Der Name «Negro-Rhygass» bleibt. Zu diesem Entscheid gelangte die Kleinbasler Gugge nach eingehender Diskussion, die sie am Mittwoch während einer ordentlichen Mitgliederversammlung geführt hatte.
Der Name und insbesondere das Logo der Gugge hatten im Nachgang des Sommerfests «E nätts Negro-Fest» eine überbordende Kontroverse ausgelöst, mit Rassismus-Vorwürfen auf der einen und einem «Solidaritäts-Marsch» auf der anderen Seite. Unter anderem wird die Gugge per Online-Petition gebeten, Name und Logo zu ändern.
Die hitzig geführte Debatte ist nicht spurlos an der Gugge vorbeigegangen. Intern werde nun über eine Änderung des Logos nachgedacht, das die Karikatur eines schwarzen Paukenspielers mit Bastrock zeigt. Das «Für und Wider» werde sorgfältig gegeneinander abgewogen, liess die Gugge am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme verlauten. Wann ein definitiver Entscheid falle, sei noch noch nicht abzusehen.
Die Gugge schreibt weiter, «dass die Negro-Rhygass ein in jeder Hinsicht neutraler Verein ist, dessen Mitglieder Rassismus in jeglicher Form verurteilen». Was dieses Statement im Hinblick auf eine allfällige Neugestaltung des Logos bedeuten könnte, bleibt aber unklar. Unter den Mitgliedern sei man sich einig, dass das Logo «den Verein in seiner heutigen Form repräsentieren und für seine Identität stehen soll», heisst es.
Gleiche Debatte am Kölner Karneval
Das Logo war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil es diskriminierend sei und alte Ressentiments reproduziere. Der Historiker Georg Kreis hatte diesbezüglich angeregt, wenigstens Änderungen vorzunehmen und beispielsweise den Knochen zu entfernen, damit die kannibalistische Aufladung beseitigt würde.
Die aufgeladene Debatte um die Vereinbarkeit liebgewonnener Fasnachts-Traditionen mit der Aktualität ist keine Basler Eigenart. In Frechen bei Köln geriet jüngst die 1978 gegründete Fasnachtsgruppe «Frechener Negerköpp» in die Kritik, nachdem sich Fasnächtler und Bürgerinnen über das Wort «Neger» geärgert hatten. Die «Negerköpp» änderten ihren Namen darauf zu «Wilde Frechener», wie der «Kölner Express» berichtet.