Fehlalarm löste Grosseinsatz in Basler Schule aus

Das Schulareal im St. Johann musste am Donnerstagmittag vorübergehend evakuiert werden. Der Auslöser des Fehlalarms bleibt unklar.

Noch ist der genaue Hintergrund zum Alarm unklar, der im St. Johann am Donnerstagmittag einen Grosseinsatz ausgelöst hat. Die Polizei kommentierte den Vorfall zunächst auf Twitter wie folgt:

Später informierte Polizeisprecher Martin Schütz vor Ort, es habe keine Bedrohung festgestellt werden können. Die Schülerinnen und Schüler konnten in der Folge wieder zurück in ihre Klassenzimmer.

Im Einsatz standen eine Spezialeinheit der Polizei und die Sanität. Die Klassenzimmer wurden nach Vorschrift einzeln evakuiert und geschlossen, bis der Gebäudekomplex leer war, in dem sich die drei Schulen befinden.

Einzelne Personen hatten sich bis dahin in ihren Zimmern verbarrikadiert, schreibt die Polizei in einer Medienmitteilung am späteren Nachmittag. Derzufolge ist um 12.40 Uhr im Pestalozzi-Schulhaus ein erster Alarm losgegangen, ein zweiter folgte etwas später im St.-Johann-Schulhaus.

Die erste Patrouille sei vier Minuten nach Alarm-Eingang auf dem Schulareal gewesen, hiess es an der einberufenen Medienkonferenz um 15.30 Uhr. «Es wurde alles aufgeboten, was zwei Beine hatte», sagte Polizeikommandant Martin Roth.

Die Polizei evakuierte insgesamt rund 150 Personen. Bis 14.25 Uhr seien die drei Schulhäuser auf dem Areal sowie die Schwimmhalle nebenan durchsucht, gesichert und evakuiert gewesen. Die Evakuierung sei ruhig verlaufen. Um 15 Uhr konnte der Unterricht wieder beginnen. «Für die Kantonspolizei ist der Fall somit abgeschlossen», so Roth.

Streich? Versehen? Defekt?

Doch wie konnte der Bedrohungsalarm überhaupt ausgelöst werden? Eine klare Antwort gibt es nur im Hinblick auf die technischen Voraussetzungen: Laut Stefan Groth, Leiter Fachstelle Sicherheit vom Erziehungsdepartement (ED), lässt sich die Alarmanlage nur mit einem Schlüssel bedienen, den alle Lehrpersonen besässen. «Die Anlagen sind an strategisch günstigen Orten verteilt, am Eingang sowie im Korridorbereich», so Groth.

Das System wurde vor acht Jahren im ganzen Kanton Basel-Stadt eingeführt. Wird der Alarmknopf gedrückt, wird man dazu aufgefordert, die Polizei anzurufen.

Ein Anruf sei auch eingegangen, sagte Groth, aber nicht von derselben Person, die den Knopf gedrückt hatte. Wer das gewesen sein könnte, bleibt offen. An einen Schulbubenstreich mochte vor den Medien niemand glauben. Untersuchungen werde es dazu keine geben, sagte ED-Sprecher Simon Thiriet: «Es ist uns lieber, jemand drückt den Knopf einmal zu viel, als einmal zu wenig. Wenn es jetzt jede Woche vorkommen würde, wäre das natürlich eine andere Situation.»

Letztlich sei auch ein technischer Defekt «nicht mit Sicherheit» auszuschliessen, sagte Groth. Ein Team inspiziere die Anlagen.

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