Herbstmesse-Fress-Test: Diese Neuheiten schmecken am besten

Z’Basel isch Mäss! Die Bahnen sind nicht jedermanns Sache, aber ein sicherer Wert ist das Essen. Wir haben es für Sie getestet. Diesmal: Das sind die Messe-Newcomer.

Die Bruschetta von «Vegetario». (Bild: TaWo)

Ein Messebesuch ohne Halt an – mindestens – einem der vielen Verpflegungsstände ist wie eine Fasnacht ohne Mehlsuppe, Käse- und Zwiebelwähe. Undenkbar eigentlich.

Das Verpflegungsangebot ist riesig. Die Herbstmesse-App der Stadt Basel zeigt jeden einzelnen Stand, und da gibt es auch Neuheiten zu entdecken. Am Petersplatz sind dies: ein Marroni-Stand und eine weitere Jonasch-Confiserie. Die zwei haben wir ausgelassen. Dafür haben wir alle anderen neuen Anbieter probiert. E Guete.

Raclette-Waffel

Die Raclette-Waffel von «Waffle».

«Raclette-Waffel: 7.– Nur geil!» steht auf der neuen Bude «Waffle» vor der Messehalle 3. Wer so etwas anbietet, hat einen an der Waffel – oder wirklich eine grossartige Köstlichkeit am Start. «Waffle» verkauft laut Aushang «Dänisch Waffel» in verschiedenen süssen Geschmacksrichtungen – und eben in Raclette und Francois (Speck/Sour Cream/Lauch).

Nach zwei Bissen von der Raclette-Waffel ist das Urteil klar: Man hätte hier eine süsse Waffel bestellen sollen. Zwar ist der (süsse) Waffel-Teig von angenehmer Konsistenz und trägt den geschmolzenen Käse gut. Aber das «Nur geil!»-Gefühl will sich auch beim dritten Bissen nicht einstellen.

Currywurst

Eine Currywurst «Premium Style» von der «Currywurst Braterei».

«Ein Leben ohne Currywurst ist möglich – aber sinnlos», heisst es auf dem tiefschwarzen Foodtruck-Anhänger vor der Halle 3. Ersteres können wir nach der Degustation absolut bestätigen.

Für eine Currywurst «Premium Style» blätterten wir 12 Franken hin. Was das «Premium» bedeuten soll, erschliesst sich nicht: Die lauwarmen Bratwurstschnitze mit viel (süssem) Ketchup und wenig (unscharfem) Currypulver gehen allenfalls als Mittelmass durch. Zum Glück war es nicht möglich, die Wurst ohne Pommes frites zu bestellen («haben kein Brot»), denn diese erweisen sich als durchaus gelungen, sprich: sinnvoll.

Pizza

Pizza von «Piccolizza».

Gleich neben der neuen Currywurst vor der Halle 3 gibt es ebenfalls neu die kleine Pizza von «Piccolizza». Sie ist, ihr Name verrät es, wirklich klein. Durchmesser: geschätzte zehn Zentimeter. Das Sortiment ist ebenfalls winzig: Es gibt die Piccolizza in der Ausführung Margherita – fertig.

Einiges spricht aber auch für sie: Die Piccolizza kommt frisch aus einem Holzofen. Und das schmeckt man. Nach ihrem Verzehr hat man noch Platz für mehr (zum Beispiel eine weitere Piccolizza). Und ihr Preis ist mit 5 Franken ebenfalls angemessen klein.

Lachs im Brötli

Ein Lachs-Brötchen von «Flammlachs».

Flammlachs ist das, was das etwas ungewohnte Wort verspricht: frischer Lachs, am Rand einer offenen Flamme hängend gegart und geräuchert. Serviert wird er in einem hübsch aufgemachten Holz-Chalet an der Einmündung der Isteinerstrasse auf den Messeplatz. Flankiert von zwei thematisch abgestimmten Abfalleimern in der Form von riesigen Fischmäulern.

Wir nahmen den Lachs im Brötli für 12 Franken. Am Schluss mit einem Schuss Dill-Senfsauce gekrönt, die ganz gut mundet. Die positive Überraschung findet sich aber unter der Sauce: Der Lachs schmeckt ausgezeichnet, frisch und nicht trockengegart – so wie guter Lachs eben sein muss. Das Brötchen ist ebenfalls frisch und gerade so knusprig, dass sich das Ganze gut essen lässt, ohne das Gefühl zu hinterlassen, in ein Schwabbelweggli für Zahnlose gebissen zu haben.

Knoblauchbrot mit Bruschetta

Ein Knoblibrot von «Vegetario».

Die Auszeichnung für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis gebührt dem Stand «Vegetario» auf dem Messeplatz. Das Knoblibrot kostet 5 Franken – die Tomaten-Bruschetta gibt es für 6 Franken. Himmlisch-knoblauchig, saftig und trotzdem knusprig, so das Fazit.

Die Bruschetta hat alle Erwartungen übertroffen (Bild: siehe ganz oben). Der Stand bewirbt es als kleines, rundes Ding – die Frau hinter dem Tresen schiebt aber ein über 25 Zentimeter langes, halbiertes und mit Knoblauch eingeriebenes Stück Baguette in den Ofen. Dieses wird dann reichlich belegt mit Tomatenstückchen, unter die auch Zwiebeln gemischt sind, mit Balsamico-Essig beträufelt und etwas gesalzen. Schmeckt gut, sättigt und ist gesund, hat allerdings auch den Nachteil, den Knoblauchbrot immer hat…

Raclette

Portion Raclette vom «zum Türmli», klassische Version.

Muss man Raclette wirklich testen? Man kann! Das «zum Türmli» auf dem Messeplatz verspricht laut Messe «schmelzige Raclette-Variationen aus ökologisch produziertem Käse». Hier gibt es für 11 Franken eine anständige Portion heissen und wohlschmeckenden Käse, dazu weit mehr als eine Kartoffel, Silberzwiebeln und Gurken. Wer es ausgefallen mag: Das «Türmli» bietet auch Raclette mit Fleisch an und serviert dazu Bündner Röteli.

Trudis Rinds-Haggfleisch-Kiechli

Trudis Rinds-Haggfleisch-Kiechli: einmal angebissen, fünf Mal gemalt.

Das Trudi, das kann was. Frikadellen nämlich, die unter dem Brand «Trudis Rinds-Haggfleisch-Kiechli» neuerdings auch an der Herbstmesse firmieren. Kennern sind die scharf angebratenen, innen aber samtig-fluffigen Fleischbälle von der Fasnacht bekannt.

7 Franken verlangt das Trudi für so eine Frikadelle, die es in einem Teich aus scharfer Cocktailsauce mit Brotbegleitung serviert. Und das Teil ist es wert. Eine echte Ergänzung der Gastromeile auf dem Messeplatz.

Gegessen haben: Renato Beck, Gabriel Brönnimann, Dominique Spirgi und Hans-Jörg Walter (von links).

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