Wie hatte Marcel Koller vor dem Spiel unmissverständlich angekündigt: «Wir müssen nicht alles in die Waagschale werfen – es gibt ja noch ein Rückspiel.» Mit der Aufstellung gab der neue FCB-Trainer ebenso ein Signal: Eder Balanta, der gelernte Innenverteidiger, rückte für den verletzten Geoffroy Serey Dié ins zentrale defensive Mittelfeld.
Und dann spielte der FCB zunächst: nervös. Das wäre nach 68 Sekunden fast ins Auge gegangen. Silvan Widmer, zu Beginn fast anfängerhaft über die offene rechte Basler Flanke agierend, liess die erste grosse Chance der Niederländer zu. Goalgetter Tim Matavz scheiterte jedoch am hervorragend reagierenden FCB-Goalie Jonas Omlin, der auch im weiteren Verlauf seines fünften Europacupeinsatzes ein sicherer Rückhalt war.
Es sollte die beste und die letzte Chance für Vitesse sein, das im Abschluss harmlos agierte. Die Basler schufen mehr und mehr defensive Kompaktheit, verteidigten die ruhenden Bälle der Niederländer aufmerksam und kamen durch Albian Ajeti zu einer ersten guten Chance, die Valentin Stocker und Balanta blendend vorbereitet hatten (34.).
Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie an Unterhaltungscharakter, die beiden Mannschaften verkeilten sich zwischen den Strafräumen, aber wenn sich eine Kontergelegenheit bot, war der FCB gefährlicher. Erst vergab van Wolfswinkel allein vor Eduardo (68.), dann wurde der eingewechselte Kevin Bua kurz vor dem Strafraum mit einem mit Gelb sanktionierten Foul gestoppt (83.).
Dann lief die 93. Minute, der ebenfalls eingewechselte Dimitri Oberlin eroberte den Ball, Luca Zuffi spielte einen seiner Laserpässe in die Tiefe, die Abseitsfalle der Gastgeber schnappte nicht zu und diesmal schloss van Wolfswinkel abgebrüht mit einem Schuss hoch in den Winkel ab.
Der Playoff-Gegner wäre wohl Apollon Limassol
Für den FCB ist es der zweite Sieg im zweiten Spiel unter Koller, das erste in dieser Saison ohne Gegentor, und eine Steilvorlage für das Rückspiel in einer Woche, wenn der FCB im St.-Jakob-Park den Einzug in die Playoffs der Europa League perfekt machen kann.
Dort wird der Sieger mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Apollon Limassol treffen, das in Nikosia mit vier Treffern nach der Pause die Weissrussen von Dinamo Brest mit 4:0 schlug. Mit dem gleichen Resultat unterlag der zweite Schweizer Vertreter, der FC Luzern, bei Olympiakos Piräus.
FC Basel (4-2-3-1): Omlin – Widmer, Cümart, Suchy, Petretta – Balanta, Frei – van Wolfswinkel, Zuffi, Stocker (69. Bua)– Ajeti (92. Oberlin). | Bank: Hansen (Tor), Kaiser, Riveros, Campo, Okafor.
Vitesse Arnheim (4-3-3): Eduardo – Karavaev, van der Werff, Clarke-Salter, Büttner (87. Clark) – Serero, Bruns (70. Gong), Foor – Linssen, Matavz, Beerens. | Bank: Pasveer (Tor), Karami, Darfalou, Bero, Thelander.