Zwei Doppeltorschützen schiessen den FCB in den Achtelfinal

Der FC Basel gewinnt im Sechzehntelfinal des Schweizer Cups gegen den SC YF Juventus mit 4:1. Vor knapp 5000 Zuschauern schiessen Matias Delgado und Davide Calla je zwei Tore, Mychell Silva Chagas erzielt per Elfmeter den Ehrentreffer für die Zürcher.

Der Cupfinal gehöre nach Bern – und Cupspiele nicht abgetauscht. So äusserte sich die Muttenzerkurve mit einer Banderole, die sie für einmal nicht hinter dem Tor aufgezogen hatte, sondern an der Balustrade der Gegentribüne.

Dort also, im Schein der Sonne, sass der Grossteil der gerade mal 4606 Zuschauer, die diesen Sechzehntelfinal zwischen dem SC YF Juventus und dem FC Basel sehen wollten. Das sind nochmals weniger als beim damaligen Minusrekord, beim 6:1-Sieg des FCB gegen Le Mont.

Im Februar 2014 tauschten die Mannschaften den Spielort wegen mangelhaften Terrains in der Westschweiz. Heuer waren die Zürcher zu Gast, weil sie die Sicherheitsanforderungen im eigenen Stadion nicht tragen wollten. Dem Cup sind solche Ortswechsel nicht zuträglich, der Cup lebt davon, dass der Grosse zum Kleinen fährt.

Das erfolgreiche Duo Delgado-Calla

Weil zudem schnell klar wurde, dass der Kleine aus der 1. Liga Promotion keine Chance haben würde gegen den 18-fachen Schweizer Meister, kam keine Stimmung auf. In der 15. Minute erzielte Davide Calla auf Pass Matias Delgados das 1:0.

Die gleichen Akteure waren nach einer halben Stunde für den zweiten Treffer verantwortlich: Calla flankte, Delgado köpfelte aus spitzem Winkel in die entfernte Ecke.

Samuel verursacht Elfmeter

Die Entscheidung schien gefallen. Auch wenn Juventus durch Balu Ndoy in der ersten Halbzeit eine gute Möglichkeiten hatte und fünf Minuten vor dem Ende durch einen Elfmeter Mychell Silva Chagas das einzige Tor der offiziellen Heimmannschaft erzielte.

Vor dem Foul Walter Samuels im Strafraum hatten die Basler bereits vier Treffer erzielt. Delgado erzielte fünf Minuten nach der Pause das 3:0, Calla, auch er mit seinem zweiten Tor, in der 80. Minute das 4:0.

Alijis Rückkehr und der Schreckensmoment

Drei Tage nach der starken Leistung in Florenz zum Auftakt in die Europa League qualifiziert sich der FCB für den Achtelfinal im Schweizer Cup. Mit einem Sieg, der mit den Worten Urs Fischer «höher hätte ausfallen können», weil beispielsweise Yoichiro Kakitani und Shkelzen Gashi nur den Pfosten trafen und die beiden Torschützen gar je einen dritten Treffer hätten erzielen können.

Naser Aliji gab im Cup sein Comeback beim FCB. Unangenehm war diese Rückkehr in den St.-Jakob-Park für Aliji nur, als er mit Raul Cabanas’ Kopf zusammenprallte. Ein kurzer Schreckensmoment für die Basler, holten sie Aliji doch genau deswegen aus Vaduz zurück, weil die beiden anderen Aussenspieler auf dieser Seite verletzt fehlen.

Zum «heissen Bruder-Kampf» kam es nicht

Dank der klaren Angelegenheit konnte sich Luca Zuffi über das Duell mit seinen Brüdern Nicola und Sandro freuen. Beide Spieler von Juventus standen von Beginn auf dem Platz, und zu Lucas Erstaunen er selbst auch. Zum angekündigten «heissen Bruder-Kampf», wie es der FCB-Spieler scherzhaft vorausgesagt hatte, kam es aber nicht.

Immerhin war die ganze Familie Zuffi zugegen. Die Zuschauerzahl hob der Familienauflauf allerdings nicht signifikant an.

Und so gehören der Muttenzerkurve die letzten Zeilen, mit einer zweiten Botschaft aus der Sonne: «Red Star, Wettswil-Bonstetten, Bulle und co. wünschen sich für die nächste Runde, so ist es leider, lieber einen kleinen Gegner als einen grossen Namen – weil die Sicherheitsvorschriften den Rahmen sprengen.»

Die zweite Botschaft der Muttenzerkurve. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Tweets über „#rotblaulive“

Vor dem Spiel:

Das Brüderduell: Im Chat der Familie Zuffi ging’s rund zu und her, als die Auslosung bekannt wurde. Luca trifft auf Sandro und Nicola. Und das wirft eine Frage auf, die der Mittelfeldspieler des FCB in Verlegenheit bringt. » «Diese Frage beantworte ich nicht gerne»

Der Rückblick: Am Donnerstag gewann der FCB gegen Florenz in der Europa League mit 2:1. » Warum der FCB in Florenz überlegen war

Die Stimmen: Präsident Bernhard Heusler ist beeindruckt vom Sieg in Florenz und die Tschechen Tomas Vaclik und Marek Suchy erklären ihr Missverständnis beim Gegentor. » «Ich bin tief beeindruckt»

Die Einzelkritik: Die Basler erinnert mit ihren Leistungen an Persönlichkeiten aus der Toskaner Geschichte. » Die Persönlichkeiten von Florenz – Einzelkritik nach dem Sieg gegen die ACF Fiorentina