Yakin: «Mit Spitzenfussball hat das nichts zu tun»

Murat Yakin hadert mit dem Schiedsrichter, die Schalker wundern sich über das zweite Tor und FCB-Sportdirektor Georg Heitz erklärt, warum es nicht zu mehr gereicht hat. Das Leben geht für den FC Basel in der Europa League weiter, wo er nächsten Montag als einer der vier besten Gruppendritten der Champions League gesetzt sein wird.

11.12.2013; Gelsenkirchen; Fussball Champions League - FC Basel - Schalke 04; Trainer Murat Yakin und Praesident Bernhard Heusler (Basel) (Andy Mueller/freshfocus) (Bild: Andy Müller/Freshfocus)

Murat Yakin hadert mit dem Schiedsrichter, die Schalker wundern sich auch über das zweite Tor und FCB-Sportdirektor Georg Heitz erklärt, warum es nicht zu mehr gereicht hat. Das Leben geht für den FC Basel in der Europa League weiter, wo er nächsten Montag als einer der vier besten Gruppendritten der Champions League gesetzt sein wird.

Murat Yakin war nach dem Ausscheiden und den für den FC Basel bitteren Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns angefressen: «Das zweite Tor war die Krönung des Abends. Solch eine Entscheidung hat mit Spitzenfussball nichts zu tun», sagte der FCB-Trainer zum zweiten Gegentor aus klarer Abseitsposition: «Das haben alle im Stadion gesehen», so Yakin weiter, «nur nicht die fünf Schiedsrichter.»

Der FCB-Trainer fühlte seine Mannschaft generell benachteiligt auf Schalke: «Wir hätten machen können, was wir wollen, jede kleine Aktion ist gegen uns entschieden worden.» Geoffroy Serey Die pflichtete seinem Coach bei: «Schiedsrichter führen sich auf wie Gott, und du als Spieler darfst nichts sagen. Das tut im Herzen weh.»

«Ich habe nur Blaue gesehen»

Torschütze Joel Matip gab zu, mit allem gerechnet zu haben – auch mit einem Abseitspfiff: «Ich habe mit einem Auge zum Linienrichter geguckt, der hat nicht reagiert. Ich war selbst überrascht.»

Auch sein Trainer machte keinen Hehl aus der Eindeutigkeit der Situation vor dem 2:0: «Ich habe nur Blaue gesehen. Ich habe mir um Joel Matip ein bisschen Sorgen gemacht, er sah im ersten Moment so hilflos aus, aber dann war ich froh, dass er den Ball doch ins Tor geschossen hat.»

Jens Keller konnte nach dem kapitalen Sieg durchatmen und dürfte fürs Erste seine wackelige Position als Cheftrainer auf Schalke gesichert haben. Der 43-Jährige macht sich aber auch nichts vor: «Ich habe gelesen, dass ich jetzt 360 Tage im Amt bin. Aber nennen Sie mir einen Tag, an dem es hier ruhig war. Der Druck war in den letzten Tagen nicht so klein, aber wie die Mannschaft das weggesteckt hat, war es schon sehr beeindruckend. Wir haben verdient 2:0 gewonnen, sind wahnsinnig erleichtert und freuen uns darüber, dass wir bis Sonntag etwas Ruhe haben.»

FCB-Sportdirektor mit Lob und Kritik an der Kampagne

Für den FC Basel hat sich damit der Traum nicht erfüllt, zum zweiten Mal die Achtelfinals der Champions League zu erreichen. Wieder einmal war ein Gegner aus der Bundesliga eine Nummer zu gross – oder wie in diesem Fall das Wettkampfglück nicht auf der Seite der Basler.

Für den FCB-Sportdirektor war es trotzdem «eine grossartige Kampagne», die die Mannschaft gespielt hat: «Die beiden Siege gegen Chelsea kann uns keiner nehmen. Auch wenn wir gegen Schalke nicht unseren allerbesten Auftritt hatten, konnten wir in jedem Spiel mithalten. Aber um in die Achtelfinals zu kommen, darf man gegen Bukarest wahrscheinlich nicht nur zwei Punkte holen.»

Kritisch merkte Heitz aber auch an: «Wenn man auf Schalke bestehen will, muss man ein Tor machen.» Zu den strittigen Szenen sagte Heitz: «Der Schiedrichter hat in zwei entscheidenden Szenen gegen uns gepfiffen. Rot gegen Ivanov ist sehr streng, und das zweite Tor war ein klares Abseits.»

Das Leben geht in der Europa League weiter

Auch wenn der Sportdirektor in der Kabine «grosse Enttäuschung» bei den Spielern ausmachte, auch wenn dem FCB die ganz grossen Einnahmen und weitere rund sieben Millionen Franken aus den Achtelfinals durch die Lappen gegangen sind – das Leben geht für ihn im Februar in der Europa League weiter. Am Montag wird dem FCB der Gegner in den Sechzehntenfinals zugelost und Heitz findet: «Heute ist die Enttäuschung gross, aber wir haben vergangene Saison tolle Erfahrungen gemacht in der Europa League.» Der Weg führte damals bis in die Halbfinals gegen Chelsea, aber der FCB tut gut daran, dies nicht als Massstab zu nehmen.

Europa League: Auslosung am Montag – FCB unter den vier besten Gruppendritten

Später als üblich wird die K.o.-Phase im Europacup ausgelost. Erst am Montag erfährt der FC Basel, wer in den Sechzehntelfinals der Europa League sein Gegner sein wird. In Nyon wird ab 13 Uhr (Eurosport live) gelost. Eine Stunde zuvor werden die Achtelfinals der Champions League bestimmt.

Der FC Basel wird als einer der vier besten Gruppendritten (neben Benfica, Napoli und Donezk) aus der Champions League gesetzt sein – zusammen mit den zwölf Gruppensiegern der Europa League. Damit steht fest, dass die Basler zuerst auswärts (20. Februar) antreten werden und das Rückspiel (27. Februar) im St.-Jakob-Park bestreiten können.

Als Gruppenzweiter steht vor der letzten Runde am heutigen Donnerstag definitiv erst Anschi Machatschkala fest. Potentielle Gegner könnten Salzburg, Esbjerg, die Fiorentina, Lazio Roma, Dnipropetrowsk, der FC Sevilla, Betis Sevilla, Lyon, Trabzonspor, Paok Saloniki oder Alkmaar sein.    

Das Auslosungs-Prozedere

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