Die neue sportliche Leitung des FC Basel nimmt weiter Form an. Vom FC Luzern stösst Remo Gaugler als Kaderplaner zum Schweizer Meister – ein Mann, mit dem die Basler vor vier Jahren «unterschiedliche Auffassungen» hatten und sich vom damaligen U18-Trainer trennten.
Vor einer Woche winkten die Mitglieder an der ausserordentlichen Versammlung das Konzept zur Zukunft des FC Basel so einfach durch, wie ein warmes Messer Butter schneidet. Der Weg ist frei für Bernhard Burgener, den designierten neuen Präsidenten, und sein Team, das an vorderster Front mit Marco Streller besetzt ist.
Drei Tage nach der Mitgliederversammlung hat die neue sportliche Leitung einen ersten Entscheid gefällt: Urs Fischer wird nach der Saison nicht mehr Trainer sein. Es brauche für die Umsetzung des neuen Konzeptes einen neuen Kopf an der Seitenlinie, sagte der neue Sportchef Streller.
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Und jetzt, einen Tag vor Fischers erstem Spiel als scheidender Trainer, wird der nächste Personalentscheid bekannt: Remo Gaugler ergänzt die neue sportliche Leitung und wird Kaderplaner beim FC Basel. Gaugler bringe für diese Position die perfekten Voraussetzungen mit, sei hervorragend vernetzt und habe ein gutes Auge für Top-Talente, sagt Streller – oder in aller Kürze: «Er ist meine absolute Wunschbesetzung.»
Meinungsverschiedenheiten führten zur Trennung mit Gaugler
Vor vier Jahren klang das beim FC Basel anders. Remo Gaugler war Trainer der U18 beim FCB, und musste diesen Posten abgeben. Der FCB schrieb damals in einer Mitteilung:
«Die neue Führung der FCB-Nachwuchsabteilung mit dem zuständigen Verwaltungsrat Adrian Knup und mit Massimo Ceccaroni kam bei einer gründlichen Analyse des gesamten Nachwuchsbereiches zum Schluss, dass mit Remo Gaugler in einigen relevanten Bereichen grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen bestehen, die nicht mit der teamübergreifenden Nachwuchsphilosophie des FCB zu vereinbaren sind.»
Gaugler, der mit dem FCB unterschiedliche Auffassungen zur Nachwuchsphilosophie hatte, kommt also zurück zu den Baslern, bei denen es immer mehr Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft schaffen sollen.
Damals wollte Gaugler keine Stellung nehmen zu den Meinungsverschiedenheiten, er hatte nur eine grundsätzliche Anmerkung: «Der Campus macht keine Talente, sondern die Leute, die mit den Spielern schaffen.»
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Unter Ceccaroni kam es damals zum grossen Umbruch
Ceccaroni, auch im neuen FCB für die Nachwuchsförderung zuständig, war damals noch nicht lange Chef der Nachwuchsabteilung. Unter seiner Leitung verliess Carlos Bernegger die U21 des FCB und ging zu den Grasshoppers, Thomas Häberli, heute Talentmanager, übernahm den Trainerposten. Und auch an der Seitenlinie der U14, der U17 und der U18 kam es zu Wechseln.
Gauglers Posten als U18-Trainer vertraute die Leitung damals Raphael Wicky an. Dieser war von Servettes Jugendabteilung gekommen und wird inzwischen als Fischers Nachfolger an der Seitenlinie der ersten Mannschaft gehandelt.
Der inzwischen 48-jährige Gaugler wurde nach seiner Zeit beim FCB Chefscout beim FC Luzern, wo er später Assistenztrainer und zuletzt Sportkoordinator war. Zu den Innerschweizern holte Gaugler übrigens der damalige Sportchef des FCL Alex Frei, für den im neuen FCB-Konzept der Posten mit dem Titel «Strategie» vorgesehen ist.