Es ist eindeutig: In der Viertelstunde vor der Pause ist bei den Spielen des FC Basel unter Paulo Sousa bislang mit Abstand am meisten los. Die zweite Halbzeit dagegen – unter Vorgänger Murat Yakin die bessere Hälfte – bietet dem FCB noch Steigerungspotenzial.
Zwischen der 34. und der 41. Minute entschied der FC Basel am Dienstag die Begegnung mit Ludogorets Razgrad für sich. Sieben Minuten, die für den weiteren Verlauf der Saison eminent wichtig sein könnten. Und es war kein Zufall, dass den Baslern die Entscheidung in der Viertelstunde vor der Pause gelang. Das ist nämlich unter Sousa jene Phase, in der die Rotblauen bislang fast ein Drittel all ihrer Tore erzielt haben.
Überhaupt sollte man als Besucher von FCB-Spielen mit dem Kauf einer Wurst besser bis in die Pause warten. Denn auch die Gegner treffen kurz vor Ablauf der ersten Halbzeit häufiger als in der restlichen Spielzeit – allerdings nicht einmal ganz halb so viel wie die Basler.
Der vor allem zu Beginn der Saison so frappierende Leistungsabfall, der die Basler während ihrer Spiele ganz plötzlich überfiel, schlägt sich auch in der Torstatistik nieder. Die zweite Halbzeit bietet dem FCB jedenfalls noch reichlich Raum zur Steigerung. Ausnahme: Die letzte Viertelstunde und die Nachspielzeit, in der die Partien häufig noch einmal Fahrt aufnehmen.
Vergleicht man den Zeitpunkt, in dem der FCB die Tore unter Sousa schiesst mit den Daten der vergangenen Saison, ergibt sich ein interessantes Bild: Unter Murat Yakin war die erste Halbzeit häufig bloss so etwas wie die Vorbereitung auf die Dinge, die da noch folgen sollten. Mit Yakin an der Seitenlinie fielen 64 Prozent der FCB-Tore erst nach der Pause.
Scheinbar gelang es den Baslern also, sich nach dem Seitenwechsel besser auf den Gegner einzustellen. Es muss dahin gestellt bleiben, ob das nun an Yakins Anweisungen lag. Oder daran, dass sich die Spieler selbst neu organisierten, wie sie immer mal wieder zu Protokoll gaben.
Unter Sousa dagegen braucht die Mannschaft rund eine halbe Stunde Anlaufzeit, bis sie so richtig torgefährlich wird. Nach dem Aufenthalt in der Kabine dann sinkt die Torausbeute stetig, bis es in der Schlussphase noch einmal rund geht.
Was bereits unter Yakin der Fall war, bleibt auch unter Sousa: Über alle Spiele gesehen gibt keine Viertelstunde des Spiels, in denen die Gegner mehr Tore geschossen haben als der FCB.