Drei Tage habe ich bei der TagesWoche Journalisten-Luft geschnuppert. Ein kleiner Einblick in meine Erlebnisse.
Ich hatte das Vergnügen, während drei Tagen von morgens bis abends (für mich von 9 bis 17 Uhr) bei der TagesWoche dabei zu sein, und will hier etwas über meine frisch gesammelten Eindrücke und Erfahrungen berichten.
Als erstes fällt in der Redaktion das Chaos und der Papierkrieg auf, was jedoch keinen Mitarbeiter von der Arbeit abhält (na gut, manche vielleicht schon). Alle sind freundlich und zuvorkommend (einige geben sich Mühe so rüberzukommen), die Stimmung ist etwas hektisch und alles und jeder ist immer in Bewegung. Von der Atmosphäre her ist es trotzdem recht angenehm und es lässt sich gut arbeiten.
Tag 1: Fotoshootings und Notizen
Am ersten Tag wurde ich morgens freundlich in Empfang genommen. Bei einem Rundgang wurde ich mit meiner dreitägigen «Arbeitsumgebung» vertraut gemacht und konnte mich allen vorstellen. Kurz darauf durfte ich der Sitzung beiwohnen, in der besprochen wurde, über welche Themen an diesem Tag berichtet werden würde, was in den nächsten Tagen noch kommen soll oder was verändert werden müsste.
Danach war ich eine Weile in der Fotoabteilung und mir wurde ausgiebig einiges über die Bearbeitung von Bildern und die Gestaltung des Zeitungslayouts erklärt. Zudem konnte ich bei ein paar Fotoshootings dabei sein. Als auch das getan war, setzte ich mich hin und machte mir einige Notizen, um später den Text zu schreiben, den Sie gerade lesen.
Um etwa 12 Uhr begaben sich einige Leute der Redaktion (darunter auch ich) in die Mittagspause und kamen etwa eine Stunde später wieder zurück. Nach dem Essen verbrachte ich die meiste Zeit am PC (was mich nicht weiter störte) und fing an diesen Bericht zu verfassen. Mein erster Schnuppertag neigte sich langsam dem Ende zu.
Tag 2: Ein Motivationsschub und sinnlose Zeilen
Am nächsten Morgen hörte ich wieder in die tägliche Sitzung rein und beschäftigte mich danach kurz damit Zeitungen zu lesen (nicht weil ich nichts zu tun hätte, sondern weil es dazu gehört). Gegen 10.30 Uhr begab ich mich zum Stadthaus, um Lukas Tschopp zu der Pressekonferenz der Kampagne «Basel zeigt Haltung» zu begleiten.
Die PK dauerte ungefähr eine Stunde und war informativ (wenn auch etwas langatmig). Jetzt bin ich etwas im Bild, was das Ganze betrifft. Etwa um 11.45 Uhr war die Konferenz beendet und ich ging (diesmal alleine) etwas essen. Als ich zurück kam, machte ich mich wieder ans Schreiben.
Um 16 Uhr fand die Wochensitzung statt, in der über die wichtigsten Themen der nächsten zwei Wochen geredet wurde. Bis dahin waren es (leider) noch zwei Stunden. Und weil ich in diesem Moment nicht weiter über meine Zeit bei der TagesWoche schreiben konnte (und weil ich nicht in die Zukunft sehen kann), dachte ich mir, erzähle ich Ihnen doch einfach ein bisschen etwas über mich.
Meine Name ist Vladislav (wie nur unschwer zu erraten sein kann, da mein Name ja rechts auf der Seite steht). Ich bin 15 Jahre alt und besuche zurzeit die dritte Klasse der Sekundarschule. Ich höre gerne Musik, fahre Longboard und habe einen Hund (aber genug, das hier ist ja schliesslich ein Einblick in meine Schnuppertage und nicht meine Biografie).
Hier kommt die Stelle, an der ich nicht mehr wusste, was ich schreiben sollte, weil noch immer nicht vier Uhr war, darum fing ich an, diesen etwas sinnlosen Textteil einzutippen (der Sie ungefähr so viel interessieren wird, wie die Tatsache, dass das letzte Zeichen dieses Satzes das 3430. sein wird).
Bisher erlebte ich die Redaktion und alle Mitarbeiter als sehr freundlich, egal wie sehr sie sich zum Teil voneinander unterscheiden. Schon nach eineinhalb Tagen stellte ich fest, dass diese Zeit in der Redaktion mich positiv beeinflusst und mir ein gutes und attraktives Bild dieses Berufes vermittelt hat, was bestimmt auch mit den Leuten zusammenhängt.
Zudem hat es mir meinen Wunschberuf etwas näher gebracht und mir gezeigt, dass es sich wirklich lohnen würde, wenn ich mich während meiner Schulzeit noch mehr anstrengen würde, um mich später in einem solch tollen Arbeitsumfeld wieder zu finden. Um vier Uhr fand dann die Sitzung statt, in der unterschiedliche Themen an- und besprochen wurden, die Sitzung dauerte bis kurz vor fünf Uhr. Danach durfte ich nach Hause und mich auf den nächsten und (leider auch) letzten Schnuppertag bei der TagesWoche freuen.
Tag 3: Die Sonne verdunkelt sich und mit ihr das Gemüt
Freitags kam ich wie gewohnt in die Redaktion (insofern man sich überhaupt in zwei Tagen daran gewöhnen kann) und setzte mich in die erste Sitzung, in der zum Grossteil über die (in Kürze) anstehende Sonnenfinsternis gesprochen wurde. Die Teilnehmenden konferierten darüber, ob und wie man denn überhaupt ohne die speziellen (und raren) Schutzbrillen die Sonnenfinsternis beobachten könne. Praktisch alle ersten Ideen mussten (zum eigenen Wohl) verworfen werden, da niemand gewillt war, sein Augenlicht zu riskieren und man kam schnell überein, dass es am sichersten ist, einfach die dafür hergestellten Brillen zu verwenden.
Als alles besprochen war, was es zu besprechen gab, ging es in die nächste Sitzung, in der der Ablauf des Tages durchgegangen wurde. Ich wurde dem Kreativdirektor zugewiesen und konnte eine Weile dabei zusehen, wie der berüchtigte Fonzi behelfsmässig das Objektiv der Kamera mit mehreren Schichten Rettungsfolie abdeckte, damit man auf den Fotos später auch etwas erkennen kann.
Dummerweise verpasste ich den (zu meiner Erleichterung weniger interessanten) Anfang der Sonnenfinsternis, was in dem Moment jedoch nicht weiter tragisch war, da weder die gesamte Redaktion, noch der Optiker Fielmann in der Nähe über besagte Brillen verfügten. Glücklicherweise trafen wir etwas später auf Käthi Grossenbacher von Iseli Optik, die uns von der TagesWoche (und bedürftigen Passanten) freundlicherweise Sonnenfinsternis-Brillen anbot, um das interessante Naturschauspiel zu beobachten.
Als um 10:34 Uhr das Spektakel langsam vorbei war und die Sonne wieder ganz sichtbar wurde, verstreuten sich die Leute und wir machten uns wieder an die Arbeit. Nach dem Mittagessen schrieb ich meinen Text fertig, nahm ihn dann mit Amir teilweise auseinander, setzte ihn neu zusammen und untersuchte ihn auf Schreibfehler. Der Tag ging leider langsam zu Ende und mit ihm auch meine Schnupperzeit.
Danke an das ganze Team der TagesWoche! Mir haben die drei Tage bei euch im Betrieb sehr gefallen und ich habe es genossen, zu sehen, was bei euch so abgeht. Ihr habt mir einen Einblick in meinen Traumberuf gewährt, so dass ich mir nun ein richtiges Bild dieses Jobs machen kann. Ausserdem habt ihr mich in meiner Entscheidung bestärkt, einen solchen Berufsweg einzuschlagen. Danke noch mal an alle, die sich für mich Zeit genommen haben!
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Die Redaktion dankt Vladislav für das Interesse, auch für uns waren es spannende drei Tage. Und wir drücken ihm die Daumen für die Zukunft!