Zehn Monate dauerte die Umgestaltung der Oekolampadmatte an der Allschwilerstrasse, gestern Mittwoch wurde die Anlage zusammen mit Anwohnerinnen und Anwohnern eingeweiht. Die Wiese ist in ihrer ursprünglichen Grösse wiederhergestellt, ein «Infrastrukturgebäude» wurde erstellt sowie ein «Spielplatz mit Geräten für unterschiedliche Altersgruppen».
«In Anlehnung an eine längst zugeschüttete Kiesgrube sind etliche Spielelemente aus Steinen, Sand und Kies», heisst es in der Medienmitteilung des Bau- und Verkehrsdepartements. Die Kletterfelsen wurden aus dem bündnerischen Bondo herbeigeschafft, wo vor einem Jahr bei einem Bergsturz acht Menschen ums Leben kamen. Reichlich makaber – oder etwa nicht?
Denk- und Mahnmal
Man sei sich der Tragödie «absolut bewusst», erklärte Emanuel Trueb, Leiter Stadtgärtnerei gegenüber dem «Regionaljournal». Ein Problem hat Trueb mit den Gesteinsbrocken nicht, im Gegenteil: «Warum sollen wir die Steine nicht auch als Denk- und Mahnmal einsetzen? Warum sollen Kinder nicht in dem Bewusstsein aufwachsen, dass das, was wir hier haben, häufig auch ein Privileg ist?»
Die Wahl der Bondo-Steine werde offen kommuniziert, so Trueb; es liege jetzt an den Eltern, die Botschaft kindgerecht zu vermitteln.
Anstoss an den Steinen hat bislang nur ein Erwachsener genommen: SP-Grossrat Jörg Vitelli bemängelt, dass die «Zielgruppe der Kleinkinder» bei den Gestaltungsplänen vergessen worden sei: «Die seit Jahrzehnten beliebten Ritiseili (Kinderschaukeln) fehlen genauso wie die klassischen und heissbegehrten Blechrutschbahnen.» Vitelli reicht deshalb einen politischen Vorstoss ein, um den Spielplatz nachträglich aufrüsten zu lassen. (nü)