Familienwohnungen sind in Basel-Stadt eine Mangelware. Gleichzeitig leben viele ältere alleinstehende Personen in Wohnungen, die nach dem Auszug der Kinder oder dem Tod des Partners viel zu gross sind. Mit zunehmenden Alter schwindet die Bereitschaft der älteren Generation, in eine kleinere Wohnung umzuziehen. Zum einen, weil sie an ihrer Wohnung hängen. Zum anderen, weil eine kleinere Wohnung nicht selten auch teurer wäre als die bisherige.
Vor einem Jahr hat die kantonale Liegenschaftsverwalterin Immobilien Basel-Stadt (IBS) deshalb das Projekt «Sicheres Wohnnen im Alter» ins Leben gerufen, das älteren Menschen einen Anreiz für den Umzug bieten soll. Personen über 65 Jahre, die in einer Wohnung der IBS leben, erhalten die Möglichkeit, in eine kleinere Wohnung der IBS zu ziehen und dadurch ihren Mietzins zu reduzieren.
Erst letzte Woche teilte die IBS stolz mit, dass neben der Pensionskasse neu auch die Gebäudeversicherung Basel-Stadt ihr Liegenschaftsportfolio für das Modell «Sicheres Wohnen im Alter» zur Verfügung stellt.
«Entscheid braucht Zeit»
Ein grosser Anreiz scheint das Projekt für die älteren Mieter und Mieterinnen der IBS allerdings nicht zu sein. Oder noch nicht. Laut Rolf Borner, Leiter von Immobilien Basel-Stadt, ist es bis heute zu zwei Umzügen im Rahmen des Projekts gekommen. «Ob diese Zahl gut oder schlecht ist, möchte ich nicht beurteilen. Wir haben jedoch viele Mieterinnen und Mieter, die sich über das Projekt erkundigen.»
Er habe nicht erwartet, dass zahlreiche Personen sofort ihre Wohnungen verlassen würden, sagt Borner. «Uns ist bewusst, dass der Entscheid für einen Wohnungswechsel meist viel Zeit braucht.»
Ob das Pilotprojekt weitergeführt wird oder Anpassungen vorgenommen werden, entscheidet sich laut Borner in zwei Jahren.