Auf Taiwan besucht Mehmet, unser Reisender in Sachen asiatische Küche, das Teemuseum von Pinglin.
Wenn man etwas über Tee erfahren möchte, sei Pinglin die richtige Destination, wurde mir von einem Freund gesagt. Und ich möchte mehr über Tee erfahren. Ich bin Gast bei Frau Shiao-Ping und Herrn Tsai. Das Ehepaar empfängt mich freundlich – und natürlich wird mir zur Begrüssung Tee serviert.
Aufgetragen wird Oolong Tee, der als taiwanische Spezialität weltberühmt ist. Tee wird in dieser kleinen Ortschaft sehr ernst genommen: Natürlich gibt es ein Teemuseum. Vom Museum, das am Hang eines Berges liegt, hat man eine schöne Aussicht auf das kleine Städtchen.
Im Museum riecht es wunderbar nach Tee und ich kann meinen Wissensdurst stillen. Ich lerne vieles über die Teeherstellung, aber auch über die Bedeutung und den Ursprung der Teekultur erfahre ich einiges.
Tee hat einen ganz besonderen Stellenwert in der taiwanischen Kultur. Für unterschiedliche Anlässe gibt es jeweils eine spezielle Teezeremonie, deren Schritte genau beschrieben sind. Im Garten des Museums stehen unzählige Statuen von Lu Yu (733–804), der als Teemeister verehrt wird. Er lebte während der Tang-Dynastie und hat das erste Sachbuch über Tee, «The Classic of Tea», verfasst – natürlich nicht auf englisch.
Im geschichtlichen Teil stosse ich auf folgende Sage über die Entstehung des Teebaumes: Der Mönch Damo (Bodhidharma) hatte sich vorgenommen, neun Jahre zu meditieren. Als die Schlafdämonen über ihn herfielen und er einnickte, war er darüber so traurig, dass er sich die Augenlider abtrennte und auf den Boden warf. Daraus wuchs der erste Teebaum. Als Damo ein zweites Mal von den Schlafdämonen heimgesucht wurde, ass er die Blätter des Teebaumes und erhielt so die Kraft, wach zu bleiben.
Zum Abschluss meines Museumsbesuches koste ich die erfrischende Teeglace, die den Besuchern serviert wird.
Und jetzt bin ich neugierig, was man mit Tee in der Küche sonst noch so anstellen kann.