Der Fussball ruht, aber nicht der Sport in der Region Basel an diesem Wochenende vom 17. und 18. Dezember. Ganz im Gegenteil – es kündigt sich ein richtiger Super-Samstag an, an dem der geneigte Sportkonsument zwischen Handball, Eishockey, Volleyball und Boxen entscheiden muss. Ein Blick auf die Plätze – komplett willkürlich ausgewählt.
Eishockey: Die Serien des EHC Basel
Eineinhalb Monate ist es her, seit die EHC Basel Sharks letztmals an einem Wochenende zuhause spielen durften. Schon alleine das ist doch an diesem Samstag (20 Uhr) einen Besuch in der St.-Jakob-Arena wert. Kommt dazu, dass die Zeichen klar auf einen Basler Sieg stehen. Der EHC ist nämlich ein absoluter Liebhaber von Serien. Fünf Spiele hat er nun hintereinander verloren, davor fünf in Serie gewonnen – da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn Basel gegen den HC Sierre nicht als Sieger vom Eis gehen würde.
Nötig hat der EHC die Punkte ja dringend, wenn er sein Saisonziel nicht verpassen will. Derzeit liegt er auf Platz acht, der gerade so noch reicht, um die Playoffs der NLB spielen zu dürfen. Zwei Punkte dahinter lauert – ausgerechnet Sierre, der Gegner vom Samstag.
Gegen die Walliser werden Justin Mapletoft (Kanada) und Lubomir Korhon (Tschechien) besonders motiviert sein. Die beiden Stürmer spielen auf Probe und dürfen nur länger in Basel bleiben, wenn sie überzeugen. Ausserdem hat der EHC unter der Woche prominenten Nachwuchs verpflichtet. Stürmer Arnaud Montandon, Sohn des ehemaligen Nationalspielers Gil Montandon, wird von Fribourg bis Ende Saison ausgeliehen.
Volleyball: Der feste Glaube an den Sieg
Auch Sm’Aesch-Pfeffingen steht gerade so auf jenem Platz, der für das Erreichen des Saisonziels nötig ist. Und trotzdem ist die Situation für die NLA-Volleyballerinnen einiges komfortabler als diejenige des EHC. Gleich acht Punkte vor dem nächstplatzierten Düdingen liegt Sm’Aesch auf Rang sechs, der die Qualifikation für die Finalrunde bedeutet.
Dabei haben die Baselbieterinnen noch zwei Spiele weniger ausgetragen als Düdingen. Und es bietet sich ihnen am Samstag ab 17.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Löhrenacker gar die Chance, den Vorsprung auszubauen, wenn die Fribourgerinnen zu Gast sind. Eine Gelegenheit, die sich Capitaine Laura Tschopp nicht nehmen lassen will: «Ich erwarte ein umkämpftes Spiel, glaube aber fest an einen Sieg von uns.» Das wäre gut für Sm’Asch. Gut für alle Zuschauer ist, dass wie immer Gratiseintritt gilt.
Handball: Ein Ebi allein ist nicht genug
Er ist Präsident, Geldgeber, Sponsoren-Sucher, Trainer und er hilft in den Übungseinheiten aus, damit sechs gegen sechs trainiert werden kann. Alex Ebi ist zwar nicht Mädchen aber dafür Mann für alles beim RTV Basel. Und vielleicht arbeitet er auch daran, eine Dynastie aufzubauen. In den letzten zwei Spielen jedenfalls verbuchte sein Sohn Yannick Ebi (18) immerhin sieben Tore.
Und auf Tore ist der RTV am Samstag (warum eigentlich spielen alle regionalen Clubs am Samstag?) ab 18 Uhr in der Rankhof-Halle dringend angewiesen. Es geht gegen die Stäfa Lakers und damit gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Die Finalrunde ist für den auf Rang neun liegenden RTV kein realistisches Ziel mehr. Um so wichtiger ist es, bereits jetzt Punkte für die Abstiegsrunde zu sammeln.
Von Verletzungssorgen sind die Basler bislang nicht verschont geblieben. Zum langzeitverletzten Isländer Sigurbergur Sveinsson hat sich in der Zwischenzeit auch Kreisläufer Mark Kuppelwieser gesellt, der sich die Schulter ausgekugelt hat. Dazu laboriert Spielmacher Rok Ivancinc an einer Bauchmuskelzerrung und Henry Martinez plagen rätselhafte Schmerzen im Knie. Aber weil auch in der dunkelsten Stunde immer irgendwo ein Lichtlein brennt, gibt der Blick in das RTV-Verletztenbulletin auch eine positive Meldung her: Nationalgoalie Pascal Stauber kann nach einem auskurierten Zehenbruch wieder ins Tor stehen.
Boxen: Krachende Fäuste, kubanische Musik
Brüche können am Samstag (ja, wieder Samstag) ab 20.30 Uhr auch beim 21. Boxeo nicht ganz ausgeschlossen werden. Immerhin wird im Hauptkampf des Abends Schwergewichtsprofi Arnold Gjergjaj antreten. Der Prattler hat von seinen 14 Siegen in 14 Kämpfen acht durch K.o. gewonnen. Und er trifft mit Prince Anthony Ikeji erstmals in seiner Profi-Karriere auf einen Boxer, der eine positive Kampfbilanz aufweist (16 Kämpfe, 12 Siege, 9 durch K.o.).
Nachdem lange Zeit gezittert wurde, ob der mit einer deutschen Lizenz boxende «Prinz» tatsächlich in Basel auftauchen würde, gab es gestern Entwarnung: Ikeji war zur Stelle, als die Kämpfer im Keller des Boxclubs Basel gewogen wurden. Wie schwierig es ist, in der Schweiz eine Profi-Karriere aufzubauen, ist hier nachzulesen.
Auch sonst ist für krachende Fäuste gesorgt. Wobei der Anteil an Frauen-Kämpfen aussergewöhnlich hoch ist. Vor allem das Duell von Schweizer Meisterin Sandra «the silence» Brügger (Boxclub Basel) mit der französischen Meisterin verspricht technisch hochstehendes Frauen-Boxen.
Aber das Boxeo wäre nicht das Boxeo, wenn Veranstalter Angelo Gallina nicht dafür sorgen würde, dass die Faustkämpfe mit Kultur verbunden werden. Die 21. Ausgabe läuft unter dem Motto: Boxeo Cubano.