Weltelite eröffnet den CSI Basel

Der fünfte CSI Basel (9.–12.1., St.-Jakobs-Halle) beginnt mit einem belgischen Doppelsieg: Gregory Wathelet gewinnt die Goldene Trommel vor Pieter Devos, Pius Schwizer wird Vierter. Die Baselbieterin Janika Sprunger und Olympiasieger Steve Guerdat erreichen das Stechen nicht.

Switzerland's Janika Sprunger rides Electra van T Roosakker during the Grand Prix of the Goldene Trommel (golden drum) of Basel at the equestrian show jumping CSI Basel in the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Thursday, January 9, 2014. (KEYSTONE/ (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der fünfte CSI Basel (9.–12.1., St.-Jakobs-Halle) beginnt mit einem belgischen Doppelsieg: Gregory Wathelet gewinnt die Goldene Trommel vor Pieter Devos, Pius Schwizer wird Vierter. Die Baselbieterin Janika Sprunger und Olympiasieger Steve Guerdat erreichen das Stechen nicht.

Am Mittwoch noch sassen die Reiterinnen telefonierend auf ihren Pferden, tasteten sich mit Kopfhörern in den Ohren an die Halle und deren Boden aus einem Sand-Kunststoffgranulat-Gemisch heran und absolvierten die qualifizierenden Tests beim Veterinär. Profis und Amateure gemeinsam.

Tags darauf hielt die strenge Ordnung Einzug, die Springreiter wechselten von Pullover auf Jacket, von Jeans auf Reiterhose und liessen die Mobiltelefone in den Garderoben. Profis und Amateure treten von nun an getrennt in der St.-Jakobs-Halle auf.

Zum fünften Mal wurde der CSI Basel eröffnet, er dauert vom 9.–12. Januar und kennt mit Gregory Wathelet auf Conrad den ersten Sieger der Tageshauptprüfung. Der Belgier gewinnt die Goldene Trommel von Basel und 20’000 Franken im Stechen vor seinem Landsmann Pieter Devos auf Dream of India Greenfield.

Schweizer und Basler Trümpfe stechen nicht

Der CSI 2014 ist insofern ein spezieller, als sein Teilnehmerfeld noch nie so gut besetzt war. Neun der besten zehn der Weltrangliste sind am Start, dazu der Weltmeister Philippe Le Jeune aus Belgien und der Europameister Roger Yves Bost aus Frankreich. Die Qualität des Reiterensembles am nach wie vor nicht zum Weltcup zählenden Turnier gründet mitunter auf dem Datum zwischen dem CHI Genf und dem CSI Zürich – und dem Preisgeld, auch wenn dieses in den letzten Jahren höher war.

Aus Schweizer Sicht ruhen die grössten Hoffnungen während der vier Tage auf Olympiasieger Steve Guerdat. Im Ritt um die Goldene Trommel erreichte er auf der 13-jährigen Stute Nasa das Stechen allerdings nicht.

Der regionale Fokus liegt unter anderem auf Janika Sprunger, die einst das teuerste Sprungpferd Palloubet d’Halong geritten hatte, bevor dieses für rund 11 Millionen Euro nach Holland verkauft, von da nach Katar weitergegeben wurde – und seitdem in den sportlichen Niederungen verschwunden ist, wie die NZZ weiss.

Zwei Belgier eine Klasse für sich

Im ersten Durchgang der Tageshauptprüfung sattelte die Baselbieterin die zehnjährige Stute Electra van T Roosakker, verpasste das Stechen aber ebenso wie Guerdat. Fehlerfrei bleiben drei Schweizer Paare: Faye Schoch auf Nouvelle Europe Z, Paul Estermann auf Castlefield Ecplipse und Puis Schwizer auf Toulago.

Schwizer blieb es vorbehalten, als einziger Schweizer die Prüfung zu beenden, ohne eine Stange abgeworfen zu haben. Als Vierter ritt er zu Insomnia von Faithless sowie der Titelmelodie der Serie «A-Team» hinter den Besten auf der Ehrenrunde; vor rund 3500 Zuschauern, wie die Turnierorganisation schätzt.

Schweizer Siege bei den Amateuren

Bei den Amateuren hatten die Schweizerinnen die Nüstern vorn, wobei fast ausschliesslich Schweizer Reiter am Start waren: Rahel Fuchs auf Fighting Red und Audrey Geiser auf Orlane de Courna gewannen die ersten zwei von sieben Amateurprüfungen – und zusammen 1250 der insgesamt 781’000 Franken Preisgeld.

Dafür kommt neben den Sponsoren wie in den Jahren zuvor CSI-Gründer Thomas Straumann auf, der Vater der bei den Profis antretenden Flaminia Straumann. Wie hoch der Beitrag des Besitzers eines Unternehmens für Zahnimplantate und des Hotels Trois Rois an das Budget von 3,5 Millionen Franken ist, wird nicht öffentlich kommuniziert.

Klar ist, dass am CSI Basel viel Geld im Spiel ist: an den Ständen der Pferdesportausrüster unter den Tribünen geht es um Umsatz – und auf der Bahn um Preisgeld, das auf teuren Sprungpferden ersprungen wird.

CSI Basel, 9.1.–12.1.2014, St.-Jakobs-Halle
Programm und Resultate aller Prüfungen
Übertragung der Prüfungen auf Clipmyhorse.tv

Donnerstag
Profis
Die Goldene Trommel von Basel. Int. Springprüfung mit Stechen (1.55 m). CSI5*. Sieger: Gregory Wathelet (BEL) auf Conrad
Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.45 m). CSI5*. Sieger: Scott Brash (GBR) auf Bon Ami.
Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.40 m). CSI5*. Sieger: David Will (GER) auf Pokerface.
Amateure
Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.30 m). Siegerin: Audrey Geiser (SUI) auf Orlane de Courna.
Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (Hindernishöhe: 1.20 m). Siegerin: Rahel Fuchs (SUI) auf Fighting Red.

Freitag
Amateure
08:30 Uhr: Int. Zwei-Phasen-Springprüfung (1.30 m)
10:45 Uhr: Int. Zwei-Phasen-Springprüfung (1.20 m)
Profis
13:30 Uhr: Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.45 m).CSI5*.
16:15 Uhr: Int. Punktespringprüfung mit 2 Jokern (1.50 m). CSI5*
19:15 Uhr: Int. Springprüfung mit Stechen (1.55 m). CSI5*

Samstag
Amateure
08:15 Uhr: Int. Springprüfung mit Stechen (1.20 m)
11:00 Uhr: Int. Springprüfung mit Stechen (1.30 m)
14:30 Uhr: Int. Springprüfung mit Stechen (1.35 m)
Profis
16:30 Uhr: Profis. Int. Zeitspringprüfung (1.45 m). CSI5*
19:30 Uhr: Profis. Int. Springprüfung mit Stechen (1.50 m). CSI5*

Sonntag
Profis
10:00 Uhr: Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.45 m). CSI5*
14:00 Uhr: Grand Prix. Int. Springprüfung mit 2 Umläufen (1.60 m). CSI5* 

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