Zuversicht und Ärger zugleich – der FCB am Tag nach dem Spiel

Am Morgen nach der Niederlage gegen Paris Saint-Germain hadert der FC Basel damit, eine Chance gegen einen Grossen in der Champions League nicht genutzt zu haben. Der Auftritt gibt dem Trainer und seinen Spielern aber auch Zuversicht für die kommenden Aufgaben.

Football Soccer - Paris St Germain v FC Basel - UEFA Champions League Group Stage - Group A - Parc des Princes - Paris,France - 19/10/16 FC Basel's coach Urs Fischer attends the match against Paris St Germain. REUTERS/Charles Platiau

(Bild: Reuters/CHARLES PLATIAU)

Am Morgen nach der Niederlage gegen Paris Saint-Germain hadert der FC Basel damit, eine Chance gegen einen Grossen in der Champions League nicht genutzt zu haben. Der Auftritt gibt dem Trainer und seinen Spielern aber auch Zuversicht für die kommenden Aufgaben.

Die Herren des Fussballclubs Basel wissen nicht so recht, was sie von ihrem Auftritt im Pariser Prinzenpark halten sollen. Einerseits wissen sie, dass ihre Leistung gegen das aus Katar alimentierte Ensemble keine schlechte war. Andererseits trauern sie genau deswegen einer verpassten Chance nach. Einer verpassten Chance, gegen das hochbezahlte Kader von Paris Saint-Germain nicht einen Punkt nach Hause mitgenommen zu haben.

Sportdirektor Georg Heitz, der im Übrigen die Gerüchte um einen Wechsel zum Hamburger SV nicht weiter kommentieren will, sagt: «Wenn man hier nichts mitnimmt, dann hat man etwas zu beklagen.»

Gross waren die Möglichkeiten, die die Basler in der ersten Halbzeit ausgelassen haben. Allen voran Renato Steffen dürfte die Szene seines Abschlusses alleine vor dem französischen Gardien noch lange im Kopf herumgeistern. Aber immerhin geben diese Möglichkeiten und die drei Bälle an die Torumrandung dem Trainer Urs Fischer «Zuversicht für die kommenden Aufgaben».

* Durchschnitt der 3 Champions-League-Gruppenspiele | Quelle: uefa.com
PSG–FCB 3:0 – die Statistik
  PSG FCB FCB Ø*
Ballbesitz 64% 34%  
Pässe gespielt 771 355 442
Pässe angekommen 647 290  
Passquote 90% 81% 85%
gelaufene Meter 108,8 km 111,1 km 109,7
Schüsse 13 10 10
Schüsse aufs Tor   6   1   3
Schüsse neben das Tor   5   7   4,7
Gehaltene Schüsse   2   2   3
Pfosten/Latte   1   3   1
Balleroberungen 35 35  
Fouls 14 18 18,7
Abseits   3   2   3
Eckbälle   3   5   4,3

» Die Spielerstatistik der Uefa als PDF

Am 1. November kommt PSG in den St.-Jakob-Park zum Rückspiel. Und Urs Fischer versucht bereits jetzt, die Erwartungen zu dämpfen, die der vielversprechende Basler Auftritt ausgelöst hat: «Ob wir eine solche Leistung nochmals abrufen können, werden wir sehen. Der Gegner wird sich auch das eine oder andere überlegen nach diesem Hinspiel. Es wäre deswegen wichtig gewesen, aus dieser Partie etwas mitzunehmen. Diese Niederlage schmerzt, wir hadern mehr als nach der Partie gegen Arsenal.»

Fischer: «Wir hätten uns belohnen müssen»

Weil die Basler ihre Chancen nicht nutzten und die Pariser aus den wenigen Möglichkeiten drei Tore erzielten, steht am Ende die Null zu Buche – und so bleibt es bei dem einen Punkt, den der FCB im ersten Spiel gegen Ludogorets Razgrad gewonnen hat. Deren drei dürften insgeheim budgetiert gewesen sein.



Football Soccer - Paris St Germain v FC Basel - UEFA Champions League Group Stage - Group A - Parc des Princes - Paris,France - 19/10/16. Paris St Germain's Lucas celebrates with team-mates after scoring against FC Basel. REUTERS/Charles Platiau

Blick zum Boden bei Michael Lang, Jubel gen Himmel bei den Parisern – die Stimmungslage während des Spiels. (Bild: Reuters/CHARLES PLATIAU)

» «Der FC Basel hätte mehr verdient» – Ein Blick in die französische Presse am Tag nach dem Spiel

«Das Spiel gegen Ludogorets war gut von uns, aber wir sind nicht belohnt worden für die Leistung. Der Auftritt gegen Arsenal London war schwächer, aber wir haben immerhin an Erfahrung gewonnen. Und das Spiel gegen den PSG war ein toller Abend», resümiert Urs Fischer die erste Hälfte der Champions-League-Gruppenphase.

Fischer spricht mit seinen positiven Worten nicht das Resultat an, sondern die Leistung. «Nicht viele Teams erspielen sich im Parc des Princes so viele Möglichkeiten. Dafür hätten wir uns belohnen müssen. Diesen Gefallen haben wir uns nicht getan. Und das wird uns vielleicht irgendwann einholen.»

Dritter Platz als höchstes der Gefühle

Der Trainer macht vor dem Abflug nach Basel einen gelassenen Eindruck, in seinen Worten schwingt aber der Respekt vor dem Rest der Spiele in der Gruppe A mit. Die Qualifikation für den Achtelfinal ist in weite Ferne gerückt, «aber das wusste man bereits bei der Auslosung», sagt Sportdirektor Heitz.

Und auch wenn beispielsweise Luca Zuffi mit wenig überzeugendem Gesichtsausdruck darauf hinweist, dass rechnerisch noch alles möglich ist, darf der FCB nur noch auf den dritten Platz hoffen. Dafür braucht es aller Voraussicht nach einen Sieg im zweitletzten Spiel gegen Razgrad in Sofia. «Es muss möglich sein, in Sofia zu gewinnen», sagt Heitz auch mit Blick auf das Basler Kader, von dem man diesen dritten Platz erwarten darf.

 

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