Ticketingdesaster – der FC Basel krebst zurück

Der FC Basel macht einen Rückzieher: Die Ticketpreise sollen nun doch nicht angepasst werden. Die massiven Erhöhungen der Jahreskarten in einzelnen Sektoren hatten einen Aufschrei unter Fans ausgelöst. FCB-Präsident Bernhard Heusler spricht von einem Fehler.

FCB-Präsident Bernhard Heusler gibt sich reumütig: «Es ist uns bewusst geworden, dass wir es so nicht umsetzen können und auch nicht wollen.»

(Bild: Keystone)

Der FC Basel macht einen Rückzieher: Die Ticketpreise sollen nun doch nicht angepasst werden. Die massiven Erhöhungen der Jahreskarten in einzelnen Sektoren hatten heftige Proteste zur Folge. FCB-Präsident Bernhard Heusler spricht von einem Fehler.

Der FC Basel nimmt die Anpassungen der Eintrittspreise zurück. Das erklärt FCB-Präsident Bernhard Heusler in einem clubintern geführten Interview. Die teils massiven Erhöhungen der Preise vor allem in den Sektoren C3/C4 auf der Gegentribüne hatten heftige Proteste ausgelöst. Die mit dem Versenden der Jahresrechnung angekündigten Aufschläge hätten bis zu 46 Prozent betragen.

Auf Facebook und im Fanforum machte bereits die Androhung eines Boykotts die Runde, langjährige Fans erklärten ihr Unverständnis und das Ende ihrer Treue. Der FC Basel wurde offenkundig von der Vehemenz der Reaktionen überrascht. Über das Wochenende wurden laut Heusler mehrere Krisensitzungen abgehalten. Mit für die Fans gütlichem Ausgang: «Es ist uns bewusst geworden, dass wir es so nicht umsetzen können und auch nicht wollen.»

«Man muss auch mal den Mut haben, einen Fehler einzugestehen.»
FCB-Präsident Bernhard Heusler 

Für die kommende Spielzeit bleibt bei den Tarifen also alles beim Alten. Ein neues Konzept solle an der Mitgliederversammlung im Sommer vorgestellt werden. Heusler sagt, man habe dazu eine neue Arbeitsgruppe eingesetzt.

Hintergrund der Anpassungen, so Heusler, seien Ungerechtigkeiten bei den gewährten Rabatten gewesen. Jahreskarten in gewissen Sektoren seien im Gesamtbild deutlich zu günstig gewesen, andere zu teuer. Seit einem Jahr hätten deshalb interne und externe Fachleute an einem neuen Ticketingkonzept gearbeitet.

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Mehreinnahmen von einer Million Franken

«Jetzt haben wir festgestellt, dass das nicht der richtige Weg ist», erklärt Heusler. «Man muss auch mal den Mut haben, einen Fehler einzugestehen und dann zu korrigieren. Und das werden wir jetzt machen.»

Was Heusler im Interview nicht sagt, ist, dass es sich beim neuen Preisgefüge nicht um ein Nullsummenspiel handelte. Schätzungen gingen von Mehreinnahmen von einer Million Franken jährlich aus.

 

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