Das ist ein interessanter Zugang. Allerdings verhält es sich mit der digitalen Kommunikation ähnlich wie mit dem Kapitalismus: Es gibt keinen Ort mehr außerhalb. Der Widerstand oder die Alternative muss von einem utopischen Ort ausgehen - oder von der Subversion: Also die Werkzeuge anders brauchen, als sie intendiert sind.
Ich finde es richtig, dass die Tageswoche verlinkt. Es gilt meiner Meinung nach zwei Aspekte zu unterscheiden:
Erstens die Frage, ob man die ethisch bedenklichen Inhalte von Blick so einem größeren Publikum zugänglich macht - und
zweitens die Möglichkeit für die Lesenden, sich selber ein Bild zu machen und ein Urteil zu fällen.
Der Artikel von Philipp Loser ist sehr ausgewogen und zeigt zwei Perspektiven auf. So sollte es auch möglich sein, dass man sich selber eine Meinung bildet - und dazu braucht es einen Verweis auf die zur Debatte stehenden Inhalte. Wer von hier aus auf die Blick-Seite zugreift, wird diese Texte auch mit einer anderen Haltung lesen.
Mir scheint eine weitere Dimension des Problems zu sein, dass sich Pageimpressions finanziell auszahlen, weil Werbung entsprechend verkauft wird. Facebook-Empfehlungen sind nur dann für Werbekunden interessant, wenn sie zu Pageimpressions führen, weil die Werbung ansonsten nicht gesehen wird.
Somit scheint mir das ein altes Phänomen zu sein: Guter Journalismus ist nicht immer lukrativer Journalismus.
Völlig einverstanden mit den beiden Konsequenzen. Als Werbekunde wären mir andere Dinge viel wichtiger, z.B. wäre es durchaus interessant, wie viele Leute aufgrund einer persönlichen Empfehlung auf einen Beitrag klicken und dann dort eine - evtl. eben positiv verstärkte - Werbebotschaft wahrnehmen.
[kann man irgendwie antworten auf Kommentare hier - falls ja, hab ich das nicht gefunden…]