Tomas Vaclik | Torhüter
War parat, um mit Suchy und vereinten Kräften die erste Chance der Portugiesen zu vereiteln und in der 57. Minute zur Stelle, als es einen Freistoss aus der Luft zu pflücken galt. Ansonsten brauchte es ihn selten, denn die Portugiesen brachten den Ball kaum vor das Tor der Basler. Vaclik hatte sogar Zeit und Musse, einem Gegenspieler seine Wasserflasche zu reichen. Nette Geste an einem – aus Basler Sicht – äusserst angenehmen Abend.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Verursachte mit einem verlorenen Duell eine Tormöglichkeit für die Portugiesen. Konnte sich mit diesem Auftritt aber trotzdem ein klein wenig aus dem Tief befreien, in dem er seit Wochen steckt. Rutschte zum zweiten Mal in Folge vom Abwehrzentrum auf die Seite des zentralen Mittelblocks; eine Umplatzierung, die im scheinbar guttut.
Manuel Akanji | zentraler Innenverteidiger
War wie schon beim Sieg gegen den FC Zürich das Zentrum der Innenverteidigung und ebenda der sichere Wert, den es auf diesem Level braucht. Stark im Kopfball, sicher in den Zuspielen und ruhig in allen Phasen dieser Partie.
Eder Balanta | linker Innenverteidiger
War der stärkste Basler Abwehrspieler an diesem Abend. Fing immer wieder Pässe ab, indem er aus der hintersten Reihe herausstach, bereitete Torchancen vor, gewann unzählige Kopfballduelle, zeigte ein ausgezeichnetes Positionsspiel und spielte immer wieder gute Auslösungen. Von einem Innenverteidiger, der in der Schweiz engagiert ist, kann man kaum mehr verlangen. Verliess den Platz in der 80. Minute für Serey Dié.
Michael Lang | rechter Mittelfeldspieler
115 Sekunden brauchte Lang in diesem Spiel, um auf seinem leeren Scoresheet den ersten Treffer dieser Saison notieren zu lassen. Doch Einzelerfolge zählten an diesem Abend nicht, und so ist es nicht in erster Linie Langs Premierentreffer, sondern das Tor, das diesem FC Basel den Weg in die Partie wies. Lang hätte in der 42. Minute einen zweiten Treffer erzielen können, sein Schuss flog knapp über das Tor und sein Abschluss in der 49. Minute noch viel knapper am zweiten Pfosten vorbei.
Taulant Xhaka | zentraler Mittelfeldspieler
Spielte eine sehr überlegte Partie. Eine seiner Aufgaben war das hohe Pressing auf die zentralen Mittelfeldspieler der Portugiesen. Xhaka nahm diese Aufgabe intelligent war, so, dass er in aussichtsreichen Positionen das Pressing jeweils abbrach, um Energie zu sparen. Auf der Schattenseite darf sein Griff an die Gurgel von Zivkovic nicht unerwähnt bleiben, die Szene brachte Xhaka eine gelbe Karte ein.
Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler
Hatte alles im Griff im zentralen Mittelfeld und war an diesem historischen Abend entscheidend am 1:0 beteiligt: Sein erster Pass auf Oberlin stand am Ursprung des Führungstreffers und seine übrigen Zuspiele waren von Ruhe, Überlegtheit und Präzision geprägt. Feiner Auftritt des Winterthurers.
Raoul Petretta | linker Mittelfeldspieler
Seine Nominierung sorgte für Verwunderung. Denn Petretta hatte unter Trainer Raphael Wicky noch keine einzige Minute in der Super League gespielt, war im Cup zweimal über die volle Distanz dabei gewesen und fünf Mal in der U21. Jetzt Champions League – und wie. Petretta erlebte einen Grossteil der emotionalen Palette, mit einer vergebenen Torchance, einer gelben Karte für ein Foul, einigen nervösen Momenten bei der Verteidigungsarbeit und als der Mann, der die rote Karte provozierte. In der 67. Minute verliess er das Feld für Blas Riveros, die eigenen Mitspieler entliessen den Königsklassen-Debütanten mit Applaus auf die Ersatzbank.
Renato Steffen | rechter Flügelstürmer
War am Tag vor dem Spiel als Key Player in der Pressekonferenz vorgestellt worden. Und nicht wenige Presseleute murmelten, dass dieser Begriff auf den Aargauer im Moment doch eigentlich gar nicht zutreffe. Steffen belehrte all diese Stimmen eines Besseren. Denn das Spiel gegen Lissabon war bei Weitem seine beste Saisonleistung. Er war am 1:0 beteiligt, gab zum 2:0 den Assist, bereitete die Chance für Petretta vor und später jene von Lang. Seinen einzigen Abschluss wehrte Cesar in der 73. Minute zwar ab – aber auf diesem Abend kann der Leistungsträger aufbauen.
Ricky van Wolfswinkel | Mittelstürmer
Zum Schluss dominierte bei ihm der Schmerz an einem phantastischen Abend: Ricky van Wolfswinkel verletzte sich bei seiner letzten Aktion und gehörte deswegen nicht zur Jubeltraube der Basler. Stattdessen verliess er gestützt vom Arzt und dem Physiotherapeuten das Feld und warf als letzte Amtshandlung humpelnd einem Fan sein Trikot zu. Der Offensivmann musste ins Spital, «wir hoffen, dass nichts gebrochen ist», sagt Trainer Wicky. Die Szene war der emotionale Tiefpunkt der zurückliegenden, aufwühlenden Tage von van Wolfswinkel, denn am Dienstag war er Vater geworden und am Mittwoch traf er zum ersten Mal in der Champions League. Den Penalty nach dem Foul an Dimitri Oberlin verwandelte er sicher, es ist sein viertes Tor vom Elfmeterpunkt in dieser Saison.
Dimitri Oberlin | linker Flügelstürmer
Man wüsste es gerne genau, wie schnell Dimitri Oberlin unterwegs war, als er vom einen Fünfmeterraum zum anderen Fünfmeterraum lief. Nach einer Ecke hatte er zu Renato Steffen geköpfelt, machte er sich auf die Reise über das ganze Feld und erzielte er seinen ersten Champions-League-Treffer, den man in der Torhistorie des St.-Jakob-Park fett anstreichen muss. Es war ein Moment der Extraklasse dieses äusserst schnellen Mannes, der an diesem Abend seinen Geburtstag feierte und mit seinem zweiten Glanzmoment einen zweiten Treffer erzielte. Ungeheuer, wie er den Pass durch die Lissabonner Abwehrreihen wegspitzelte und Torhüter Cesar zum zweiten Mal bezwang. Zudem holte der 20-Jährige den Elfmeter heraus, und sollte van Wolfswinkel länger verletzt ausfallen, so darf sich der FC Basel immerhin freuen, diesen Mann in seinen Reihen zu haben. Unter tosendem Applaus verliess er in der 74. Minute den Platz für Mohamed Elyounoussi – ein Wechsel, den man angesichts von Oberlins bewundernswerter Laufleistung eigentlich schon früher erwartet hatte.
Blas Riveros | linker Mittelfeldspieler
Ersetzte in der 67. Minute Petretta und hatte einen Energieanfall nach dem anderen. Keine zehn Minuten nach seiner Einwechslung schoss er an den Pfosten. Sekunden später traf er zum 5:0 und bescherte den 34’111 Zuschauern das Schlussbouquet des Abends. Erster Champions-League-Treffer für den jungen Mann aus Paraguay.
Mohamed Elyounoussi | linker Flügelstürmer
Hatte wohl vor allem deswegen keinen Eingang in die Startelf gefunden, weil er unlängst drei Tage im Bett verbracht hatte. Ab der 74. Minute durfte der Norweger trotzdem noch ran, was ihm für einen Pfostenschuss zwei Minuten nach seiner Einwechslung reichte.
Geoffroy Serey Dié | zentraler Mittelfeldspieler
Kam in der 80. Minute für Balanta und stärkte das Zentrum des Mittelfelds, das schon die ganze Partie durch einen gefestigten Eindruck hinterliess.
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Salvi (ET), Itten, Schmid, Bua