Der FC Pratteln spielt effizient und schlägt den NK Pajde im Final des Basler Cups mit 4:1. Die Baselbieter gewinnen die Trophäe damit zum vierten Mal – zum zweiten Mal in Folge.
Entscheidend war in diesem Final des Basler Cups die 26. Spielminute: Nach einem Foul im Mittelfeld forderte Enis Haxhijaha vom NK Pajde zurecht die gelbe Karte. Haxhijaha hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon Gelb gesehen und wurde von Schiedsrichter Silvan Heutschi wegen Reklamierens mit Gelbrot vom Platz geschickt.
Die Szene war im Rankhof vor über 1000 Zuschauern prägend für den Ausgang der Partie zwischen den beiden 2.-Ligisten: Der FC Pratteln gewann das Spiel gegen den NK Pajde aus Möhlin mit 4:1 und den Titel zum zweiten Mal in Folge.
Die Titelverteidiger, die mit ihrer Kontertaktik bereits bei personellem Gleichstand für Gefahr sorgten, waren dominant und nutzten die Räume clever aus. Auch, weil Trainer Roger Iseli mit seinem 4-3-3-System ein goldenes Händchen hatte.
Bonsu-Osei: «Wir haben uns wahrscheinlich selber geschlagen»
Alle vier Tore waren beinahe identisch: Ein Pass in die Schnittstelle, wo schnelle Offensivspieler wie Gabriele Stefanelli (1:0 in der 27. Minute) oder Giuseppe Conserva (2:0, 38.) zur Stelle waren.
Pajdes Defensive – in der abgelaufenen Saison mit nur 25 Gegentreffern in 26 Spielen die mit Abstand beste der 2. Liga regional – liess sich zu leicht überwinden: Nachdem Marko Zelenika den Anschlusstreffer erzielt hatte (49.), entschieden Alessandro D’Angelo (57.) und Cinar Cagatay (79.) mit ihren Toren die Partie für die Baselbieter.
Posted by FC Pratteln on Samstag, 20. Juni 2015
Doch es war nicht nur die Abwehr der Fricktaler, die nicht auf Touren kam. Offensiv operierten sie oft nur mit langen Bällen und das Mittelfeld leistete sich zu viele Fehlpässe.
Auch der stets bemühte Topscorer Godfried Bonsu-Osei wurde von der Pratteler Abwehr grösstenteils aus dem Spiel genommen. «Wir haben uns heute mit der frühen roten Karte wahrscheinlich selber geschlagen», sagte Bonsu-Osei.
Für den Verlierer folgt die Weltmeisterschaft kroatische Clubs
Schiedsrichter Heutschis Kartenset sass zwar locker in der Tasche. Verantwortlich für den enttäuschenden Auftritt war der NK Pajde, der ohne Spielertrainer Dejan Rakitic angetreten, allerdings selber.
Die Mannschaft schien mit den Gedanken bisweilen bereits bei ihrer nächsten Mission zu sein: der Weltmeisterschaft kroatischer Clubs, die für den Europameister am 28. Juni in Zagreb beginnt.
Nichtsdestotrotz kann der Club aus Möhlin auf eine grandiose Saison zurückblicken. «Positiv ist die Saison so oder so schon, wir sind aufgestiegen und hätten unser Jahr heute noch krönen können mit dem Pokalsieg. Leider hat es nicht geklappt», fasst Bonsu-Osei zusammen.
Ein Titel auch für abtretende Spieler
Der Gegner aus Pratteln hingegen wirkte schon beim Einlaufen heiss auf die Titelverteidigung. «Das wurde bei uns immer gross geschrieben. Vor allem im Final war die Motivation riesig», sagt Stürmer Fabian Böni.
Die personellen Rückschläge hätten die Mannschaft noch mehr angespornt, viele würden den Verein verlassen. Und auch für diese Spieler sei es extrem wichtig gewesen, den Titel nochmals zu holen, resümierte Böni, einer der stärksten Akteure dieses Finals.
Doch war es nur der Siegeswille der Pratteler, der den Unterschied ausmachte? «Wir hatten heute sicher auch in den richtigen Momenten das nötige Glück. Und genau so gewinnt man eben einen Cupfinal», sagt Böni schmunzelnd und kehrt zu seiner feiernden Mannschaft zurück.
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