Basels Kampf gegen Müllsünder ist so aufreibend wie erfolglos. Um die öffentlichen Kübel bildet sich regelmässig ein würzig duftender Abfallteppich, weil die Eimer gerne mit Hausabfällen vollgestopft werden und viel zu schnell voll sind.
Die neuste Errungenschaft der Entsorgungsforschung sollte das Problem nun endlich aus der Stadt schaffen: solarbetriebene Turbokübel mit eingebauter Müllpresse und sechsfachem Schluckvolumen. Drei davon werden derzeit in der Stadt getestet, man erhofft sich viel davon bei der Stadtreinigung.
Mindestens zwei der Hightech-Kübel sind nun bereits am ausgeprägten Entsorgungsdrang auf Kosten der Allgemeinheit gescheitert.
Warum haben die neuen Eimer den Müll nicht geschluckt? Lag es daran, dass die Sonne nicht schien? Waren sie schon voll? Wurden sie nicht verstanden? «Nein», erklärt Dominik Egli, Leiter der Stadtreinigung, und versichert: «Die Technik funktioniert.»
Eine erste Untersuchung durch die Stadtreinigung läuft, definitive Ergebnisse stehen noch aus. «Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: Die Kübel waren nicht überfüllt.» Unsachgemässe Beladung der Schublade habe den Notstand erzeugt, es wurde gestopft bis nichts mehr ging.
Noch gibt sich Egli kämpferisch: «Wir fighten hart gegen den Missbrauch.» Und auch der dreimonatige Test läuft vorerst weiter. Doch die Prognose ist vermutlich nicht die beste: Obige Bilder entstanden, bevor der Kanton entschied, Gewerbeabfälle nicht mehr einzusammeln. Sollten bald Sägereiabfälle und Chemiemüll die Ladeklappe verstopfen, muss man vermutlich in der Stadtreinigung über die Bücher.