«Zurück zur Bescheidenheit»

Murat Yakin deutet im Video-Interview an, was er als neuer Cheftrainer des FC Basel von seinen Spielern sehen will: taktische Flexibilität, Kampfgeist und Bescheidenheit.

Murat Yakin, neuer Cheftrainer des FC Basel, an einer Medienkonferenz in Basel am Montag, 15. Oktober 2012. Murat Yakin wird Nachfolger des entlassenen Heiko Vogel. (KEYSTONE/Walter Bieri) (Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)

Nachdem die Clubleitung unter anderem erklärt hatte, ihr habe zuletzt unter Heiko Vogel «die Leidenschaft» gefehlt, blieb Murat Yakin noch im Vagen, was er als neuer Cheftrainer des FC Basel ändern möchte. Der 38-Jährige will seine Spieler «ackern und fighten» sehen. Und auf den Lorbeeren ausruhen sollen sie sich auch nicht.

Noch mag sich Murat Yakin nicht auf die Äste hinaus wagen. Wenige Minuten nachdem er seine Unterschrift unter seinen neuen Vertrag als Cheftrainer des FC Basel gesetzt hatte, hätte sich der 38-Jährige zwar gerne den Fragen der Medien gestellt. Doch die löcherten zunächst während einer halben Stunde FCB-Präsident Bernhard Heusler und Sportdirektor Georg Heitz.

Als dann endlich die erste Frage an Yakin gestellt wurde (Pressechef Josef Zindel hatte fein darauf hingedeutet, «dass auch unser neuer Trainer auf dem Podium sitzt»), freute sich der Münchensteiner: «Besten Dank für diesen Empfang. Schön, dass ich auch etwas sagen darf.»

Sehr konkret mochte oder konnte Yakin danach allerdings nicht werden. Zwar habe er den FCB immer sehr genau verfolgt: «Ich wollte als Trainer des FC Luzern immer jedes Detail meiner Gegner kennen. Das bringt mir jetzt schon ein paar Vorteile.» Trotzdem möchte er sich nun «zuerst einen Überblick verschaffen», bevor er die taktische Marschroute festlegt.

Yakin redet von «Königen» im Team

Aufhorchen liess eigentlich nur eine Äusserung Yakins: «Mit den Degen-Zwillingen, Marco Streller und Alex Frei habe ich noch zusammen gespielt. Sie fühlen sich als Könige und müssen so behandelt werden.» Möglich, dass er diese Aussage gegenüber den betroffenen Spielern noch genauer erklären muss. Klar ist, dass Yakin wissen müsste, wie er mit Spielern umzugehen hat, die eine spezielle Stellung im Team inne haben. Er selbst genoss in seiner Zeit als FCB-Abwehrchef unter Christian Gross auch (meist) eine besondere Behandlung.

Viel Zeit bleibt Yakin nicht, um dem Team seine Ideen zu kommunizieren. Am Sonntag geht es für ihn und seine neue Mannschaft ausgerechnet nach Luzern zu seinem ehemaligen Arbeitgeber: «Das ist speziell.» Viel diffiziler aber ist seine Ausgangslage in Basel. Yakin folgt auf einen bei den Fans beliebten Trainer. Da weiss er selbst, dass er sich nur durch Erfolge Akzeptanz verschaffen kann: «Ich weiss, dass man mir keine Zeit geben wird. Dessen bin ich mir bewusst.»

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