Die Veloparkingsituation am Bahnhof SBB ist für viele Pendler schon lange ein Ärgernis. So quellen die unterirdischen Hallen über, sogar im kostenpflichtigen Teil muss man sein Fahrrad nach langer Suche oft noch irgendwo hineinzwängen.
Deshalb kam die Eröffnung des neuen Veloparkings «Velostation Nord» Anfang September wie gerufen. Auf einen Schlag kamen damit 545 Stellplätze hinzu.
Zu früh gefreut haben sich allerdings Inhaber von Jahreskarten für den kostenpflichtigen Teil des alten Veloparkings. Die Benützung des neuen Parkings ist mit diesen Jahreskarten nämlich nicht möglich, wie ein TagesWoche-Leser erfahren musste. Eine separate Jahreskarte ist dafür nötig:
«Ich habe mich über die zusätzlichen Abstellmöglichkeiten gefreut, weil ich auch im zahlungspflichtigen Teil des Parkings oft länger nach einem Platz suchen musste. Jedoch habe ich nicht mit der Kompliziertheit der SBB bzw. von Basel-Stadt gerechnet.»
Obwohl die beiden Veloparkings direkt nebeneinanderliegen und sich sogar denselben Zugang teilen, haben sie zwei verschiedene Besitzer. Das alte Parking gehört dem Kanton und fällt damit in die Zuständigkeit von Immobilien Basel-Stadt (IBS), die Velostation Nord hingegen befindet sich im Besitz der SBB.
Zwei verschiedene Kassen
SBB-Sprecher Daniele Pallecchi führt die Besitzverhältnisse als Grund für die wenig kundenfreundliche Regelung an. Zwei verschiedene Eigentümer bedeuten zwei verschiedene Kassen, weshalb ein gemeinsamer Betrieb der beiden Parkings nicht möglich sei.
Die SBB seien sich gemäss Pallecchi bewusst, dass dies für die Pendler schwer nachvollziehbar ist. «Zwischen der SBB und IBS haben Gespräche stattgefunden, leider ohne Ergebnis», sagt Pallecchi. Er schliesse jedoch nicht aus, dass für die weiteren, noch geplanten Veloparkings eine kundenfreundlichere Lösung gefunden werden könne.
Warum zwischen den beiden Parkings nicht gewechselt werden kann, erscheint doppelt rätselhaft.
Etwas anders klingt es, wenn man bei der IBS nachfragt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die beiden Parkings «ökonomisch getrennt» sein würden, sagt IBS-Sprecherin Barbara Neidhart. Hingegen würden beide Parkings dieselben Tarife anbieten und auch von derselben externen Firma (ISS) betrieben.
Warum es den Dauerkartenbesitzern nicht möglich ist, zwischen den beiden Parkings zu wechseln, erscheint vor dem Hintergrund der ohnehin bestehenden engen Zusammenarbeit von IBS und SBB doppelt rätselhaft.
«Zur Frage einer gemeinsamen Dauerkarte wurden keine Gespräche geführt», sagt Neidhart. Die Grundannahme sei, dass es durch die Eröffnung des neuen Parkings auch im alten Teil zu einer Entspannung kommen werde. «Sollte sich in der Praxis das Gegenteil erweisen, könnte eine Zusammenarbeit in Bezug auf die Dauerkarten geprüft werden.»
Dieser Artikel kam aufgrund eines Leserinputs zustande. Themenvorschläge sind immer willkommen.