Wir sind WC-Hauptstadt!

Erlösende Neuigkeiten für Leute mit Harndrang: In Basel bleiben die öffentlichen Toiletten weiterhin gratis. Und neu öffnen auch noch 31 Restaurants und Geschäfte ihre Schüsseln für sämtliche Passanten.

Tourismusdirektor Daniel Egloff, Cathrin Bosshard vom Hotel Basel und Regierungsrat Hans-Peter Wessels markieren offiziell eine erste «Nette Toilette».

Basel ist Kulturstadt, Architekturstadt, Life-Science-Stadt, Fussballstadt und neu auch: WC-Stadt. Möglich macht dies das Konzept mit dem launigen Namen «Nette Toilette». Das ist eine deutsche Erfindung, soll aber auch in Basel funktionieren.

Eine «Nette Toilette» steht eigentlich für nette Gastwirte und Geschäftsinhaberinnen. Solche, die ihre Toiletten auch Passanten zur Verfügung stellen, selbst wenn diese nicht zu ihren Gästen oder Kundinnen gehören. Solche erlösenden Orte werden neu offiziell und gut sichtbar mit einem Kleber markiert.

2500 Franken Entschädigung

Gratis ist das Angebot allerdings doch nicht ganz. Der Kanton Basel-Stadt zahlt jedem, der die Aktion mitträgt, 2500 Franken pro Jahr. Dies als Entschädigung für den zusätzlichen Reinigungsaufwand, wie der für öffentliche WC-Anlagen zuständige Regierungsrat Hans-Peter Wessels an einem Medientermin beim teilnehmenden Hotel Basel sagte.

Der Direktor von Basel Tourismus, Daniel Egloff, ergänzte: Man habe 40 Betriebe angeschrieben, in der Hoffnung, wenigstens 20 für die Aktion zu gewinnen. Schliesslich haben sich 31 Betriebe auf der Liste eintragen lassen. Diese findet man auf Flyern, oder man kann sie sich auch ganz modern als App herunterladen.

Basel ist nicht die erste Schweizer Stadt, die «Nette Toiletten» einführt. Es gibt sie bereits in Bern, Luzern und Aarau. Warum sich Basel dennoch brüsten darf: Hier ist das Angebot laut Wessels am reichhaltigsten. Kommt dazu, dass alle 85 öffentliche Toiletten, also auch die selbstreinigenden, gratis benützbar bleiben.

Toilettenhauptstadt der Schweiz, dieser neue Ruf Basels trägt bereits weit über die kantonalen Grenzen hinaus. So ist zum Beispiel eigens das Fernsehen der französischsprachigen Schweiz zur Konzeptpräsentation nach Basel gereist.

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