Die meisten Einsätze hatte Fabian Frei, die längste Zeit auf Platz stand Tomas Vaclik, Shkelzen Gashi ist der Topscorer und Breel Embolo sowie Vaclik erhielten die besten Bewertungen der TagesWoche. Was es sonst noch zu sagen gibt zu den Spielern des FC Basel nach einer Saison mit 50 Partien in drei Wettbewerben: die Einzelkritik.
Tomas Vaclik (26, Vertrag bis 2018 mit Option)
Keine Frage: Der Tscheche hatte das schwerste Erbe des vergangenen (Yann) Sommers anzutreten und hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Er ist deshalb so etwas wie unser Spieler der Saison. Vaclik kommt – was normal ist für Torhüter – auf die meiste Einsatzzeit über alle drei Wettbewerbe, stand 3697 Minuten auf dem Platz (inklusive der von der TagesWoche mitgerechneten Nachspielzeit der zweiten Halbzeit) und damit genau zwei Minütchen länger als sein Landsmann Marek Suchy. Vergleichsweise auch nicht unüblich: Er erreicht in der TagesWoche-Bewertung mit einer 4,6 den besten Schnitt zusammen mit Breel Embolo (abgesehen vom zweimal eingesetzten -> Robin Huser). Vaclik strahlte von seiner ersten Parade im Premierenspiel auf dem Brügglifeld an Sicherheit aus, ein Gegentor im Schnitt in der Meisterschaft sind ein guter Wert, elf Spiele (von 32) ohne Gegentore ebenfalls; dazu kommt sogar noch ein Assist beim 4:0-Sieg in Vaduz. Der überaus nette Herr Vaclik wartet jetzt eigentlich nur noch auf den Durchbruch in der Nationalmannschaft, und der wird über kurz oder lang unweigerlich folgen.
Germano Vailati (34, Vertrag bis 2016)
Ein arbeitsreiches Jahr für den Torhüter Nummer 2, der sich stets klaglos und immer parat in die für ihn vorgesehene Rolle fügt. Auf lediglich vier Einsätze kam er 2012/2013, auf zwei mehr in der Saison darauf und nun waren es elf Spiele in der Meisterschaft und im Schweizer Cup, wo der Tessiner zur Belohnung auch im Final spielen durfte – wenn auch schlussendlich nicht zu seiner reinen Freude.
Adama Traoré (25, Vertrag bis 2018 mit Option)
Kam in der Winterpause aus Portugal und war in seinen ersten Tagen beim FCB gleich mal verletzt. Hatte damit einen schwierigen Start und von Anfang an einen Rückstand auf Behrang Safari, was das Verständnis von Sousas Spielsystem angeht. Spielte sich dann immer mehr aus dem Schatten des fünf Jahre älteren Schweden und kam schliesslich regelmässig zum Einsatz; zu Beginn vor allem im linken Mittelfeld, gegen Ende der Saison vermehrt auch auf der halblinken Position der Dreierkette. Deutete mit seinem starken linken Fuss mehrfach sein Offensivpotenzial an.
Philipp Degen (32, Vertrag bis 2016)
Erhält auf die kommende Saison mit dem Zuzug von Michael Lang zusätzlich starke Konkurrenz auf der rechten Aussenbahn. Setzte sich, nachdem Sousa im Spätherbst so etwas wie seine (Liverpool-)Stammelf gefunden hatte, in der Rückrunde kaum mehr durch gegen Taulant Xhaka. Erschwerte sich seine Situation höchstselbst mit dem Kunststück, ohne zu spielen eine Gelbe Karte zu sehen (Luzern), was eine Sperre nach sich zog. Kam abgesehen davon auch deswegen nicht zum Zug, weil er zwar über offensive Qualitäten verfügt, defensiv aber nicht den Vorstellungen Sousas von einem pendelnden Aussenverteidiger zu entsprechen scheint.
Arlind Ajeti (21, Vertrag bis 2015 mit Option)
Kam in der Meisterschaft im ersten Saisonspiel gegen Aarau im Brügglifeld zum Einsatz, dann lange nicht mehr, bis der Innenverteidiger 33 Runden später gegen Aarau im Brügglifeld wieder randurfte, als die Meisterschaft bereits entschieden war. Unter Murat Yakin noch regelmässig eingesetzt, bekam er von Sousa bis auf eine halbe Stunde gegen den Erstligisten FC Münsingen nicht einmal im Cup Einsatzzeit. Unter Strich ist klar: Die Wege von Arlind Ajeti und dem FCB, dem er sich 2004 als Junior anschloss, werden sich trennen.
Walter Samuel (37, Vertrag bis 2015)
Beantwortete die Frage, ob seine Weltkarriere tatsächlich im Aarauer Brügglifeld enden sollte, mit einem Einsatz in der letzten Runde gegen St. Gallen. Erzielte dabei seinen ersten Treffer im FCB-Dress, war allerdings nicht geholt worden, um Tore zu erzielen, sondern um sich als Führungsfigur in der Mannschaft einzubringen. Der in der Öffentlichkeit in sich gekehrt wirkende Argentinier geniesst tatsächlich hohes Ansehen in der Kabine, wo man ihn natürlich mit seinem Übernamen «il muro» begegnet – was Samuel selbst offenbar gar nicht so toll findet. Durchaus möglich, dass der Champions-League-Sieger noch ein Jahr dranhängt. Auch weil er die Attribute «langsam» und «alt» mit einigen starken Leistungen wie derjenigen gegen Luzern durchaus relativierte.
Marek Suchy (27, Vertrag bis 2017)
Schenkte der Mannschaft mit seinem Last-Minute-Tor gegen den FC Zürich den Sieg in Runde 32. Erreichte damit, dass sich in den Tagen, in denen sich der Titel längst abgezeichnet hatte, erstmals das «Gefühl der gewonnen Meisterschaft» aufkam. Hat sich nicht nur deswegen längst zum unbestrittenen Leader in der Basler Abwehr gemausert und legt mit Blick auf sein Eigentor in Madrid schmunzelnd Wert darauf, dass er in der Champions Legaue mehr als einmal getroffen hat. Darf getrost als einer der Königstransfers in jüngerer Vergangenheit bezeichnet werden.
Fabian Schär (23, wechselt mit einem Vertrag bis 2019 zu Hoffenheim)
Vergoss nach dem Cupfinal nicht nur deswegen Tränen, weil der FCB das Spiel verloren und den Pokal schon wieder nicht gewonnen hatte, sondern auch, weil mit einem seiner schlechtesten Auftritte seine Zeit in Rotblau zu Ende geht. Wechselt mit einem Vierjahresvertrag zur TSG 1899 Hoffenheim in die Bundesliga, ein Abgang, der mit dem Zuzug des Dänen Daniel Hoegh wenige Tage zuvor absehbar geworden war. Mit Schär verliert der FCB seinen eröffnungsstärksten Innenverteidiger, der allerdings auf die torärmste Saison seiner Karriere zurückblickt: Er traf wettbewerbsübergreifend lediglich einmal, im August 2014 in der dritten Runde gegen den FC Thun.
Behrang Safari (30, Vertrag bis 2016 mit Option)
Ein Offensivmonster wird aus ihm halt nicht mehr werden, dafür hat sich im fortgeschrittenen Stadium seiner Karriere nun im Sousa-Fussball auch eine neue, defensiver angelegte Rolle in der pendelnden Abwehrkette gefunden. 33 Einsätze sind für ihn registriert, immerhin zwei Torvorlagen und mit seinem Stil wird er es im Spektakelfaktor nicht gross über die 4,1 bringen, bei der er sich in unserer Bewertung festgebissen hat. Dennoch: ein zuverlässiger Wert, auch auf internationaler Ebene.
Taulant Xhaka (24, Vertrag bis 2018)
Kommt auf die viertmeisten Einsatzminuten und mit einer 4,2 im TagesWoche-Notenbüchlein vielleicht ein bisschen schlecht weg. Wurde unter Paulo Sousa noch einmal neu erfunden, erst als zentraler Mann im Dreierblock, dann auf rechts verschoben, wo der gelernte defensive Mittelfeldspieler einige sehr gute Partien zeigte (und ein Tor und drei Assists beisteuerte). Gehört zur Kategorie der Aggressivleader, wovon auch der intere Spitzenrang mit zwölf Gelben Karten zeugt. Mit seiner Vielseitigkeit ein wertvoller Mann, der nun (als im St. Johann Aufgewachsener) zu den letzten verbliebenen Ur-Baslern gehört, wenn man das mal eingedenk seiner kosovarischen Wurzeln so unterstreichen darf.
Luca Zuffi (24, Vertrag bis 2017 mit Option)
Muss, wie beispielsweise an der Meisterfeier, immer wieder lächelnd versichern: «Ach, das passiert allen.» Schlug sich seine erste Basler Saison lang damit herum, dass er immer wieder mit dem Vornamen seines Vaters Dario angesprochen wird. Dabei spielte der Sohn sich bereits ein ganzes Stück aus dem Schatten des mit seinen Toren für den FCB in Erinnerung gebliebenen Vaters. Und erfüllte damit dessen Vorhersage, wonach Luca den FCB besser machen würde. Nach dem geschichtsträchtigen Auftritt in Liverpool gehörte Luca Zuffi zu Sousas Stammkräften und geniesst höchstes Vertrauen des Trainers. Erzielte fünf Tore und gab bei zwölf Treffern den Zuspieler. Ist vielleicht der Basler mit der harmonischsten Bewegung beim einem mit dem linken Fuss getretenen stehenden Ball.
Fabian Frei (26, Vertrag bis 2017)
Der Mann mit den meisten Einsätzen (44 von 50 Spielen), aber nicht den meisten Einsatzminuten (Fünfter hinter Vaclik, Suchy, Schär und Xhaka). War nach den Spielen vor den Medien fast ebenso oft im Einsatz wie während. Der Ostschweizer Frei ist neben dem Eingeborenen Streller die Integrationsfigur dieser Mannschaft. Hatte sich gegen Ende der Saison dabei immer häufiger zu Wechselgerüchten äussern müssen und klassierte einen Grossteil davon als Bockmist. Erlebte auf dem Feld seinen lichtesten Moment beim Tor zum 1:0 in Liverpool, das den Weg in den Achtelfinal der Champions League ebnete und zur Folge hatte, dass einige Engländer zu später Stunde vor dem Spielereingang der Anfield Road lauthals forderten, diesen Fabian Frei doch bitteschön gleich dazulassen. Lief in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr ganz zu der Hochform vor Weihnachten auf, und die Spekulationen um einen Wechsel (in die Bundesliga) haben nicht nachgelassen.
Matias Delgado (32, Vertrag bis 2017)
Erlebte mit zehn Treffern und zehn Vorlagen die stärkere von zwei Saisons seit seiner Rückkehr nach Basel, was sich auch in unserem Bewertungsdurchschnitt von 4,5 widerspiegelt. Überzeugte vor allem in der Meisterschaft, in der er zweimal als Doppeltorschütze herausragte, hatte Phasen, in denen er gesetzt schien, dann landete er im Sousaschen Rotationsprinzip wieder auf der Bank. Delgado zeigte auch äusserst durchwachsene Darbietungen, was jedoch in der verklärten ersten Zeit von IHM in Basel auch nicht gross anders war. Das grosse Pressingwunder wird aus Delgado natürlich nicht mehr werden, auf seinen rechten Fuss und sein Auge für Raum und Mitspieler möchte man aber noch nicht verzichten.
Mohamed Elneny (22, Vertrag bis 2018)
Gab sich – unter Sousa noch mehr als unter Yakin – hauptsächlich zwei Beschäftigungen hin: dem Pressing und dem Versuch, ein Weitschusstor zu erzielen. War im Pressing erfolgreich, und das mit einer Ausdauer, die kein anderer Basler erreichte. Scheiterte dafür wieder und wieder an seinen Weitschussversuchen, erzielte trotzdem drei Saisontore, traf allerdings auch einmal ungelenk ins eigene Tor. Bildete ansonsten zusammen mit Frei ein zentrales defensives Mittelfeld, das einen der Grundsteine des Basler Erfolgs bildet: Gegen den Ball mit viel Zugriff, und im Angriff mitverantwortlich für den Spielaufbau; Elneny tendenziell für die diagonalen, Frei für die vertikalen Bälle. Für Elneny wie auch einige andere Kandidaten (Suchy, Gonzalez etc.) gilt: Kaum versieht man sich, hat sie sich ein anderer Club unter den Nagel gerissen.
Davide Calla (30, Vertrag bis 2016)
Ist zu einer Stimmungskanonen aufgestiegen, der Mann, der früher seine Espressomaschinen mit ins Hotel nahm, um das überlebenswichtige Elexier im Zweifelsfall selbst zuzubereiten. Bringt es bei uns zwar nicht auf eine ganz hohe Bewertung (4,2), aber alle anderen Parameter stimmen: Einsatz in 34 von 50 Wettbewerbsspielen und 13 Scorer-Punkte (7 Tore, 6 Assists). Auf dem Schachbrett des Trainers war Calla auf verschiedene Felder verschiebbar – und Calla funktionierte. Vor allem im Frühjahr, in der Phase, als es galt, den nationalen Titel zu sichern, hatte er seine Formhochs zur richtigen Zeit. Holte aus der Saison mehr heraus, als man ihm vielleicht zugetraut hatte.
Robin Huser (17, Vertrag bis 2017)
Zwei Einsätze bekam der Junior aus der U21, als die Meisterschaft in trockenen Tüchern war. Und was er in der 1. Liga Promotion oder in den Spielen des FCB in der Uefa Youth League angedeutet hatte, konnte er vor allem bei seinem Debüt in Aarau als eine Art Versprechen abgeben: Da wächst ein umsichtiger Aufbauspieler heran, einer mit strategischem Auge und unprätentiösem Passspiel.
Marco Streller (34, Karrierenende)
Er und seine Karriere sind ausführlich besungen worden, so lang und breit, dass Streller sich am Ende selbst nicht mehr in den Medien sehen konnte. Jetzt ist es vorbei, nach 508 Spielen als Profi, von denen er 325 für den FCB und davon wiederum 30 in der abgelaufenen Saison gemacht hat. Dass er im vorletzten Spiel noch traf und damit die 200 vollmachen konnte, war ein schöner Schlusspunkt unter eine Laufbahn, die mit neun Schweizer Meistertiteln, einer deutschen Meisterschaft sowie vier Cupsiegen eingerahmt ist – der fünfte blieb ihm verwehrt, er wird es verkraften können. Im letzten Jahr war der Captain bei einem Bewertungsdurchschnitt der TagesWoche von 4,4 (Liga: 4,5) immer noch bei den Top 3, ebenso mit seinen 13 Toren (12 in der Liga) sowie den 21 Scorerpunkten (hinter Gashi, 34, und Embolo, 30). Ein Schwergewicht geht – aber dazu ist schon alles gesagt worden.
Shkelzen Gashi (26, Vertrag bis 2018)
Zog vergangenen Sommer das blauweisse GC-Trikot aus, streifte den rotblauen FCB-Dress über und tat in Basel weiterhin das, was er vorher in Zürich getan hatte: Tore am Laufmeter schiessen. Um hinterher dann ganz unschuldig zu sagen, es spiele keine Rolle, wer die Tore erzielt. Mit seinen 22 Treffern ist Gashi jedenfalls zum zweiten Mal in Folge Schweizer Torschützenkönig (nach 19 Toren in der Vorsaison) geworden, und über alle Wettbewerbe kommt er auf 34 Scorerpunkte (26 Tore, 8 Assists) in 39 Einsätzen – eine tolle Quote für den Strafraumschleicher. Bei ihm ist es jedoch wie früher mit Alex Frei: Fällt der Torinstinkt mal aus, kann sein Spiel auch ziemlich lausig aussehen. Musste in der Champions League lange Zeit unverrichteter Dinge zusehen, fand sich dann zurecht in der ihm von Sousa zugewiesenen Aufgabe als Stürmer auf dem linken Flügel mit defensiven Aufgaben. Fazit: Potenzial voll und ganz ausgeschöpft.
Yoichiro Kakitani (25, Vertrag bis 2018)
Ein Problemfall dieser Saison. Noch wollen wir den Stab nicht über dem Japaner brechen, aber es hat den Anschein: Solange Paulo Sousa sein Trainer ist, wird es dem Glamour-Boy aus Fernost nicht gelingen, seine ins Stocken geratene Karriere wieder in Schwung zu bringen. Da haben zwei fussballspezifisch betrachtet offenbar das Heu nicht auf derselben Bühne. Jedenfalls vermochte Sousa den Umschaltspieler Kakitani nicht ins Basler Spiel zu integrieren. Immerhin: 20 Einsätze (davon viele in Teilzeit) hatte Kakaitani, er kommt auf zehn Scorerpunkte (7 Tore, 3 Assists) und er hat als Einziger keine Gelbe Karte gesehen. Was Letzteres aussagt? Nicht viel. Aber vielleicht würde ein bisschen Dampf in physischer Hinsicht seine Chancen erhöhen.
Ahmed Hamoudi (24, Vertrag bis 2018)
Wo wir schon bei Problemfällen sind: Auch der Ägypter ist einer. Mit einer Durchschnitts-Bewertung von 4,0 liegen in unserem Ranking nur noch Giovanni Sio (3,9) und Arlind Ajeti (3,7) hinter ihm. 20 Einsätze wie Kakitani weist Hamoudi auf (dabei ein paar Minuten mehr), zwei Tore und zwei Assists sind ihm gelungen, allerdings nicht, die sportliche Führung und das Publikum zu überzeugen. Er scheint vom Stil her, seiner Unberechenbarkeit, vor allem aufgrund seines zu eigensinningen Spiels mit viel Schnickschnack nicht in den rationalen Konzeptfussball Sousas und des FCB zu passen. Ein offensichtliches Missverständnis, schade eigentlich, aber es kann nicht jeder Transfer einschlagen.
Albian Ajeti (18, Vertrag bis 2018)
Was für Robin Huser gilt, gilt auch für den jüngeren Bruder von Arlind Ajeti: Das könnte was werden. Dazu muss Albian einen klareren Kopf bewahren als sein Bruder und so zielstrebig sein wie im Strafraum, wo seine grosse Stärke liegt. Sechs Einsätze, vier in der Meisterschaft und zwei im Cup, hat er zur vorvergangenen Saison hinzugefügt, dazu ein Tor und ein Assist. Zwölf Tage nur liegen zwischen seinem und Breel Embolos Geburtstag – zwei junge Männer, auf deren Schultern künftig einiges an Erwartungshaltung ruht, bei Embolo schon weitaus mehr (-> Embolo).
Breel Embolo (18, Vertrag bis 2019)
Das Jahr seines kometenhaften Aufstiegs: Ein junger Stürmer, der mit vielen Qualitäten ausgestattet ist, vor allem mit einer fabelhaften Physis, die er zwischen Ball und Gegner einzusetzen weiss und die ihn schon jetzt zu einem Schrecken der Strafräume macht. 40 von 50 Spielen hat Embolo gemacht, die zweitmeisten (17) Tore erzielt, die zweitmeisten Scorerpunkte gesammelt (30) und (wieder abgesehen von Huser) zusammen mit Tomas Vaclik mit 4,6 die beste Durchschnitts-Bewertung der TagesWoche, die sich natürlich auch hinreissen liess vom Auftritt dieses unbekümmerten Himmelstürmers. Jetzt kommt, mit reichlich Vorschuss-Lorbeeren für eine ganz grosse Karriere behangen, so etwas wie das erste Jahr der Bewährung für Embolo. Mit abgeschlossener KV-Lehre, mit Führerschein und mit der ersten eigenen Wohnung im schönen Oberwil. Und die nächste Saison wird auch deswegen zum Prüfstein, weil sein grosser Fürsprecher und Helfer Marco Streller nicht mehr in der Kabine an seiner Seite sein wird.
Derlis Gonzalez (21, Vertrag bis 2019)
War plötzlich weg. Bei der Nationalmannschaft, zur Vorbereitung der Copa America. Ein merkwürdiges Ende seiner ersten Saison beim FCB, den Abstellungsfristen der Fifa geschuldet, die natürlich für Messi und Neymar und das Champions-League-Endspiel nicht galten. Ob Gonzalez im Cupfinal den Unterschied gemacht hätte, darf bezweifelt werden, denn seine bessere Saisonhälfte hatte der Paraguayaner eindeutig vor Weihnachten. 36 Einsätze, sechs Tore und vor allem elf Vorlagen unterstreichen den Wert des schnellen Rechtsaussen, der sich bereits im Champions-League-Herbst in den Notizblöcke grösserer Clubs niedergeschlagen hat. Vielleicht ist der bescheidenere Frühling die Grundlage dafür, das Gonzalez noch eine weitere Saison in Basel bleibt.