Der diesjährige Dies academicus, der Feiertag der Universität Basel, an welchem die Studentinnen und Studenten frei haben und die Lehrenden Kontakte pflegen, Reden halten und gemeinsam feiern, wird dieses Jahr von Misstönen begleitet. Die Vollversammlung der Studierenden hat zu einem «Trauermarsch» vor der Martinskirche, dem Zentrum der universitären Feier, aufgerufen.
«In getragener Trauer soll die Universität beerdigt werden und den ProfessorInnen einen Spiegel vorgehalten werden. Wir fordern von den ProfessorInnen Solidarität mit den Studierenden über die akademischen Hierarchien hinweg, eine klare Positionierung gegen Studiengebührenerhöhungen und die Sparmassnahmen. Die Umsetzung der Sparmassnahmen ist ein Angriff auf die Universität an sich einschliesslich aller Beteiligten»,
heisst es in der Information zur geplanten friedlichen Protestaktion gegen den im Rahmen des neuen Auftrags entstandenen Druck auf Fächer, Stellen und ganze Departemente.
Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag zu drastischeren Mitteln gegriffen, um ihre Botschaft zu verbreiten. Die Fassaden der Martinskirche, des gegenüberliegenden Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) sowie des Eikones-Instituts am Rheinsprung wurden mit Parolen besprayt.
Die TagesWoche hat mit den Organisatoren des geplanten Protests gesprochen. «Wir waren das nicht», heisst es von der Vollversammlung der Studierenden. Sprecherin Anthea Nauer: «Die Sprayereien haben nichts mit unserem Protest zu tun. Das möchten wir betonen. Wir distanzieren uns von dieser Aktion.»
Die plumpen Parolen an den Wänden richten sich denn auch nicht gegen einen politisch verordneten Abbau, sondern gegen die Uni an sich.