Valentin Stocker: «Ich hatte am meisten Gänsehaut»

Über sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss gibt Valentin Stocker beim 1:0-Sieg gegen Luzern sein Comeback für den FC Basel. Schon am Freitag haben sich Club und Spieler gegenseitig belohnt: mit einer Vertragsverlängerung des 22-Jährigen bis Juni 2016.

Schon wieder eine Verletzung. Valentin Stocker fällt mit einer Oberschenkelzerrung aus. (Bild: Georgios Kefalas, Keystone)

Über sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss gibt Valentin Stocker beim 1:0-Sieg gegen Luzern sein Comeback für den FC Basel. Schon am Freitag haben sich Club und Spieler gegenseitig belohnt: mit einer Vertragsverlängerung des 22-Jährigen bis Juni 2016.

Die Tränen flossen. Aber sie taten es erst nach dem Schlusspfiff. Auch wenn ihn Marco Streller schon in der 70. Minute innig umarmt hatte. Und trotz des überwältigenden Applauses bei seiner Einwechslung in der 74. Minute. Auch da hatte Valentin Stocker seine Emotionen im Griff. Das hatte er sich fest vorgenommen. Ja, er war die Situation sogar eigens mit seinem Mentaltrainer durchgegangen. Weil er sich selber genug kennt, um zu wissen, wie sehr ihn sein Comeback nach über sieben Monaten Verletzungspause berühren würde. Und weil er er wohl wusste, wie euphorisch das Basler Publikum auf die Neuigkeit reagieren wird, dass er seinen bis 2014 laufenden Vertrag bereits am Freitag vorzeitig bis Juni 2016 verlängert hat.

Die Augen waren noch gerötet, als Stocker nach dem Schlusspfiff über seine Gefühlswelt Auskunft geben durfte. Ein Dürfen war der Auftritt vor den Medien dieses eine Mal wohl tatsächlich – nach dieser langen Pause. Und wenn Marco Streller erzählte, wie er Gänsehaut gehabt habe, «weil Valentin wie ein kleiner Bruder für mich ist», so stellte Stocker doch klar: «Am meisten Gänsehaut hatte wohl ich.» Das war in jenem Moment, als er zum ersten Mal wieder den Rasen des St.-Jakob-Parks betrat, auf dem er sich am 23. April gegen die Young Boys das Knie verdreht und das Kreuzband gerissen hatte.

Ostern als wegweisender Moment

Jener Ostermontag 2011 wird seinen Platz als wegweisender Moment in Stockers Karriere einnehmen. Er beendete eine Zeit, in der der Flügelspieler Wechselgedanken gewälzt hatte. Werder Bremen hatte intensiv um ihn gebuhlt, und Stocker war unsicher. Das gute Umfeld in Basel, die Freunde in der Mannschaft, die wollte er eigentlich nicht verlassen. Aber irgendwann sollte der Schritt ins Ausland auch gewagt werden.

Der Kreuzbandriss nahm Stocker vorerst jede Entscheidung ab. Und spätestens während seiner Rehabilitation reifte in ihm der Entschluss, weiter in Basel zu bleiben. Auch, weil der Club immer zu ihm gestanden war: «Direkt nach der Verletzung ist der FCB zu mir gekommen und hat mir gesagt: Nimm dir Zeit. Und für alles, was du für den Verein geleistet hast, würden wir gerne verlängern.»

Natürlich darf eine Vertragsverlängerung mit einem 22-jährigen Talent nicht als Garantie dafür gehalten werden, dass der Spieler auch bis zum Ende des Kontrakts in Basel bleibt. Aber es ist ein Zeichen tiefster gegenseitiger Wertschätzung, das der FCB und Stocker aussenden.

Ostern mag für ihn in diesem Jahr nicht der Moment der Wiedergeburt gewesen sein. Vielleicht als Ausgleich durfte er jetzt dafür verfrühte Weihnachten erleben. Zumindest empfindet es Valentin Stocker so: «Dieser neue Vertrag ist etwas vom Schönsten, was mir je passiert ist. Weil ich mich beim FC Basel zuhause fühle.»

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