Restrukturierungen drücken bei Roche markant auf den Gewinn

Der Basler Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Wertminderungen und Restrukturierungen nagten am Gewinn. Zudem stieg der Umsatz nur leicht. Auch im laufenden Jahr rechnet Roche nur mit einem moderaten Wachstum.

Die Basler Roche verzeichnet beim Gewinn ein Minus von 16 Prozent. (Bild: sda)

Der Basler Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Wertminderungen und Restrukturierungen nagten am Gewinn. Zudem stieg der Umsatz nur leicht. Auch im laufenden Jahr rechnet Roche nur mit einem moderaten Wachstum.

Die Basler Roche musste 2014 einen Gewinneinbruch von 16 Prozent hinnehmen und verdiente noch 9,54 Mrd. Franken, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung vom Mittwoch schreibt. Die Umsätze legten um 1 Prozent auf 47,5 Mrd. Fr. zu. Dabei machte sich der erstarkte Franken bemerkbar.

Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum 5 Prozent betragen, teilt das Unternehmen mit. Die grösste Division Pharma wuchs um 4 Prozent, die kleinere Division Diagnostics konnte um 6 Prozent zulegen.

Wertminderungen und Restrukturierungen machen sich bemerkbar

Zum Gewinneinbruch schrieb Roche am Mittwoch, das Unternehmen habe im vergangenen Jahr einen Teil seiner langfristigen Verbindlichkeiten refinanziert, um so vom aktuell tiefen Zinsniveau zu profitieren (Roche-Communiqué auf der Rückseite dieses Artikels).

Nach Steuern ergab sich aus diesen Refinanzierungsgeschäften ein einmaliger Verlust in der Höhe von 279 Mio. Franken. Zudem stieg die Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten um 1,1 Mrd. Franken.

Der Verwaltungsrat von Roche beantragt trotz des Gewinnrückgangs eine Dividendenerhöhung von 3 Prozent oder 8 Franken pro Aktie.

Im laufenden Jahr erwartet Roche ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu konstanten Wechselkursen. Der Kerngewinn je Aktie soll stärker zulegen. Im letzten Jahr betrug das Plus 5 Prozent.

Roche-Chef verdient weniger der Novartis-CEO

Der Lohn von Roche-Chef Severin Schwan bewegte sich 2014 auf Vorjahresniveau. Damit verdiente er erneut leicht weniger als Novartis-Chef Joseph Jimenez. Auch die Lohnsumme der Geschäftsleitung war bei Roche tiefer als bei Novartis.

Schwan erhielt für das vergangene Geschäftsjahr eine Gesamtentschädigung von knapp 12 Mio. Franken. Er bleibt damit erneut hinter Novartis-Chef Joseph Jimenez zurück. Dieser bekam für 2014 insgesamt 12,6 Mio. Franken ausbezahlt.

Inklusive Sozialabgaben wurden an die Mitglieder der Roche-Geschäftsleitung im abgelaufenen Jahr 46,3 Mio nach 44,8 Mio im Vorjahr ausbezahlt, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Bei Konkurrent Novartis, der am Dienstag seinen Geschäftsbericht vorgelegt hatte, erhielten die Geschäftsleitungsmitglieder insgesamt 69,2 Mio. Franken.

Roche-Verwaltungsratspräsident Christoph Franz – er hat das Amt seit März 2014 inne – kam 2014 auf eine Gesamtentschädigung von 4 Mio. Franken, das ist ungefähr gleich viel wie der Präsident des Novartis-Verwaltungsrats Jörg Reinhardt verdient.

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