Unsere Yucca-Palme hat ihren Platz im Garden State gefunden

Das Theaterfestival Basel hat auch für kümmerliche Pflanzen ein Herz: Die vernachlässigte Redaktionspflanze der TagesWoche erhielt im utopischen grünen Staat Garden State Asyl.

Ich musste schon etwas suchen, bis ich die Yucca-Palme der Redaktion – wir haben sie auf den Namen Bea getauft – im üppigen Topfpflanzenwald in der Klingentalturnhalle gefunden habe. Auf den Vorzeigeplätzen türmen sich prächtige Gewächse, zum Teil fast baumhoch oder mit hübschen Blüten gesegnet. Doch irgendwo, versteckt hinter anderen Pflanzen, hat sie ihren Platz gefunden.

Verärgert über die wenig prominente Platzierung sind wir nicht. Denn Bea hat nicht das Zeug zum Vorzeigegewächs. Wir sind vielmehr dankbar, dass die Künstlerinnen und Künstler der Performancetruppe Mamaza sie überhaupt aufgenommen haben. Denn innerhalb der Redaktion gehen die Meinung, ob sie denn überhaupt noch am Leben sei oder längst hinüber, auseinander.

Und im grünen Licht, das diffus auf sie strahlt, scheint es fast so, als ob die struppig-vertrockneten Blattreste wieder zum Gedeihen erweckt worden seien. Oder sind es die regelmässig stattfindenden Performances, Vorträge und Yoga-Stunden, die ihr einen zweiten Frühling bescheren?

Theaterfestival Basel: «Garden State», eine Installation von Mamaza, bis 8. September in der Klingentalturnhalle.

https://tageswoche.ch/kultur/auch-unser-yucca-palme-macht-mit-basler-topfpflanzen-vereinigen-sich-zum-utopischen-staat/

Nächster Artikel