Wird die invasive Grundel Opfer ihres eigenen Erfolgs?

Sie kam, sah und saugte sich fest. Zwischenzeitlich drohte die invasive Schwarzmeergrundel die anderen Fischarten im Rhein zu verdrängen. Doch nun hat sich ihr Bestand massiv reduziert.

Die Schwarzmeergrundel ist nicht sehr flink, kann sich aber mit starken Rückenflossen und einem Saugnapf am Bauch in der Strömung behaupten.

Schwimmen kann sie nicht wirklich gut, aber im Ballastwasser von Schiffen gelangte die Grundel von der Donau in den Rhein. 2012 wurden die ersten Exemplare in Basel festgestellt und schon 2016 stellte sie vier von fünf Fischen im Rhein. Die Schwarzmundgrundel, so die genaue Bezeichnung der eingewanderten Art, frisst den Laich von Forellen, Äschen und anderen heimischen Fischen.

Seit ein paar Monaten gehen die Bestände nun wieder zurück, und das erstaunlich rasch, wie die «bz Basel» berichtet. «Wir haben diesen Sommer keine einzige Meldung von grösseren Schwarzmundgrundelfängen erhalten. Es hat deutlich weniger», zitiert die Zeitung den Fischereiaufseher Hans-Peter Jermann.

Möglicherweise sei eine Krankheit der Grund dafür, denn einige Fische wiesen seltsame Flecken auf – so laute zumindest das Gerücht unter Fischern. Denkbar sei auch, dass das rasante Populationswachstum in Kannibalismus mündete. Zudem seien schon Anfang 2017 Zander und Hechte ausgesetzt worden, um die Grundeln zu dezimieren, schreibt die bz. Genauere Erkenntnisse hat eine Forschungsgruppe der Uni Basel für November in Aussicht gestellt. (mik)

«bz Basel»: Der einstige Eindringling zieht sich aus dem Rhein zurück – warum, ist unklar

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