Es geht Schlag auf Schlag: Auf dem Erlenmattareal entstehen unter der Ägide der Stiftung Habitat Wohnbauten von innovativen Genossenschaften, die sich alternativen Wohnformen verschrieben haben. Am Südende des Lysbüchelareals will die Stiftung ein gutes Dutzend Wohnbauten erstellen lassen mit der Bedingung, dass die Mieten günstig sein sollen. Und nun stellt die betriebsame Stiftung ihr jüngstes Bauprojekt vor: Ein Wohnhaus für kinderreiche Familien am Lothringerplatz.
Der Stiftung geht es explizit darum, günstige Wohnungen für Grossfamilien zur Verfügung zu stellen und damit ein Bedürfnis zu befriedigen, das beim kommerziellen Wohnungsbau zu kurz kommt. Eine Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung mit 130 Quadratmeter Fläche soll für rund 2000 Franken Nettomietzins zu haben sein, eine Sechseinhalb-Zimmer-Wohnung mit 140 Quadratmetern Fläche für 2240 bis 2464 Franken.
17 Wohnungen werden es sein, denen bei Bedarf separate Zimmer für generationenübergreifendes Wohnen angegliedert werden können.
Wichtiger Player bei der Entwicklung des St. Johann
Zusammen mit der geplanten Überbauung an der Südspitze des Lysbüchelareals wird die Stiftung Habitat somit zum wichtigen Player bei der Neuentwicklung des nördlichen St. Johann. Und das explizit nicht auf der Schiene des renditeorientierten Wohnbaugewerbes.
Dies freut den Basler Kantons- und Stadtentwickler Lukas Ott: «Mit dem Projekt Familienwohnhaus führt die Stiftung konsequent ihren Weg weiter, auf Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, die sonst auf dem Wohnungsmarkt zu wenig Berücksichtigung finden», lässt er sich in der Medienmitteilung der Stiftung zitieren.
Integrierte Stadtbibliothek erwünscht
Auch ein weiteres Bedürfnis soll in diesem neuen Wohnbau Platz finden: Integriert werden soll eine neue Bibliothek für das Quartier. Bereits gesetzt ist, dass die Interkulturelle Bibliothek für Kinder und Jugendliche (Jukibu) in das neue Haus umziehen wird – am jetztigen Standort an der Elsässerstrasse (ebenfalls in einer Habitat-Überbauung) verfügt sie nicht mehr über genügend Platz. Erwünscht ist, dass eine neue Filiale der GGG-Stadtbibliothek dazustossen wird. Hierfür müsste der Kanton aber zusätzliche Betriebsbeiträge bewilligen.
Als Architekten hat die Stiftung das Atelier 5 Architekten aus Bern verpflichtet. Und die werden sich offensichtlich kräftig ins Zeug legen müssen. Denn bereits in einem Jahr sollen die neuen Wohnungen und Bibliotheksräume bezugsbereit sein.