Strellers Freude über die Oldies – und die Gedanken an den Freund

Marco Streller erklärt nach dem 3:0 gegen Luzern die fussballerische Harmonie zwischen ihm und Matias Delgado. Der FCB-Captain bedauert den Abgang seines Freundes Alex Frei in Luzern, schaut aber auch schon nach vorne: Der FC Basel trete am Dienstag mit Respekt, aber auch breiter Brust in Liverpool an.

Basel's Marco Streller cheers after scoring during an UEFA Champions League group B matchday 2 soccer match between Switzerland's FC Basel 1893 and Britain's Liverpool FC in the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Wednesday, October 1, 2014. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Marco Streller erklärt nach dem 3:0 gegen Luzern die fussballerische Harmonie zwischen ihm und Matias Delgado. Der FCB-Captain bedauert den Abgang seines Freundes Alex Frei in Luzern, schaut aber auch schon nach vorne: Der FC Basel trete am Dienstag mit Respekt, aber auch breiter Brust in Liverpool an.

Die Freude schwingt mit in Marco Strellers Stimme. Freude darüber, dass der FC Basel im letzten Spiel der Vorrunde gegen den FC Luzern mit 3:0 gewonnen hat. Freude aber auch darüber, dass es ihm, dem zuletzt am Rücken Verletzten, auf dem tiefen Luzerner Rasen derart gut lief.

Es waren diese zwei Momente, zwischen denen keine fünf Minuten lagen und in denen Streller nicht selbst abschloss, sondern sich einmal mehr als vorzüglicher Vorbereiter erwies. Ein Doppelpass mit Matias Delgado führte zum 1:0 durch den Argentinier, ein fast im Sitzen weitergeleiteter Ball zu dessen zweitem Treffer. «Es ist schön, dass die Alten noch mithalten können», schmunzelt Streller, der auch dem Ältesten, Walter Samuel, ein gutes Zeugnis ausstellt: «Er hat gespielt wie eine Wand und seinem Name alle Ehre gemacht.»

«Nur hat meistens Stocker abgeschlossen»

Tore wie diese habe es beim FCB immer wieder gegeben, blickt Streller zurück. «Nur hat meistens Valentin Stocker abgeschlossen.» Nun, gegen Luzern, «hat es diese beiden Geniestreiche von ihm gebraucht», sagt der Captain. «Das ist intuitiv», begründet er die Harmonie im Zusammenspiel mit Delgado, «wir kennen uns, wir wissen, wo wir hinlaufen.»



Matias Delgado, links, von Basel, schiesst das Tor zum 0:2 fuer Basel gegen Torhueter David Zibung, rechts, von Luzern, im Fussball Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel, am Samstag, 6. Dezember 2014, in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

Der Pass zu Delgados elegantem zweiten Treffer kam von Streller (nicht im Bild), der den Ball am Boden liegend weiterleitete. (Bild: Keystone/URS FLUEELER)

Streller freut sich für seinen Kameraden, den er als «genialen Fussballer» einstuft. Auch deswegen, weil «eine extreme Konkurrenzsituation herrscht und es Mati zuletzt nicht einfach hatte». Der Trainer habe inzwischen ein Team gefunden, das zuletzt meist gespielt hat: «Und Mati gehörte nicht dazu.»

Mit «breiter Brust» nach Liverpool

Das hat mit der Breite des Basler Kaders zu tun, das auf den offensiven Positionen stark besetzt ist. Für Liverpool, so Streller, könne die Mannschaft Delgado aber sehr gut gebrauchen. Ob von der Bank kommend, oder von Beginn an.

Überhaupt ist Streller überzeugt, dass Basel mit «breiter Brust» nach Liverpool zum letzten Gruppenspiel in der Champions League reisen könne. «Wir treten dem Gegner immer mit sehr viel Respekt und Demut gegenüber, aber ohne Angst.»

Es ist die Vorfreude auf das alles entscheidende Spiel vom kommenden Dienstag. Und dass der FCB die Chance hat, nach dieser Partie im Achtelfinal der Königsklasse zu stehen, habe auch mit Trainer Paulo Sousa zu tun: «Man erkennt inzwischen eine klare  Handschrift. Wir spielen sehr offensiv, wir wechseln in Luzern sieben Spieler und gewinnen – das ist schon beeindruckend.»

Die Gedanken an Alex Frei

Doch Streller wäre nicht Captain, Integrationsfigur und Herz dieser Mannschaft, wenn er in diesen erfolgreichen Tagen des FCB nicht auch an Alex Frei denken würde, der gleichentags zusammen mit den Verantwortlichen des FC Luzern das Ende seiner Zeit als Sportdirektor der Innerschweizer bekannt gab. «Wenn ein Freund von mir unglücklich ist», sagt Streller, «dann beschäftigt mich das auch.»

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