Die Junge SVP Basel-Stadt ist «fassungslos». Am Montagmorgen teilte sie den lokalen Medien mit, dass der Studierendenrat beschlossen hatte, gegen das Verteilen von Gratisexemplaren der «Weltwoche» an der Universität Basel vorzugehen.
Die Junge SVP wirft dem höchsten Gremium der studentischen Körperschaft deswegen «Intoleranz» vor, «Unduldsamkeit gegenüber Andersdenkenden», «Zensur», undemokratisches Verhalten, eine Verletzung der Repräsentationspflicht sowie den Missbrauch der eigenen Position. Es sei nicht die Aufgabe des Studierendenrats, «die intolerante Politik der linken Sozialisten durchzusetzen».
Konkret hat der Studierendenrat die Studentische Körperschaft Skuba beauftragt, dem Rektorat einen offenen Brief zu schreiben und ein Treffen mit den Verantwortlichen einzuleiten, wie «Prime News» schreibt. Das Newsportal lässt die lokale Politprominenz Stellung nehmen – mit erwartbarem Ausgang: Ein gewisses Verständnis für das Anliegen der Studierenden auf der linken Seite trifft auf ein verurteilendes Votum auf bürgerlicher Seite.
Ich bin kein Fan der @Weltwoche, aber wir sollten es tunlichst unterlassen, die amerikanische Unsitte zu importieren, alles was irgendwie unbequem ist zu unterbinden. Demokratie braucht Diskurs und Kontroverse! #generationsnowflake https://t.co/1RyLQclBSn
— Luca Urgese (@lucaurgese) 1. Oktober 2018
Skuba-Präsident Giuliano Borter argumentiert hingegen, man wolle nicht, dass ein Medium mit hetzerischen, diskriminierenden und rassistischen Artikeln eine derart prominente Plattform erhalte.
Die Uni Basel legt bisher Zeitungen und Magazine des gesamten politischen Spektrums auf – von der rechten «Weltwoche» bis zur linken «Wochenzeitung». Die Anfrage des Studierendenrats wurde gemäss Medienabteilung noch nicht behandelt. (tin)