in den Schritt.
Luca Zuffi | offensives und später defensives Mittelfeld
Spielte für Captain Matias Delgado und zeigte, welch feinen vertikalen Ball er zu spielen im Stande ist. Klar, der Abnehmer seines Passes war dann auch nicht irgendwer (-> Embolo), aber auch dieser Irgendwer braucht eben Bälle, damit er sie verwerten kann.
Shkelzen Gashi | linker Flügel
Hatte sich einst den Ruf eines Offensivspielers erarbeitet, der auf dem Feld herumschleicht, bald hinten, bald vorne anzutreffen ist, und dann irgendwann, aus dem Nichts, ein Tor erzielt. Arbeitete gegen Luzern nicht an der Festigung dieses Rufs und verliess in der 66. Minute das Feld für Davide Calla.
Die frohen Basler: Auch nach dem zweiten Rückstand in dieser Saison drehen sie die Partie. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Breel Embolo | Stürmer
Sass, als er sein erstes Tor erzielte, lief, als er den FCB in Führung brachte, und spielte den Ball mit der Hacke, als er damit Matias Delgados 1:3 ermöglichte. Unter Paulo Sousa noch fast undenkbar, kam Fischer nicht um ein Lob herum. Ein Lob für einen Spieler, dessen grösste Stärke vielleicht das Körperspiel zwischen Ball und Gegenspieler ist, und der nun auch in dieser Saison damit begonnen hat, was eines Stürmers Hauptaufgabe ist: Tore schiessen.
Davide Calla | linker Flügel
Kam in der 66. Minute für Gashi und hatte bei seinem knapp 30 minütigen Einsatz wenige Aktionen. Zumindest wenige, die eine direkte Wirkung auf das Spiel hatten.
Mohamed Elneny | defensives Mittelfeld
Ersetzte in der 68. Minute Degen und gab mit seiner Präsenz und Laufleistung dem FCB Stabilität im Zentrum. Hatte gegen Ende der Partie gar noch die Möglichkeit, seinen ersten Saisontreffer zu erzielen, liess die Chance – auf Pass von Embolo übrigens – aber aus.
Matias Delgado | offensives Mittelfeld
Erzielte, zehn Minuten nach seiner Einwechslung für Kuzmanovic, den letzten Treffer der Partie. Brauchte dabei allerdings auch nur die fabulöse Vorarbeit Embolos zu verwerten und ist damit bester FCB-Torschütze der Saison. War zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
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Bewertungsdurchschnitt
Nicht eingesetzt: Germano Vailati (ET), Adama Traoré, Walter Samuel, Marc Janko