Tomas Vaclik | Torhüter
Beim frühen Gegentor sieht auch er nicht vorteilhaft aus, dann kommt es in der 14. Minute zu einer wegweisenden Szene: Der Basler Keeper wirft sich ohne Rücksicht auf Verluste drei Sittenern entgegen und kann das 0:2 verhindern. «Hätten wir ein zweites Gegentor bekommen, wäre es schwierig geworden», sagte hinterher FCB-Trainer Raphael Wicky und wird seinen Schlussmann ins Nachtgebet mit eingeschlossen haben. Mehr bekam Vaclik übrigens nicht zu tun.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
«Darauf habe ich lange genug gewartet», meinte der FCB-Offensivverteidiger nach dem Spiel, kratzte sich seinen Bart und freute sich über das erste Meisterschaftstor der laufenden Saison. Das wichtige 1:1 erzielte Lang mit einem Kopfball, bei dem er sich gegen den jungen, von Inter Mailand ausgeliehenen Dimarco energisch durchsetzt. Und das nicht etwa nach einer Standardsituation, sondern aus dem Spiel heraus, was den Vorwärtsdrang Langs unterstreicht.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
War der am wenigsten geforderte Basler Defensivspieler, fiel weder auf noch ab. Leitet den Angriff zur ersten Elfmetersituation ein.
Manuel Akanji | linker Innenverteidiger
Einem gelungenen Auftakt mit einer schönen Spielverlagerung folgte der Querschläger, der Cunha die Vorbereitung des Gegentores ermöglichte. Anschliessend reihte der Basler Nationalspieler einige Fehler und Nachlässigkeiten aneinander, um sich danach im Sog der Mannschaft im zweiten Durchgang zu steigern.
Blas Riveros | linker Aussenverteidiger
Beeindruckend im Vorwärtsgang, wobei seinen Flanken in der ersten Halbzeit die genauen Adressen fehlten. Erschütternd sein Defensivverhalten. Vor dem 0:1 stellt er sich halbgar seinem Gegenspieler Angha entgegen, dann eröffnet er mit einem unüberlegten Befreiungsschlag, der zum Prellball wird, Sion die grosse Chance zum 0:2 in der 14. Minute. Riveros’ offensive Bemühungen werden belohnt beim Ausgleich: Schöne, direkte, vertikale Spielauslösung auf Bua, dann eine punktgenaue Flanke aus dem Halbfeld auf Langs Schädel. Und eine Minute später hat er am Ursprung des 2:1 wieder seinen Fuss im Spiel.
Geoffroy Serey Dié | zentraler Mittelfeldspieler
Hatte ein paar schreckliche Fehlpässe parat, kämpfte vor dem Seitenwechsel stellenweise glücklos, schwang sich nach dem Seitenwechsel aber zu einer sehr guten Halbzeit auf. War entscheidend an den beiden Szenen beteiligt, die zu den Penaltys führten: Lenkt den Ball mit dem Kopf in den Lauf von Ajeti, und sein Steilzuspiel auf Steffen war sehenswert.
Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler
Eine eher dezente Vorstellung von Zuffi, dessen Vater noch das FCB-Dress trug, als Sion 1997 zum letzten Mal in Basel ein Meisterschaftsspiel gewonnen hat. Auffallendste Szene war ein Freistoss in der ersten Halbzeit, bei dem Sion-Keeper Mitryushkin Mühe bekundete.
Renato Steffen | rechter Flügelspieler
Im zwanzigsten Einsatz diese Saison bricht er den Bann: erstes Saisontor, zwar durch einen Elfmeter, «aber egal», sagt Steffen, «da fällt eine Last ab und danach geht alles flüssiger». Zuvor scheiterte Steffen in bekannter Art bei jeglichen Abschlussversuchen. Auf dem Weg zu einem weiteren Treffer wurde Steffen von Mytryushkin mit einem rüden Bodycheck an der Strafraumgrenze gestoppt. Der Schmerz, sagt Steffen, sei aber zu ertragen gewesen, weil der fällige Elfmeter verwandelt wurde.
Kevin Bua | linker Flügelspieler
In den Runden 2 und 3 hat Bua getroffen, danach folgte eine lange Durststrecke, die er mit einem Doppelpack beendete. Erst mit einem fast schon delgadoesk und einer Spur von Lässigkeit verwerteten Elfmeter, dann mit einem schönen Abschluss in der Nachspielzeit. Zuvor überforderte er Sions Rechtsverteidiger Angha wiederholt, machte aber aus etlichen aussichtsreichen Situationen viel zu wenig. Weil er aber sowohl am Ausgleich seinen Anteil hat und das 2:1 mit einem sehr schönen Pass auf Elyounoussi vorbereitet, kommt er in die engere Auswahl zum «Man of the Match».
Mohamed Elyounoussi | zentraler offensiver Mittelfeldspieler
Mit Bua um den Titel des matchentscheidenden Spielers konkurriert der Norweger, der sich in toller Form befindet, seine PS aber nicht durchgehend auf den Platz bekommt. Mit seiner Beweglichkeit, Gewitztheit und dem grossen Radius ist er schwer zu verteidigen, er lässt jedoch auch noch sehr viele Torgelegenheiten liegen. So auch gegen Sion. Dafür zaubert er den Führungstreffer mit einem technisch anspruchsvollen Heber aus vollem Lauf. Sein drittes Saisontor äufnet sein Skorerkonto auf 12 Punkte – mehr kann kein anderer FCB-Spieler vorweisen.
Albian Ajeti | Angriffsspitze
Im ersten Durchgang ohne Durchsetzungsvermögen, im zweiten geladen bis in die Haarspitzen. Ein erstes elfmeterreifes Foul von Bamert an Ajeti (61.) lässt der Schiedsrichter noch durchgehen, das zweite führt in der 72. Minute zum 3:1 und brockt Bamert die Gelb-Rote Karte ein. Kurz darauf war Ajetis Arbeitstag beendet: Er machte Oberlin Platz.
Dimitri Oberlin | Angriffsspitze
Ersetzte in der 73. Minute Ajeti und demonstrierte gleich einmal sein ganzes Spektrum: engagierte Balleroberung und läppischer Fehlpass innert zwei Sekunden. Oberlin stand in der Schlussphase, als er für Steffen den rechten Flügel übernahm, klar im Schatten von Bua und Elyounoussi.
Taulant Xhaka | Mittelfeldspieler
Wurde in der 80. Minute für Michael Lang eingewechselt und trat nicht mehr gross in Erscheinung.
Alexander Fransson | Mittelfeldspieler
Kam in der 83. Minute für Steffen, rückte zentral hinter die Spitzen und sorgte dafür, dass das Basler Spiel seine Richtung beibehielt.
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Mirko Salvi (Tor), Raoul Petretta, Eder Balanta, Cedric Itten.