Der Zank um die Staatsverträge zeigt: Die Partnerschaft der beiden Basel nähert sich dem Nullpunkt. Das ist falsch und gefährlich. Denn eine Zukunft gibt es nur gemeinsam.
Es steht schon in traurigem Widerspruch: Da nimmt das Baselbieter Stimmvolk Mitte Juni die Regio-Kooperationsinitiative von alt Nationalrat Hans Rudolf Gysin (FDP) an. Und dann schnürt die Baselbieter Regierung mit ihren Sparmassnahmen genau solch beispielhaften Institutionen die Luft ab, die eigentlich nach dem kürzlich ausgesprochenen Volkswillen vorangetrieben werden sollen.
Partnerschaft kostet, und diese kostet jedes Jahr mehr. Die TagesWoche hat die Ausgaben der Baselbieter für die Staatsverträge aufgeschlüsselt: 2009 waren es noch rund 243 Millionen Franken, jetzt sind es 402,6 Millionen Franken. Und da treibt nicht nur die Universität wegen zunehmender Attraktivität und damit wachsender Studierendenzahlen die Kosten hoch, auch die Gesundheit etwa trägt ihren Teil dazu bei.
Das Klima ist kalt
Doch statt einen gemeinsamen Weg aufzuzeigen und eine gesunde Partnerschaft unter Beibehaltung der eigenen Identität zu wahren, kappt die Baselbieter Regierung erst einmal grob den Geldfluss. Dass die Stadtbasler da stur auf Kontra schalten, ist klar. Das Klima in dieser Partnerschaft ist kalt. Und es zeigt die Überforderung regionaler Exekutivpolitik, sich aufrichtig mit der Gegenwart einer längst schon verwachsenen Region auseinanderzusetzen.
Was diese Region braucht, sind nicht einzelne Kantone, die im Garten ihrer Kleinräumigkeit nur die eigenen Geranien hegen. Was diese Region braucht, ist eine gemeinsame Zukunft, und das schliesst die Diskussionskultur mit ein.
Die Zukunft gehört nicht den Kantonen
Wenn alt Ständerat René Rhinow (FDP) in der «Basellandschaftlichen Zeitung» schreibt, dass der Begriff «Zentrumsfunktion» ausgedient hat, liegt er richtig. Diese Region muss sich der Frage ihrer Zukunft als Ganzes stellen, jenseits von Zentrum und Randgebieten.
Eine eigentliche Zukunft hat nicht das Baselbiet allein und auch nicht Basel-Stadt. Eine ernsthafte und vor allem starke Zukunft gibt es für diese beiden Halbkantone nur gemeinsam.