Die Ausgangslage: Testlauf auf neuem Rasen
Es ist eine Unart oder einer kaum zu kontrollierenden Eigendynamik geschuldet: Da wird irgendwo ein Gerücht gestreut, das allenthalben übernommen wird, ohne Nachfrage und gerne auch ohne Quellenangabe. So kam es auch, dass kurzzeitig Aufregung herrschte bezüglich der Rückkehr von Geoffroy Serey Dié nach Basel, nachdem er mit der Elfenbeinküste die WM-Qualifikation verpasst hatte. Der Mittelfeldspieler soll sich verletzt haben.
Von wegen! Der 33-Jährige ist gesund in Basel angekommen. So gesund jedenfalls, dass er am Samstag (19 Uhr, St.-Jakob-Park) gegen den FC Sion in der Startaufstellung stehen wird.
Raphael Wicky will den Mittwoch simulieren, dann trifft der FC Basel auf Manchester United und der Trainer braucht Ersatz für den in der Champions League gesperrten Taulant Xhaka. Das Basler Publikum darf sich also auf ein Mittelfeld-Duo Serey Dié/Luca Zuffi freuen, sowohl am Samstag wie auch am Mittwoch.
Mögliche Aufstellung in einer 3-4-3-Grundordnung: Vaclik – Akanji, Suchy, Balanta – Lang, Serey Dié, Zuffi, Petretta – Steffen, Ajeti, Elyounoussi.
Es fehlen: van Wolfswinkel (verletzt) und Gaber (krank).
Vorverkauf: 23’600 Zuschauer (Stand: Freitag).
Gegen den FC Sion, der sich mehr oder weniger im freien Fall befindet, geht es für den FC Basel auf dem neu verlegten Rasen um den ersten Sieg in der Meisterschaft seit fast einem Monat. Seit dem knappen Erfolg gegen den FC Thun holte der FC Basel zwei Punkte gegen den FC Zürich und die Young Boys. Der Tabellenführer liegt sieben Punkte vor den Baslern und spielt am Sonntag gegen den Dritten FC Zürich.
Der Gegner: Eine Talfahrt seit Runde acht
Seit zwei Spielen steht Gabriel Francisco García de la Torre an der Seitenlinie des FC Sion. Zwei Jahre jünger als sein Antipode Wicky, gehört Gabri, wie man den Spanier nennt, zu den Jungtrainern der Liga. Und ausgerechnet bei seiner ersten Anstellung als Chefcoach muss er sich in Sion behaupten. Das Wallis ist traditionell eine schwierige Destination, Gabri ist der zehnte Trainer der letzten dreieinhalb Jahre.
Dass er die formschwächste Mannschaft übernimmt, macht seine Aufgabe auch nicht einfacher. Seit der achten Runde hat der Cupfinalist von 2017 Platz für Platz verloren, ein Punkt trennt ihn vom Tabellenletzten FC Lugano. In den zwei Spielen unter Gabri haben die Walliser einen Punkt geholt, immerhin gegen den Tabellendritten FC Zürich.
In Sion ist Gabri weit weg von seiner Spielerkarriere, die er vorwiegend im Scheinwerferlicht des FC Barcelona verbracht hatte. Knapp 200 Spiele absolvierte er für die Katalanen, unter anderem gewann er 2006 die Champions League. Über Ajax Amsterdam und Umm-Salal in Katar fand er schon als Spieler den Weg zum FC Sion, später zog er weiter zum FC Lausanne-Sport, wo er 2014 seine Karriere beendete.
Mit den Waadtländern gewann er in drei Anläufen einen einzigen Punkt gegen den FC Basel. Die nächste Gelegenheit, erstmals gegen den Meister zu gewinnen, bietet sich Gabri am Samstag im St.-Jakob-Park. Dort, wo der FC Sion in der Liga seit mehr als 20 Jahren auf einen Sieg wartet.