Montagmorgen im 30er-Bus, der Chauffeur erhält eine Durchsage per Funk: Gesucht werde ein Mann, ungefähr 30 Jahre alt, circa 1,80 gross, spreche Hochdeutsch, mit schwarzen Haaren, schwarz gekleidet. Der Mann werde verdächtigt, eine Körperverletzung begangen zu haben.
Ein Mitarbeiter der TagesWoche steht zufällig vorne im Bus und bekommt den Funkspruch mit. BVB-Chauffeure als Detektive?
Es komme immer wieder vor, dass die Polizei beim Fahnden auf solche Mithilfe zurückgreife, bestätigt Martin Schütz, Sprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Dann nämlich, wenn die Polizei sehr schnell von einer Tat erfährt und davon ausgehen kann, dass sich die verdächtige Person noch auf der Flucht befindet.
«Da mutmassliche Täterinnen oder Täter auf ihrer Flucht auch den öffentlichen Verkehr benutzen können, werden die Signalemente (immer ohne Namensnennung) durchgegeben mit dem Ziel, dass Wagenführer und Buschauffeure allfällige Beobachtungen der Kantonspolizei mitteilen.»
Und das nützt, sagt Schütz. Die BVB-Chauffeure hätten auch schon zu Festnahmen beitragen können. Kein Wunder, befinden sich doch nach einem solchen Funkspruch draussen auf der Strasse sofort rund 160 wachsame Augenpaare mehr.