Beim spektakulären 4:3-Sieg des FC Basel gegen Lausanne drehen Marc Janko und Seydou Doumbia das Spiel nach einem Zwei-Tore-Rückstand und bringen den Aufsteiger zum Verzweifeln. Ein Basler Mittelfeldmotor kommt derweil nicht auf Touren.
Tomas Vaclik | Torhüter
Der Tscheche musste zwar drei Mal hinter sich greifen, hatte an den Fehlern vor den Gegentoren aber keinen Anteil. Beim Penalty (1:3) und beim Freistoss (1:2) war er ohne Abwehrchance. Auch beim 0:1 durch Kololli war er chancenlos. Die Bälle, die er halten musste, parierte er souverän – und wenn nötig auch auf der Linie.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Während auf der anderen Seite der junge Petretta spielte, beackerte Lang wie gewohnt den rechten Flügel. Egal ob mit Steffen oder Elyounoussi, im Zusammenspiel mit den wirbligen Angreifern sorgte Lang für Gefahr. Seine Flanke verarbeitete Janko zum siegsichernden 4:3. Auch bei Jankos Abseitstor kam die Flanke von Lang.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Da Matias Delgado verletzt fehlte, führte Marek Suchy die Heimmannschaft als Captain auf den Platz. Zu Beginn mit Balanta und später mit Akanji sorgte er für Sicherheit im Abwehrzentrum und war relativ unauffällig. Bei Ballbesitz agierte er vorsichtig und spielte eher den sicheren als den risikoreichen Pass.
Eder Balanta| linker Innenverteidiger
Nach etwas mehr als 20 Minuten musste der Kolumbier zum ersten Mal behandelt werden. Die medizinische Abteilung gab zwar ihr Einverständnis zum Weiterspielen, fünf Minuten später lag Balanta aber wieder auf dem Platz und wurde schliesslich für Akanji ausgewechselt und direkt ins Spital gebracht, von wo Urs Fischer nach dem Spiel noch keine definitive Diagnose hatte. In der Startphase fiel Balanta weder auf noch ab.
Raoul Petretta | linker Aussenverteidiger
Der junge Mann, der vor kurzem beim FCB seinen ersten Profivertrag unterschrieb, kam zu seinem dritten Starteinsatz in Folge. Petretta schaltete sich in den Angriff ein und versuchte immer wieder hinter die Abwehr zu kommen, um den Ball zur Mitte zu spielen. Beim ersten Gegentor musste er sich aufgrund eines Stellungsfehlers von Steffen gleich gegen zwei Lausanner wehren und konnte den Treffer nicht verhindern.
Geoffroy Serey Dié | defensives Mittelfeld
Von Serey Dié ist man sich mehr Power gewohnt, als er gegen Lausanne zeigte. Er arbeitete im Mittelfeld, gewann mal einen Ball, spielte mal einen Fehlpass, aber er prägte das Basler Spiel nicht wie an anderen Tagen. Nach einer unauffälligen Leistung wurde er in der 69. Minute ausgewechselt und erlebte so die beste Phase des Heimteams von der Bank aus.
Taulant Xhaka | defensives Mittelfeld
Kurz vor Ende des Spiels hatte Schiedsrichter Sascha Amhof seine aufwändigste Aufgabe des Tages: Er musste Taulant Xhaka beruhigen, der Meinungsdifferenzen mit Lausannes Taye Taiwo hatte. Xhaka war nach der Aufholjagd heiss und aufgeputscht. Er verfolgte Gegenspieler über das halbe Feld und war der unangenehme defensive Mittelfeldspieler, den der FC Basel an einem Tag mit einem schwachen Serey Dié brauchte.
Mohamed Elyounoussi | rechter offensiver Flügelspieler
In der ersten Halbzeit lief über seine rechte Angriffsseite mehr. Im Zusammenspiel mit Lang sorgte er für Gefahr auf dem Flügel. Eine Flanke des Norwegers verwertete Doumbia mit dem Kopf zum 1:1. Der zweite Basler Treffer wurde zwar Doumbia gutgeschrieben, den Grossteil der Arbeit hatte aber Elyounoussi erledigt: Er schoss den Ivorer so an, dass der Ball von ihm ins Tor abgelenkt wurde. Elyounoussi wechselte in der zweiten Halbzeit mit Steffen die Seite und war dann weniger auffällig.
Luca Zuffi | offensives zentrales Mittelfeld
Was für Elyounoussi gilt, gilt auch für Zuffi: Er hatte grossen Anteil am Tor Akanjis. Dieser berührte den Ball nur leicht, den Zuffi auf den langen Pfosten gedreht hatte, und es ist nur einer Haarlocke Akanjis zuzuschreiben, dass der Treffer nicht Zuffi gutgeschrieben wird. In der Defensive war Zuffi neben Serey Dié und Xhaka eher blass. Dafür sorgten seine Flanken und Standards für Gefahr.
Renato Steffen | linker offensiver Flügelspieler
Steffen verbrachte die erste Halbzeit auf dem linken Flügel und belieferte Doumbia mit guten Vorlagen. In der fünften Minute müsste Doumbia auf Steffens Zuspiel das 1:0 erzielen. Beim 0:1 hingegen stand Steffen schlecht und sorgte damit für eine Überzahlsituation für Lausanne am langen Pfosten. In der zweiten Halbzeit wechselte Steffen auf den rechten Flügel und powerte mit Michael Lang.
Seydou Doumbia | Angriffsspitze
Mit zwei erzielten Toren (Nummer 11 und 12 in der Liga) hat Doumbia sein Soll erfüllt. Allerdings gesellen sich zu den beiden Toren mehrere verstolperte Bälle, eine nicht genutzte Riesenchance in der Startphase und Angriffe, die er teilweise verschleppte. Aus den Vorlagen (vor allem von Steffen) hätten noch mehr Tore resultieren können, wenn Doumbia den Ball jeweils schneller unter Kontrolle gebracht oder früher abgespielt hätte.
Manuel Akanji | linker Innenverteidiger
Unverhofft früh kam Akanji zu seinem zweiten Liga-Einsatz nach der langen Verletzungspause. Weil sich Balanta verletzte, musste Akanji dessen Job in der Innenverteidigung nach 27 Minuten übernehmen. Er setzte seinen Körper gut ein und gewann gleich seine ersten Kopfballduelle. Für sein Tor, das erste im Dress der FCB-Profis, auf Assist von Zuffi hätte er eine 5 verdient, allerdings verschuldete er mit einem eher unnötigen Foul den Penalty zum 1:3
Marc Janko | Angriffsspitze
Wurde in der 69. Minute eingewechselt, als das Team seine Torgefahr beim Stand von 1:3 brauchte. Gleich mit der ersten Aktion traf er das Tor, allerdings war er aus dem Abseits gestartet. Seinen Torerfolg holte er dann in der 84. Minute mit dem Kopf auf Langs Flanke nach. Ein guter Teileinsatz des Österreichers. Mit seinem Siegtor (Saisontor Nummer 9 in der Liga) hat er bereits das zweite Spiel gegen Lausanne in dieser Saison gekehrt.
Davide Callà | linker Aussenverteidiger
In der 72. Minute ersetzte Callà Petretta auf der linken Abwehrseite. Er kam so während der Basler Sturm-und-Drang-Phase ins Spiel und legte seine Rolle fast noch offensiver aus als der junge Petretta. Zu verteidigen gab es in dieser Schlussphase wenig. Callà hatte Anteil daran, dass der Basler Kraftakt noch mit einem Sieg belohnt werden konnte.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,5
Nicht eingesetzt: Nikolic, Gaber, Fransson, Bua