Vertrag bis 2020: Marek Suchys Bekenntnis zum FC Basel

Im Transfergewitter der vergangenen Tage trägt die Meldung von einem Spieler, der beim FC Basel bleibt, fast schon zur Wetterberuhigung bei: Marek Suchy verlängert seinen Vertrag langfristig. Seit Montag trainiert der FCB wieder, und es gibt einige Veränderungen im Kader.

Marek Suchy spielt gegen Marc Janko, rechts, beim Trainingsauftakt des FC Basel in Basel am Montag, 5. Januar 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Im Transfergewitter der vergangenen Tage trägt die Meldung von einem Spieler, der beim FC Basel bleibt, fast schon zur Wetterberuhigung bei: Marek Suchy verlängert seinen Vertrag langfristig. Seit Montag trainiert der FCB wieder, und es gibt einige Veränderungen im Kader.

Es ist ein Kommen und Gehen beim FC Basel. Andraz Sporar, der neue Stürmer aus Slowenien, gab am Montag beim Trainingsstart des FC Basel, ein Muster seiner Abschlussqualitäten ab und erzielte das erste Tor im neuen Jahr. Dagegen fehlte Yoichiro Kakitani, dessen abzusehende Rückkehr nach Japan am Morgen offiziell bekanntgegeben wurde.

Nicht mehr zur 27-köpfigen Trainingsgruppe gehörte Mohamed Elneny, dessen spektakulärer Transfer zu Arsenal London noch der Vollzugsmeldung harrt. Der neue Schwede in Rotblau, Alexander Fransson, stösst erst nach einem Trainingscamp mit der Nationalmannschaft Mitte Monat zum FCB. Dereck Kutesa absolviert die Vorbereitung mit der Mannschaft von Urs Fischer und wird die Saison dann bei Servette Genf zu Ende spielen.

Dazu kommen weitere Retouchen im Kader. Albian Ajeti, mit dem sich der FCB laut Sportdirektor Georg Heitz nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte, wird ebenso nicht mehr zur ersten Mannschaft gehören und bei der U21 eingegliedert wie Robin Huser. Ausserdem wird Veljko Simic wohl an den FC Schaffhausen ausgeliehen.

Suchy: «Spüre das Vertrauen von Club und Trainer»

Neben dem Kommen und Gehen gibt es aber auch ein Bleiben: Marek Suchy verlängert seinen Vertrag bis 2019 mit Option für ein weiteres Jahr. Damit sichert sich der FC Basel einerseits die Dienste seines höchst zuverlässigen Verteidigers und anderseits würde der Tscheche, so es ihn doch noch einmal wegzieht, mit dieser Laufzeit zu einem weiteren lukrativen Transfer.

Suchy war im Winter 2013/14 von Spartak Moskau zum FC Basel gestossen. Das erste halbe Jahr, für das er ausgeliehen war, überzeugte den Club, dem Innenverteidiger einen Kontrakt bis 2017 zu geben. Inzwischen ist Suchy, der am 29. März 28 Jahre alt wird, nicht nur in der tschechischen Nationalmannschaft ein sicherer Wert, sondern hat sich beim FCB zu einem der konstantesten Spieler und zu einer der Führungsfiguren entwickelt.

Dennoch ist die Vertragslaufzeit ungewöhnlich: Für weitere viereinhalb Jahre binden sich die beiden Parteien aneinander, was im Fussballgeschäft zwar nichts heissen muss, aber nichtsdestotrotz ein Bekenntnis ist. Noch bevor sich Suchy nach dem Vormittagstraining am Montag zur Vertragsunterzeichnung zur Geschäftsstelle aufmachte, sagte der Tscheche vor den Medien: «Ich spüre das Vertrauen von Club und Trainer. Ich habe sehr viel gespielt, mir und meiner Familie gefällt es sehr gut in Basel, und die Ziele des FCB stimmen mit meinen überein.»

Zwar gibt es immer wieder Interessensbekundungen anderer Vereine an Suchys Diensten, aktuell, so der Spieler, lägen ihm jedoch keine Angebote vor. Dementsprechend leicht dürfte ihm die Unterschrift unter das neue Vertragspapier gefallen sein.

Die Spekulationen und Gespräche

Ist dann der Elneny-Transfer endgültig über die Bühne, sind die grössten Baustellen vorerst abgeschlossen. Bernhard Heusler spricht von einem «geschäftigen» Monat, der hinter der Clubleitung liegt: «Vielleicht wird es im Januar ruhiger.»

Nicht ausgeschlossen ist, dass sich der Präsident täuscht. Shkelzen Gashi und Taulant Xhaka sind Gegenstand von Spekulationen und das internationale Transferfenster hat gerade erst geöffnet. Keinen neuen Sachstand gibt es bei Breel Embolo: Egal, was gemutmasst wird – die Saison wird das vielumworbene Talent in Basel beenden.

Für Gespräche mit den Spielern, deren Verträge auslaufen oder um die sich Gerüchte ranken, will die Clubleitung traditionsgemäss die Zeit im Trainingslager in Marbella nutzen.

Fischers Arbeit und sein Traum

Fünf Wochen bleiben Urs Fischer, um die Mannschaft vor der Fortsetzung der Meisterschaft am Sonntag, 7. Februar, 16 Uhr, daheim gegen FC Luzern, in den Wettbewerbsmodus zu versetzen. Es ist die längste, gemeinsame Vorbereitungszeit, die einem Trainer einer Schweizer Profimannschaft vorbehalten ist, und Fischer will trotz komfortablem Zehn-Punkte-Vorsprung sein Team weiterentwickeln.

«Das Fundament wird im Winter gelegt», so Fischer, der das Defensivverhalten verbessern will und eine effizientere Vorwärtsbewegung als Ziel gesetzt hat: «Uns wird die Arbeit nicht ausgehen.» Der internationale Höhepunkt sind die Sechzehntelfinals gegen Saint-Etienne (18. und 25. Februar), die der Trainer als schwer genug erachtet und deshalb noch nicht über das weitere Fortkommen in der Europa League mit dem Final im Mai in Basel nachdenken will: «Aber Träume darf man haben.»

Erster Test am Samstag

Der Testspielreigen beginnt am Samstag gegen den FC Biel (14.30 Uhr, Nachwuchs-Campus), und im Trainingslager in Spanien (13. bis 23. Januar) spielt der FCB gegen den FC Augsburg und den SC Freiburg. Am 29. Januar geht die Reise nach Wien, um dort gegen die von seinem Ex-Coach Thorsten Fink trainierte Austria anzutreten, und am 2. Februar ist die Generalprobe gegen Xamax (Austragungsort offen).

» Das Vorbereitungsprogramm des FC Basel

Am Montag waren alle Spieler auf dem Trainingsplatz. Philipp Degen (Schulteroperation) und Daniel Hoegh (Meniskusoperation) absolvierten eine seperate Laufeinheit, und die beiden vor der Winterpause mit Muskelfaserrissen verletzt ausgefallenen Torhüter Tomas Vaclik und Germano Vailati übten mit gezogener Handbremse.

Alle rekonvaleszenten Spieler benötigen noch ein paar Tage Zeit, so Fischer, der sich grundsätzlich sehr zufrieden mit dem physischen Zustand seiner Spieler nach der kurzen Winterpause zeigte.

Kakitani und Sporaz: Beendete Kapitel, neue Kapitel

Das Kapitel Kakitani beendete Fischer mit den Worten: «Wichtig ist, dass die Lösung für beide Seiten stimmt.» Der FCB erhält laut Sportdirektor Heitz eine Ablöse für die Rückkehr Kakitanis zu Cerezo Osaka, und Präsident Heusler ergänzt: «Es ist schade. Wir haben das Gefühl, alles unternommen zu haben, um Yoichiro Kakitani einzubinden. Wir müssen uns aber auch eingestehen, dass es auf diesem Level nicht funktioniert hat.»

Gleichzeitig werden beim FCB neue Kapitel aufgeschlagen: Während Alexander Fransson den Jahresbeginn mit dem ersten Aufgebot für die A-Nationalmannschaft und einem Trainingslager in Abu Dhabi verbringt, hat Andraz Sporar schon mal eine erste kleine Kostprobe im Training abgeliefert. Und Urs Fischer ist bereit, dem Topscorer aus Slowenien zu attestieren: «Ich bin überzeugt: Er wird uns noch viel Freude bereiten.»

Artikelgeschichte

Für das Testspiel gegen Biel am 9. Januar wurden Ort – Nachwuchs-Campus – und Anspielzeit 14.30 Uhr nachgetragen

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