Skelett Nummer 45 beim Totentanz ausgegraben

Im Rahmen der umfangreichen Bauarbeiten im Gebiet um das Unispital Basel-Stadt ist auch die Archäologische Bodenforschung des Kantons am Werk. Sie birgt Knochen um Knochen.

Ein Mitarbeiter der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt beim Ausgraben von Skelett Nr. 45 an der Spitalstrasse.

In den Büros der TagesWoche an der Spitalstrasse geht es derzeit lärmiger zu als auch schon. Nicht wegen Meinungsverschiedenheiten an den Redaktionssitzungen, sondern wegen der gigantischen Baustelle an der Spitalstrasse direkt vor dem Redaktionsgebäude.

Während vis-à-vis der Kreissäle die Presslufthämmer um die Wette donnern, geht es in einem Erdschacht gegenüber der Predigerkirche beim Totentanz ruhiger zu und her. Dort kauern zwei Mitarbeiter der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt zwei Meter unter der Trottoir-Oberfläche und bearbeiten das Erdreich mit Pinseln.

100 Skelette erwartet

Wie die Archäologische Bodenforschung des Kantons mitteilte, werden an der Spitalstrasse neue Leitungen verlegt – und der Schacht quert einen spätmittelalterlichen Friedhof. Deshalb sind die Archäologen hier bis schätzungsweise September 2018 am Werk.

«Das ist bereits Skelett Nummer 45», sagt der Archäologe, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmet. Entlang des Leitungsschachts würden alle Gebeine ausgegraben. Man rechnet mit über 100 Skeletten allein im Schacht. Auf dem ganzen Friedhofsgelände, das bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht und ungefähr die heutige Grünanlage Totentanz umfasst, vermutet man noch Hunderte mehr.

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