Zu gewinnen: Ehre und Stolz

Am Ostermontag (16 Uhr) trifft der FC Basel im Stade de Suisse auf die Young Boys. 16 Punkte liegt der Meister hinter dem Leader. Um den Titel geht es nicht mehr, auch wenn Raphael Wicky glaubt, eine Serie starten zu können.

Szene aus dem letzten Spiel zwischen dem FC Basel und den Young Boys: Geoffroy Serey Dié (rechts) unterliegt mit dem Meister im Cuphalbfinal Christian Fassnachts Bernern.

Die Ausgangslage: Um den Titel geht es nicht

Wenn man Raphael Wicky vor dem Spitzenspiel gegen die Young Boys zuhört, wird schnell klar: Auch für ihn liegt der Titel in weiter Ferne, wenn es am Montag im Stade de Suisse um 16 Uhr losgeht. Die 16 Punkte Rückstand sind eine zu grosse Hypothek, «da müssen wir uns nichts vormachen», sagt der Trainer.

Auf dem Spiel steht nur noch, wie der FC Basel diese Saison beendet und von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. «Es geht um Ehre und Stolz, den FC Basel zu repräsentieren», sagt Wicky. Er meint damit nicht das Spiel gegen die Young Boys. Aber auf die Gesamtsituation, in der sich die Basler befinden, sei das innerhalb des Vereins ein Thema.

Ein erster Schritt, die angekratzte Seele zu heilen, wäre ein Sieg in Bern. «Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können», sagt Wicky, der noch immer auf Eder Balanta verzichten muss und möglicherweise auch auf Ricky van Wolfswinkel, der am Freitag krank war.

Der FCB hat in dieser Saison noch nie gegen die Berner gewonnen, ein Unentschieden und zwei Niederlagen (eine davon im Cup) sind die Basler Ausbeute. Raphael Wicky glaubt aber: «Wenn wir in Bern gewinnen, können wir eine Serie starten.»

Nebenschauplatz I: Basel schwächelt gewaltig im Stade de Suisse

Die Diskussionen um das Stade de Suisse haben in den letzten Wochen weitere Nahrung erhalten, als der Schweizerische Fussballverband den Cupfinal nach Bern vergab. Und das wenige Stunden, nachdem sich die Young Boys gegen den FC Basel für das Endspiel gegen den FC Zürich qualifiziert hatten. Schon der Halbfinal der Berner fand in deren Stadion statt. Dort liegt Kunstrasen, was für viele ein Ärgernis ist.

Ob die Young Boys wegen dieses Kunstrasens einen Vorteil gegenüber den anderen Mannschaften haben, ist fraglich. Schliesslich haben die Berner seit dem Bau des Stadions 2005 keinen einzigen Titel gewonnen.

Fest steht, dass der FC Basel seine liebe Mühe hat im Berner Stadion. Die letzten vier Spiele hat YB allesamt gewonnen. «Wir wollen den Kunstrasen aber nicht als Alibi nehmen. Es ist einfach ein anderer Fussball», sagt Wicky.

Von insgesamt 27 Duellen im Stade de Suisse entschieden die Basler lediglich sieben für sich. Sieben Mal ging die Partie unentschieden aus, 13 Mal gewannen die Berner. Macht: 46 Punkte für YB und 27 für den FCB (Siege in Cupspielen mit drei Punkten gerechnet).

Die kumulierten Punkte aller Duelle YB–FCB im Stade de Suisse:

Zwischen Dezember 2011 und Juni 2014 lag im Stade de Suisse ein Kunstrasen. In dieser Phase spielten YB und der FCB fünf Mal gegeneinander. Bilanz: je ein Sieg und drei Unentschieden.

Nebenschauplatz II: Elyounoussi besiegt Xhaka

Die letzten zwei Wochen standen im Zeichen der Nationalmannschaften. Elf Spieler hatte der FC Basel entsandt, zwei von ihnen standen sich am letzten Montag direkt gegenüber: Taulant Xhaka mit Albanien und Mohamed Elyounoussi mit Norwegen.

Beide standen im Stadion Loro Boriçi der nordalbanischen Stadt Shkodra in der Startformation, Xhaka im zentralen Mittelfeld, Elyounoussi auf dem linken Flügel. Der 23-jährige Norweger bereitete den einzigen Treffer vor und machte in der Landesauswahl also das, was er auch im Club am besten kann: Mit 13 Assist führt Elyounoussi die interne Rangliste mit grossem Abstand vor Luca Zuffi und Kevin Bua (je fünf) an.

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