«Ein Muri gehört in die Super League.» Das sagte niemand Geringeres als Murat Yakin persönlich. Ende August 2017 war das, als der ehemalige Basler Verteidiger und Trainer frisch vom kleinen FC Schaffhausen bei dessen Partnerverein und Rekordmeister GC angekommen und dort als «absoluter Wunschkandidat» vorgestellt worden war.
Murat Yakins Kapitel bei GC ist ebenso zu Ende wie jenes seines Bruders Hakan, der den Verein ebenfalls per sofort verlässt.
Schlechteste Bilanz in Yakins Karriere
Bei GC stand Yakin gerade mal 26 Spiele an der Seitenlinie (10 Siege, 6 Unentschieden, 10 Niederlagen). Das ist Yakins schlechteste Bilanz, seit er Trainer in der Super League ist. Auch sonst hat der einstige Wunschkandidat in nur acht Monaten das Vertrauen des Vereins verspielt, wie etwa die NZZ dieses Wochenende vor dem Derby gegen den FC Zürich schrieb. Im Artikel wird Yakin dann als kalter Machtmensch beschrieben, der sich nicht dem grösseren Ganzen unterordnen wollte.
Die Grasshoppers schreiben in ihrer Mitteilung, dass ein Trio Yakins Erbe antritt: «GC-Sportchef Mattias Walther und die beiden bisherigen Assistenz- und Konditionstrainer, Patrick Schnarwiler und Timo Jankowski, übernehmen mit sofortiger Wirkung und gemeinsam sämtliche Cheftrainer-Aufgaben.»
Schlechte Stimmung allenthalben
Beim FCB war Yakin zwischen Oktober 2012 und Mai 2014 Trainer gewesen. Er wurde in dieser Zeit zweimal Meister und erreichte den Halbfinal in der Europa League. Die Zusammenarbeit wurde trotz Meistertitel in offiziell gegenseitigem Einvernehmen beendet. Dies, nachdem Meinungsverschiedenheiten betreffend Trainingsgestaltung und Taktik sowie Missstimmungen in der Kabine nach aussen gedrungen waren.
Man fühlt sich an diese Zeit zurückerinnert, wenn man sich die Aussagen von GC-Präsident Stephan Anliker zu Gemüte führt:
«Wenn es nicht passt, dann ist es für alle Parteien besser, rasch eine Lösung zu finden. Dass wir uns von Murat Yakin trennen, gehört leider auch zum Fussballgeschäft. Da zählen am Ende die Resultate und eine gute Atmosphäre in der Mannschaft.»
Yakins Vita, nacherzählt von der NZZ