Weil Suchy ausfällt: Ein neues Verteidiger-Duo gibt sich die Ehre

Den Karsamstagabend verbringt der FC Basel auf der Pontaise in Lausanne, wo er das letzte Saisonviertel in Angriff nimmt. Im Spiel eins nach Bekanntgabe der Trennung von Urs Fischer zum Ende der Spielzeit muss der Trainer in der Innenverteidigung umstellen. Weil Marek Suchy ausfällt, kommt Daniel Hoegh mal wieder zum Handkuss.

Szenen aus dem Spiel im November: Der FC Basel gewinnt mit Mohamed Elyounoussi (links) auf dem Flügel in letzter Sekunde durch die Tore von Marek Suchy (91. Minute) und Marc Janko (92.) mit 2:1.

(Bild: Keystone/TagesWoche)

Den Karsamstagabend verbringt der FC Basel auf der Pontaise in Lausanne, wo er das letzte Saisonviertel in Angriff nimmt. Im Spiel eins nach Bekanntgabe der Trennung von Urs Fischer zum Ende der Spielzeit muss der Trainer in der Innenverteidigung umstellen. Weil Marek Suchy ausfällt, kommt Daniel Hoegh mal wieder zum Handkuss.

Die Ausgangslage

Gewinnt der FC Basel seine nächsten vier Spiele, steht er spätestens am mittleren Sonntagnachmittag des 7. Mai als Meister fest. Da können die Young Boys (am Ostermontag daheim gegen GC) machen, was sie wollen. Das letzte Saisonviertel eröffnet der FCB in Lausanne (Samstag, 20 Uhr), also bei dem Gegner, gegen den er sich mit am schwersten getan hat auf dem Weg zum achten Titel in Serie.

Dreimal geriet Urs Fischers Mannschaft gegen den couragierten Aufsteiger in Rücklage, dreimal gewann sie noch durch späte Tore, zweimal in der Nachspielzeit, davon einmal in extremis mit zwei Treffern in der 91. und 92. Minute. «Das sollte Warnung genug sein», sagt der FCB-Trainer.

» Was Urs Fischer dazu sagt, dass sich der FCB von ihm trennt

Warum sich der FCB so schwer tut gegen die Waadtländer? Der zum Saisonende scheidende Fischer relativiert: Lausanne sei eine Mannschaft, die einen nach vorne gerichteten Fussball spiele und dabei selbst aktiv sei. In den beiden Heimspielen (2:1 und 4:3) habe sich seine Mannschaft jedoch lange Zeit schwer getan bei der Chancenauswertung. «Ohne die Leistung von Lausanne schmälern zu wollen – es gehören immer zwei Mannschaften dazu.»

Weil der Gegner eine lange Durststrecke (siehe unten) beenden konnte und sich mit acht Punkten aus den letzten vier Spielen Luft im Abstiegskampf verschafft hat, geht Fischer davon aus, dass es auf der Pontaise wieder eine enge Partie gibt. Und er erwartet vor allem von seinem eigenen Team eine Steigerung zu den jüngsten Partien in Winterthur und gegen YB: «Wir schauen auf unsere Leistung, und die muss besser werden.»

Das neue Verteidiger-Duo

Weil Marek Suchy sich die Woche über krank abgemeldet hatte und am Freitag nur ein leichtes Lauftraining absolvierte und weil Eder Balanta noch Trainingsrückstand aufweist, wird es in der Super League zum Debüt des Gespanns Hoegh/Akanji in der Innenverteidigung kommen. Das liegt auf der Hand, auch wenn Fischer wie üblich nicht seine Aufstellung bekanntgeben wollte: «Das sind zwei, die absolut in Frage kommen.»

«Daniel Hoegh musste lange anstehen, er ist, auch weil Manuel Akanji sich bei seinem Comeback überraschend stark präsentiert, die Nummer 4 der Innenverteidiger gewesen», sagt Fischer, und: «Daniel brennt auf einen Einsatz.» Einmal haben Akanji und Hoegh bisher in einem Wettbewerbsspiel das Abwehrzentrum gebildet: im Oktober 2015 beim Cupspiel in Muttenz (5:1).

Die personelle Situation beim Meister

Verletzte:

  • Kevin Bua (Aussenbandriss)
  • Marek Suchy (war krank, Einsatz kommt zu früh)
  • Eder Balanta (Trainingsrückstand nach Rückenbeschwerden)
  • Geoffroy Serey Dié (Zahnwurzelbehandlung)
  • Dereck Kutesa (war krank, wird geschont)

Gesperrt: keiner

  • Bei einer gelben Karte sind Taulant Xhaka (sieben Gelbe) und Adama Traoré (drei Gelbe) für das Heimspiel gegen den FC Vaduz (22. April, 20 Uhr) gesperrt. 

Der FC Lausanne-Sport: ungeschlagen seit Systemumstellung

Zwischen Oktober und Anfang März musste man sich Sorgen machen um den Aufsteiger: 14 Spiele lang wartete der FC Lausanne-Sport auf einen Sieg, elf Mal verloren die Waadtländer in dieser Zeit und befanden sich im freien Fall.

Fabio Celestini nahm im Januar trotz allem die Auszeichnung zum «Trainer des Jahres» entgegen. Am weiteren Abrutschen in der Tabelle änderte das nichts, die Lausanner belegten nach der 24. Runde zum ersten Mal den letzten Platz.

Celestinis Mannschaft war am Tabellenende angekommen, obwohl sie nach vier Niederlagen in Serie endlich wieder einen Zähler holte: gegen die Young Boys, vermeintliches Spitzenteam, das allerdings zum wiederholten Mal Punkte gegen einen Kleinen liess.

Drittbestes Team der letzten vier Runden

Dieses 0:0 mitgezählt kommen die Lausanner in den letzten vier Spielen auf zwei Siege und zwei Unentschieden, fünf Punkte trennen das zweitschwächste Heimteam vom Abstiegsplatz. Die letzte Niederlage liegt bereits mehr als einen Monat zurück (1:2 in Lugano) – und Lausanne in der Formtabelle der letzten vier Runden auf dem dritten Rang:

Formtabelle der Super League 2016/17 zwischen der 24. und 27. Runde.

Formtabelle der Super League 2016/17 zwischen der 24. und 27. Runde. (Bild: Screenshot transfermarkt.com)

Mit ein Grund für dieses Zwischenhoch ist Celestinis Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette. Ab der dritten Runde setzte der 41-Jährige vorwiegend auf eine 3-1-4-2-Grundordnung, bis er sich in der 24. Runde davon verabschiedete und seither in einer 4-1-4-1-Grundordnung spielen lässt.

Drei Tore von Nassim Ben Khalifa, der gegen Basel gesperrt fehlt

Im linken Mittelfeld kam in dieser Formation zuletzt Nassim Ben Khalifa zum Einsatz, der eigentlich im Zentrum spielt und deswegen sagt: «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mir die Position auf der Seite besser gefällt.»

Unwohl fühlt er sich dort aber offensichtlich nicht. Denn gegen den FC Thun erzielte der ehemalige Schweizer Nationalspieler zum zweiten Mal in dieser Saison drei Tore und hatte damit massgeblichen Anteil am 4:2-Sieg, dem ersten Lausanner Erfolg im Berner Oberland seit Einführung der Super League.

«Ja! Es läuft uns besser», bilanziert Ben Khalifa in der Zeitung «24 heures», «gut so, denn am Samstag kommt der FC Basel.» Das Problem der Lausanner ist jedoch, dass der 25-Jährige gegen Thun die vierte gelbe Karte sah und deswegen gegen den Meister gesperrt fehlt.

 

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