Die Ausgangslage: Der dritte Sieg in Folge liegt in Reichweite
Nicht lange nach der Sternstunde gegen Lissabon waren sich die Verantwortlichen beim FC Basel einig: «Wir müssen gegen GC nachlegen, nur dann ist dieser Erfolg wertvoll», sagte stellvertretend der Sportchef Marco Streller. Am Samstag greift der FCB gegen die Grasshoppers wieder in das Geschehen in der Super League ein, dort also, wo sein Hauptaugenmerk liegt: beim Gewinn des Schweizer Meistertitels.
Nach dem ersten Saisonviertel haben sich die Basler einen Rückstand von sechs Punkten auf Leader YB eingehandelt. Der nächste Gegner, die Grasshoppers, sind seit fünf Spielen ungeschlagen und auf Platz 5 unmittelbar hinter dem FCB geklettert. Unter dem neuen Trainer Murat Yakin siegten die Zürcher zweimal, einmal spielten sie unentschieden.
Die Personalsituation: Fällt nach van Wolfswinkel auch Balanta aus?
Erst war der Schmerz, dann die ernüchternde Diagnose und Prognose: Ricky van Wolfswinkel, am Mittwoch gegen Benfica kurz vor Schluss verletzt ausgeschieden, fällt mit einem Bruch des rechten Mittelfusses für unbestimmte Zeit aus. Vor dem Wiederbeginn im Frühjahr dürfte mit ihm nicht mehr zu rechnen sein.
Van Wolfswinkel ist in der Meisterschaft der mit Abstand erfolgreichste Basler Offensivspieler. Und wenn man die ganze Liga betrachtet, so wird die Wichtigkeit dieses Mannes für die Basler augenscheinlich:
Trainer Wicky bedauert zwar die Lücke, die van Wolfswinkels Ausfall reisst, sagt aber auch, dass er in Itten, Bua und Elyounoussi Offensivspieler zur Verfügung habe, die die Lücke schliessen könnten: «Sie können das, es sind einfach Spieler mit anderen Charakteristiken, aber wir werden deshalb unser Spiel nicht verändern, nicht etwas anderes probieren und werden versuchen, weiterhin flexibel zu bleiben.»
Das gilt womöglich auch für das Abwehrdispositiv. Eder Balanta laboriert an Kniebeschwerden und muskulären Problemen, die am Mittwoch schon in der Halbzeitpause ein Thema in der Basler Kabine waren. Deshalb auch die vorzeitige Auswechslung des Kolumbianers, der gegen Benfica eine überragende, vielleicht seine bis anhin beste Leistung im FCB-Dress gezeigt hatte.
Über den Rekurs gegen die vier Spielsperren Balantas ist noch nicht entschieden, von dieser Seite stünde einem Einsatz am Samstag in Zürich also nichts im Wege.
Definitiv nicht dabei sein werden Dominik Schmid und Afimico Pululu, die beide in der U21 spielen sollen.
Raphael Wicky zur anstehenden Affiche: «Ich erwarte selbstbewusste Grasshoppers»
«Wir wollen den Schwung vom Mittwoch mitnehmen, wir müssen nachlegen, das ist jedem klar, aber es wird ein ganz anderes Spiel werden als gegen Benfica. Darauf sind wir vorbereitet. Es gilt die gleiche Mentalität, die gleiche Aggressivität und Geschlossenheit an den Tag zu legen. Das ist die Basis, egal, was der Gegner macht. Klar ist, dass GC nicht den Ballbesitz suchen wird, wie Benfica. Das wird das Spiel ein bisschen verändern.
Schön war gegen Benfica, wie die Mannschaft miteinander gearbeitet hat, sehr kompakt gestanden ist, mal höher, mal tiefer verteidigt hat, wie jeder dem anderen geholfen hat. Und sehr gefallen hat mir, dass man nach dem 3:0 nicht aufgehört hat und bis zum Schluss Gas gegeben hat. Das 4:0 ist durch ein hohes Pressing entstanden und eine superschöne Balleroberung mit vier, fünf, sechs Spielern. Diese Einstellung hat mir extrem gefallen.
Die Grasshoppers erwarte ich in erster Linie als Mannschaft mit Selbstbewusstsein nach den letzten guten Resultaten und mit einem Trainer, der den Spielern dieses Selbstbewusstsein eintrichtert. GC ist gut organisiert, gut auf Konter und gefährlich bei Standardsituationen.
Und unseren Spielern muss klar sein: Wenn wir auch weiterhin solche Abende wie am Mittwoch gegen Benfica erleben wollen, müssen wir die Hausaufgaben in der Schweizer Liga erledigen und mit dem Gewinn der Meisterschaft die Grundlage schaffen, um uns auch künftig für die Champions League qualifizieren zu können.»