YB wundert sich über verweigerte Lizenz

Elf Vereinen der Super und Challenge League hat die Lizenzkommission der Swiss Football League (SFL) in erster Instanz die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Die Young Boys zum Beispiel wurden überrascht von diesem Entscheid.

Die Young Boys investieren in die Zukunft (Bild: sda)

Elf Vereinen der Super und Challenge League hat die Lizenzkommission der Swiss Football League (SFL) in erster Instanz die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Die Young Boys zum Beispiel wurden überrascht von diesem Entscheid.

Nach Stand der Dinge spielt die Super League – aktuell durch den Xamax-Konkurs auf neun Clubs amputiert – kommende Saison noch mit sechs Vereinen. Den potentiellen Aufsteiger FC St. Gallen eingerechnet haben lediglich fünf weitere Super-Ligisten anstandslos im ersten Durchgang die Lizenz für die kommende Saison erhalten: der FC Basel, die Grasshoppers, Lausanne-Sport, der FC Luzern und der FC Thun.

Das teilte die Lizenzkommission der SFL am Montag vormittag mit. Elf Clubs aus höchster und zweithöchster Liga wurde die Lizenz für die Saison 2012/13 verweigert. Darunter den Young Boys, dem FC Zürich, dem FC Sion – und Servette Genf. Im Fall der Genfer ist die Sachlage klar: Sie kämpfen derzeit gegen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

«Überrascht» zeigten sich die Young Boys in einer raschen öffentlichen Reaktion auf die Lizenzverweigerung. Die Berner haben offenbar nicht ausreichende finanzielle Garantien nachgewiesen. Innerhalb der vorgegebenen Frist von fünf Tagen werden die Young Boys nun Rekurs einlegen. Sie gehen «fest davon aus», wie es in einem Communiqué heisst, dass mit dem Nachweis entsprechender Papiere die Lizenz im zweiten Anlauf erteilt wird. Die Rekursinstanz der SFL wird bis 25. Mai, also zwei Tage nach der letzten Runde der laufenden Saison entscheiden.

Strengere Massstäbe

Wie die Lizenzkommission unter Präsident Bernhard Welten unterstreicht, seien aufgrund der Erfahrungen aus der laufenden Meisterschaft strengere Massstäbe angesetzt worden. Zur Erinnerung, Xamax und sein inzwischen in Untersuchungshaft sitzender Eigener und Präsident Bulat Tschagajew, hatten Anfang Jahr das Handtuch geworfen. Im Chaos am Neuenburger See spielten unter anderem fehlende oder dilettantisch gefälschte (Bank)Garantien eine ausschlaggebende Rolle.

Dass bekommen nun die Young Boys zu spüren. «Aufgrund der turbulenten Ereignisse in der laufenden Saison begrüsst der BSC Young Boys die sehr strenge Vorgehensweise der Lizenzierungskommission», heisst es in der Stellungnahme aus Bern. Allerdings verwundert es, dass die grosse Organisation der Young Boys unter CEO Ilja Kaenzig, die sich eigentlich anschickt, den FC Basel als Marktführer abzulösen, offenbar einen ungenügenden Lizenzantrag bei der Liga eingereicht hat.

Auch der FC Zürich nahm Stellung: Bei der Einreichung des Budgets für die nächste Saison seien «verschiedene finanzielle Massnahmen» berücksichtigt worden. Diese «Massnahmen» müssten nun gemäss der Lizenzierungskommission verifiziert werden. Beim FC Sion liess Präsident Christian Constantin verlauten, es handle sich «um Kleinigkeiten», und es werde in zweiter Instanz «keine Probleme» geben.

Strenge Auflagen für viele Clubs

Ebenfalls nachbessern müssen sieben Clubs aus der Challenge League (Biel, Bellinzona, Chiasso, Etoile Carouge, Kriens, Lugano und Winterthur). Gar keine neue Lizenz für die Challenge League beantragt hat das abgeschlagene Schlusslicht Brühl. In erster Linie wurden finanzielle und infrastrukturelle Gründe für die Lizenzverweigerung geltend gemacht.

Viele der 13 Clubs, welche die beantragte Lizenz von der ersten Instanz zugesprochen erhielten, müssen sich an strenge Auflagen halten.

Die Lizenz I oder II erhalten haben:
FC Basel, Grasshoppers, FC Lausanne-Sport, FC Luzern, FC Thun, FC Aarau, FC St. Gallen, FC Vaduz, FC Wil

Die Lizenz III erhalten haben:
SR Delémont, FC Locarno, FC Stade Nyonnais, FC Wohlen

Die Lizenz I berechtigt auch zur Teilnahme an den Uefa-Wettbewerben, die Lizenz II zur Teilnahme an der Super League, und mit Lizenz III kann ein Club in der Challenge League mitmachen.

 

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