Walter Samuel kehrt im August nach Basel zurück

Am Mittwoch wurde Pierluigi Tami als Trainer des FC Lugano vorgestellt. Der prickelnde Moment für alle Fussballfans war aber, als der Europa-League-Teilnehmer verkündete, dass Walter Samuel Tamis Assistent wird. Der 39-jährige Argentinier kehrt in die Super League zurück, in der er seine Spielerkarriere beim FC Basel vor gut einem Jahr beendet hat.

Le joueur balois Walter Samuel se met le capuchon sur le banc des remplacants avant la rencontre de 1/4 de finale de la Coupe Suisse de football entre le FC Sion et le FC Bale 1893 ce dimanche 13 decembre 2015 au stade de Tourbillon a Sion. (KEYSTONE/Alessandro della Valle).

Am Mittwoch wurde Pierluigi Tami als Trainer des FC Lugano vorgestellt. Der prickelnde Moment für alle Fussballfans war aber, als der Europa-League-Teilnehmer verkündete, dass Walter Samuel Tamis Assistent wird. Der 39-jährige Argentinier kehrt in die Super League zurück, in der er seine Spielerkarriere beim FC Basel vor gut einem Jahr beendet hat.

Walter Samuel schaffte in Basel, wofür andere Jahre brauchen. In nur zwei Saisons wurde er zum Publikumsliebling. Ohne viel zu reden und ohne übermässig viel auf dem Platz gestanden zu sein. Der Argentinier strahlte etwas aus, das ihm eine natürlich Autorität verlieh. Das beeindruckte Fans, Mitspieler und die Vereinsführung des FC Basel gleichermassen.

Vor gut einem Jahr war Schluss. Eine grossartige Spielerkarriere ging zu Ende, nach 52 Länderspielen, Stationen unter anderem bei Real Madrid und Inter Mailand, mehreren Titeln, darunter der Champions-League-Sieg 2010 mit Mailand. Dass Samuel nach Basel wechselte, löste im Sommer 2014 Sensationsgefühle (ein Spieler mit diesem Palmarès in der Schweiz!) und Unverständnis aus: War er mit 36 Jahren nicht schon zu alt?

Samuels Leistungen liessen alle Kritiker verstummen. Gegen Ende war er unter Trainer Urs Fischer auch wegen Verletzungssorgen in der Innenverteidigung gesetzt. Fussball-Basel vermisst seit Samuels Karriereende einen Spieler mit aussergewöhnlichem linken Fuss und einem Kopfball-Timing, das jedes Lehrbuch bereichern würde. Und die Anhängerschaft vermisst eine Persönlichkeit: ohne Bereitschaft zum Kompromiss im Spiel, zurückhaltend und fast schüchtern abseits des Platzes.

» Eine Mauer, die nicht fällt – Porträt von Walter Samuel

Eigentlich war eine Laufbahn bei Inter vorgesehen

Im August kehrt Walter Samuel nach Basel zurück – als Assistenztrainer des FC Lugano. Am Mittwoch verkündete der Dritte der abgelaufenen Super-League-Saison, dass der Argentinier Trainer Pierluigi Tami zur Seite stehen wird. Es ist Samuels erste Trainerstation.

Die Pläne des ehemaligen Innenverteidigers waren eigentlich andere: Sein Freund Javier Zanetti ist Vizepräsident bei Inter Mailand und holte Samuel zu den Italienern. Nach einem Jahr als Techniktrainer gab es Wechsel innerhalb des Vereins – und Walter Samuel sagte an der Meisterfeier des FC Basel zu Ehren des zweiten Sterns, dass er nicht wisse, was er jetzt mache, nun aber Zeit habe, über all das nachzudenken.

Keine drei Wochen später hat Samuel Klarheit. Mit dem FC Lugano beginnt für ihn am 23. Juli die Saison, mit einem Auswärtsspiel beim FC Luzern. Am 14. September erlebt er mit den Tessinern einen Höhepunkt in der Clubgeschichte, wenn die Bianconeri das erste Spiel in der Europa League bestreiten. Und allen Baslern Fussballfans schenkt Samuel einen kleinen Höhepunkt, wenn er am 20. August zurückkehrt in den St.-Jakob-Park, wo er im Mai 2016 seine Karriere beendet hatte.



David Degen, Alex Frei und Marco Streller applaudieren bei der Verabschieung von Philipp Degen, Behrang Safari und Walter Samuel, von links, vor dem Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem Grasshopper Club Zuerich, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Mittwoch, 25. Mai 2016. (KEYSTONE/Patrick Straub)

Walter Samuel vor dem letzten Spiel als Berufsfussballer. Die Tränen fliessen – David Degen, Alex Frei, Marco Streller, Philipp Degen und Behrang Safari (von links) stehen dem Argentinier bei. (Bild: Keystone/Patrick Straub)

Nächster Artikel